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Entweltlichung reloaded. Die ersten großen Botschaften des Franziskus

13. März 2014 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Der Papst: Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel. Die Notwendigkeit der Entweltlichung. Die ersten Schritte des Pontifikats: die Gottesmutter, der heilige Ignatius von Loyola und der heilige Papst Pius V. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Vor einem Jahr wählte das Konklave den Erzbischof von Buenos Aires zum Bischof von Rom. Jorge Mario Bergoglio gab sich den Namen „Franziskus“. Um der ereignisreichen ersten Stunden des neuen Pontifikats zu gedenken, veröffentlicht kath.net erneut einen Beitrag vom 15. März 2013, in dem versucht wurde, einige Grundlinien des Denkens uns Handelns des neuen Papstes sichtbar werden zu lassen.

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„Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel“. So ertönte es mit den Worten des französischen Schriftstellers und katholischen Philosophen Léon Marie Bloy am gestrigen Donnerstag in der Sixtinischen Kapelle. Papst Franziskus feierte zusammen mit den Kardinälen, mit denen er gut sechsundzwanzigeinhalb Stunden im Konklave gewesen war, die erste heilige Messe des neuen Pontifikats. Mit sanfter Stimme fuhr der Papst fort: „Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit Satans“.

Gehen, aufbauen, bekennen: so lauteten die Hauptworte seiner kurzen Predigt, kurz: die Kernworte des christlichen Seins, der christlichen Verkündigung und des christlichen Auftrags zur Mission: „Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn“.

Umso eindrucksvoller war es, wie der Papst dreimal vor der Gewalt und der Versuchung des Teufels warnte: im ersten Moment seines Lehramtes als Nachfolger des Petrus, als Bischof von Rom und universaler Hirte. Ein wohl einmaliger Vorgang in der jüngsten Geschichte der Pontifikate.

Franziskus scheute sich nicht, dieses „Unwort“ zu akzentuieren, das dann wieder bei der Audienz mit dem Kardinalskollegium fallen sollte, als der Papst vor der ständigen und beständigen Versuchung des Teufels zur Verbitterung, zur Resignation warnte. „Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel“: aus dem Mund welchen Bischofs konnten solche Worte zuletzt vernommen werden?


Gleichzeitig betonte Franziskus dann vor den Kardinälen, die ja zumeist alte Männer seien, den Schatz, der im Alter liegt und der den jungen Generationen weitergegeben werden müsse, um ihnen auf ihrem Weg zu helfen, denn: „Es ist ruhig das Alter und fromm“, meinte der Papst mit einem Wort Friedrich Hölderlins aus dessen Gedicht „Meiner verehrungswürdigen Großmutter – zu ihrem 72. Geburtstag“.

Aber der erste Tag des neuen Pontifikats zeichnete sich nicht allein durch die heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle aus. Als erstes besuchte der Papst, wie er dies bereits am Abend seiner Wahl angekündigt hatte, die Muttergottes, die in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore als „Salus Populi Romani“, als „Heil des Volkes von Rom“ verehrt wird. Mit einem bunten Blumenstrauß in der Hand betrat Franziskus die Cappella Paolina, legte ihn vor der antiken Marienikone nieder, die der Überlieferung nach vom heiligen Evangelisten Lukas gemalt worden sein soll, um dann auf Knien in Stille sein Gebet zu verrichten – vor jenem Altar, an dem sein Vorgänger Pius XII. sein erstes heiliges Messopfer dargebracht hatte. Am Ende des Gebets wurde in lateinischer Sprache das „Salve Regina“ angestimmt.

Darauf begab sich der Papst in die unlängst renovierte Sixtinische Kapelle. Der Jesuit Franziskus blickte hinab in die Krypta, an den Ort, wo heute der Altar steht, auf dem der heilige Ignatius von Loyola in der Weihnachtsnacht 1538 in der Geburtskappelle von Santa Maria Maggiore seine erste heilige Messe gefeiert hatte. Franziskus verharrte dann im Gebet am Grab des großen und heiligen Papstes Pius V. (1504-1572), jenes Dominikanerpapstes, der den heiligen Thomas von Aquin zum Kirchenlehrer erhoben und die erste Gesamtausgabe seiner Werke in Auftrag gegeben hatte.

Es war Pius V., der am 14. Juli 1570 mit der Bulle „Quo primum“ das Römische Messbuch promulgierte und damit die vom Konzil von Trient angestoßene Liturgiereform und Liturgievereinheitlichung für den römischen Ritus abschloss und neben der römischen Liturgie nur mehr jene Formen zuließ, die vor 1370 bezeugt waren. 400 Jahre war die sogenannte tridentinische Messe die Form des römischen Gottesdienstes, bis sie nach der Reform Pauls VI. wieder von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 als „nie abgeschafft“ erklärt und als die außerordentliche Form des einen römischen Ritus definiert wurde.

Vor dem Grabmal dieses großen Papstes kniete nun Franziskus, um ihm als seinem Vorgänger die Ehre zu erweisen; vor dem Grabmal jenes Pius V., der die rechte Lehre sowohl als Kardinal als auch als Papst allem vorangestellt und nicht gezögert hatte, häretische Bischöfe abzusetzen und gegen das Gift des Nepotismus und der Korruption anzukämpfen. Pius V. war es auch, der die heilige Allianz der katholischen Staaten bildete, welche dann im Jahr 1571 den entscheidenden Sieg über das ottomanische Reich bei der Schlacht von Lepanto erringen sollte.

Pius V. hatte erkannt, dass dies nur durch die Fürsprache der Gottesmutter Maria möglich gewesen war, so dass er das Fest „Unserer Lieben Frau vom Sieg“ einführte, das unter Papst Gregor XIII. zum Fest des Heiligen Rosenkranzes umbenannt wurde: dem Fest jenes Gebets, das Franziskus besonders teuer ist. Gregor XIII. war es auch gewesen, der im selben Jahr der 1551 von Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenuniversität Gregoriana durch Schenkung ausgedehnter Ländereien die nötige wirtschaftliche Grundlage geschaffen hatte.

Der kurze, aber intensive Besuch von Papst Franziskus in der ältesten römischen Basilika: er stand so unter dem Zeichen der Gottesmutter, des heiligen Ignatius von Loyola und des heiligen Pius V. Vielleicht war gerade das Gebet zu letzterem großen Heiligen kein Zufall, war es doch Pius V., der in der Römische Kurie dominikanischen Wind wehen ließ und Reformen anging, um deren überufernden Kosten Einhalt zu gebieten. Und vielleicht wollte der Papst mit der seinem Vorgänger erwiesenen Ehre auch dessen Einsatz für die Römische Liturgie würdigen, auch wenn er von gewissen Kreisen gern als „Feind des alten Ritus“ bezeichnet wird. Aber: war es nicht Erzbischof Bergoglio, der sofort nach der Veröffentlichung von „Summorum Pontificum“ eine Kirche für die Feier des außerordentlichen Ritus in seinem Bistum bestimmte? Und: in welchen anderen Bistümern (Deutschlands, der Welt) wurde der Wille Benedikts XVI. derart und schnell umgesetzt?

Gehen – aufbauen – bekennen, unter dem Schutz der Gottesmutter. In der Nachfolge großer Heiliger. Mit dem Rosenkranz in der Hand. In beständigem Gebet. In Stille. Dies scheinen die ersten großen Botschaften des Franziskus zu sein, jenes Papstes, der seinen Pontifikat betend begann, Hunderttausende zur Stille mahnte, in sie hineinführte, sich vor dem Volk verneigte, um dessen Gebet bat und in einem Segensaustausch ein neues Zeitalter für die Kirche anbrechen ließ.

Foto:


Video: Papst FRANZISKUS - Die ersten Ereignisse des neuen Pontifikats: Habemus Papam, Gruß an die Menschen auf dem Petersplatz, Gebet und Segen



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Lesermeinungen

 FRIEDRICH SCH 15. März 2014 

Beter sprechen mit Christus, Nichtbetter mit dem Teufel

Danke hl. Vater! Ich bin Papst Franziskus so dankbar dafür, dass er den Bösen, der uns in den Abgrund ziehen will, endlich beim Namen nennt - vor Papst Franziskus hatte man den Eindruck, dass es den Teufel nicht mehr gibt und folglich wurde das Gebet für überflüssig betrachtet, jede(r) der/die das tat wurde als Trottel betrachtet. Gerade ein Beter ist weise. Ich selbst spüre jedes Mal wenn ich bete, dass mir extrem gut tut, es geht mir viel bessen. Beten heißt mit dem Herrn reden, das ist doch schön. Nehmen wir uns an Papst Franziskus ein Beispiel und beten wir - lassen wir uns vom Satan nicht verführen. Der Satan macht uns nicht glücklich, Christus hingegen sehr wohl. Ich persönlich spüren jedes Mal, wenn es mir nicht gut geht (bin alles anderes als gesund und behindert), dass der Herr direkt und spürbar bei mir ist. Mein Frühstück heißt beten. Deshalb beten wir - reden wir mit dem Herrn.


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  13. März 2014 
 

Kompliment!

Da hatte einer bereits zwei Tage nach der Wahl verstanden, worum es bei diesem Papst gehen wird.


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