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| Lohmann: Die Pro-Life-Bewegung wächst, das macht Mut!19. August 2013 in Interview, 8 Lesermeinungen Martin Lohmann, Chefredakteur von K-TV, im kath.net-Interview: Auch und gerade unter jüngeren Menschen wächst die Sensibilität für das Leben! Köln (kath.net) Es ist nicht immer bequem und passend, wenn an den Grundsatz erinnert wird: Du sollst nicht töten. Das stellt Martin Lohmann (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht, Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU und Chefredakteur des katholischen Fernsehsenders K-TV im kath.net-Interview fest. Lohmann lädt zur Teilnahme am Marsch für das Leben am 21. September 2013 in Berlin ein. Einen Tag vor der Bundestagswahl kann auf dem Platz vor dem Kanzleramt nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, dass Politiker eine große Verantwortung für das Leben haben und dass mündige Bürger in ihrer Wahlentscheidung genau hinsehen sollten, welche Parteien und welche Kandidaten den Mut zum Leben haben und welche nicht. kath.net: Herr Lohmann, auch in diesem Jahr lädt der Bundesverband Lebensrecht (BVL), dessen Vorsitzender Sie nach einstimmiger Wiederwahl nach wie vor sind, zum Marsch für das Leben nach Berlin ein. Was ist das Besondere in diesem Jahr? Martin Lohmann: Zunächst einmal der Termin. Weil wir stets im September einladen zu diesem Zeugnis für das Leben, fällt unser Marsch diesmal auf den Tag vor der Bundestagswahl. Der 21. September passt also diesmal besonders gut, denn wir möchten schon darauf hinweisen, dass gerade die Politiker eine große Verantwortung für das Lebensrecht haben und in ihrem Gewissen verpflichtet sind, Schaden von den Menschen abzuhalten und Sicherheit zu schaffen. Der größte Schaden ist nach wie vor die Tötung von Menschen. Damit dürfen wir uns niemals abfinden. Da müssen und sollten alle Freunde des Lebens Einspruch erheben. Wir tun das. Engagiert. Tolerant. Mutig. kath.net: Aber das ist doch nach wie vor irgendwie für viele unbequem, oder? Lohmann: Mag sein. Es passt oft nicht, wenn man an seine Verantwortung erinnert wird. Vermutlich haben bereits allzu viele Menschen in unserem Land persönlich eine wie auch immer geartete Nähe zu einer Abtreibung. Und das attackiert ein gesundes und noch empfindsames Gewissen immer. Ob man es wahr haben will oder verdrängt. Da ist häufig auch viel Leid mit verbunden, und davor sollte man die Menschen bewahren. Vorher, bevor es zu spät ist. Auch das versuchen wir. Viele leidvolle Folgen einer Abtreibung gerade auch für die Frauen könnten vermieden werden. Auch durch eine fundierte Aufklärung. kath.net: Was machen Sie da? Lohmann: Viele unserer Mitglieder sind konkret helfend und heilend unterwegs. Wir reden nicht nur für das Leben, wir tun auch was und helfen. Konkret. Dort, wo Hilfe gebraucht wird. kath.net: Aber es bleibt vielfach störend, was Sie fordern? Lohmann: Ja. Da haben Sie schon Recht: Es ist nicht immer bequem und passend, wenn an den Grundsatz erinnert wird: Du sollst nicht töten. Doch ohne diese Erkenntnis und deren Berücksichtigung verlieren wir jede Grundlage des Humanum, der Humanität. Eine Gesellschaft, die den Lebensschutz verdrängt oder leugnet oder auch nur vergessen möchte, hört auf, eine menschliche und menschengerechte Gesellschaft zu sein. kath.net: Was bedeutet das jetzt für die Bundestagswahl? Lohmann: Man sollte als ein Gewissensträger und mündiger Bürger schon genau hinsehen, welche Parteien und welche Kandidaten den Mut zum Leben haben und welche nicht. Und da geht es beileibe nicht allein um das Nein zur Tötung noch nicht geborener Menschen. Es geht auch um Fragen der Präimplantationsdiagnostik, der Stammzellforschung und nicht zuletzt der Euthanasie. Wir wissen doch längst, dass man das Lebensrecht und die Achtung des Lebens nicht teilen kann. Wer hier teilt, tötet auch. Wir plädieren daher für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie. Wir sind ohne Verrenkungen für das Leben. Und dazu laden wir alle, die ebenfalls für das Leben sind, am 21. September 2013 mittags auf den Platz vor dem Kanzleramt nach Berlin ein. Die Symbolik ist also auch vom Ort des Geschehens her sehr dicht. kath.net: In den vergangenen Jahren ist Ihre Demonstration stets gewachsen. Im vergangenen Jahr war es bereits ein farbenfrohes und unübersehbares Zeichen mitten in der Hauptstadt, und es scheinen vor allem viele junge Menschen dabei zu sein. Wie kommt das? Lohmann: Ja, das ist sehr erfreulich. Unsere Bürgerbewegung für das Leben, wie ich es einmal nennen möchte, wächst. Auch und gerade unter jüngeren Menschen wächst die Sensibilität für das Leben. Wunderbar! Nicht nur mir macht das viel Mut. kath.net: Wie ist die Unterstützung aus den Kirchen? Lohmann: Gut. Auch da weiß man, wie unersetzlich unser stellvertretender Einsatz ist. Was uns besonders freut ist, dass sich Papst Franziskus beim römischen Marsch für das Leben selbst zum Unterstützer gemacht hat und dabei war. Aus Rom ist in den vergangenen Monaten mehrfach ein Signal gekommen, dass es eigentlich selbstverständlich sein müsste, dass Laien und Bischöfe gemeinsam dieses Zeugnis in aller Öffentlichkeit geben. In anderen Ländern, wo es ebenfalls den Marsch für das Leben in der jeweiligen Hauptstadt gibt, ist das auch selbstverständlich sichtbar, weil die Würdenträger mitgehen und ostentativ dabei sind. Auch bei uns sind immer wieder Bischöfe mitgegangen. Und sie sind alle eingeladen. kath.net: Es gab auch immer wieder Widerstand gegen ihren Einsatz. Schmerzt Sie das? Lohmann: Ach, wissen Sie, es ist normal, dass nicht alle verstehen, wie wichtig das Recht auf Leben und die Toleranz sind. Damit muss jeder leben, der sich für das Leben einsetzt. Viele von uns, auch ich, haben da viel Verständnis, weil man letztlich niemanden zwingen kann, für das Leben zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Ja, es gibt Menschen, die das Ja zum Leben nicht wollen oder nicht wollen können beziehungsweise nicht können wollen. Das ist zu respektieren. Wir tun das, aber wir wünschen uns ebenso Respekt umgekehrt. Wer dagegen physische oder akustische Gewalt setzt, sagt ja viel über sich selbst aus. Leider. Andererseits ist jeder Protest gegen den Einsatz für das Leben ein weiterer Beleg für die Wichtigkeit unseres Einsatzes. kath.net: Was wünschen Sie sich für den 21. September 2013? Lohmann: Dass möglichst viele dabei sind und einen Tag vor der Bundestagswahl dokumentieren, dass hierzulande die Achtung vor dem Leben eine Lobby hat und eine Chance. Wir freuen uns über jeden, der sich zum Leben bekennt. Friedlich. Respektvoll. Erkennbar. Wir sehen uns in Berlin vor dem Kanzleramt! Teilnehmerinfos und Material zum Marsch: www.marsch-fuer-das-leben.de Marsch für das Leben 2013 Katholisches Fernsehen K-TV Foto Martin Lohmann © Martin Lohmann Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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