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Piusbrüder verurteilen Weihe durch Holocaust-Leugner Williamson

20. März 2015 in Weltkirche, 12 Lesermeinungen
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Das geht auch der Piusbruderschaft zu weit: Ihr Ex-Mitglied, Holocaust-Leugner Richard Williamson, hat illegal einen Bischof geweiht. Nach Kirchenrecht ist das unerlaubt, aber trotzdem gültig.


Menzingen/Rio de Janeiro (kath.net/KNA) Die Priesterbruderschaft Pius X. verurteilt die am Donnerstag erfolgte illegale Bischofsweihe durch den Holocaust-Leugner Richard Williamson (75). In einer am späten Donnerstagabend in Menzingen (Schweiz) veröffentlichten Erklärung betont die Gemeinschaft außerdem, dass sowohl Williamson (seit 2012) als auch der von ihm geweihte Jean-Michel Faure (seit 2014) nicht mehr Mitglieder der Bruderschaft seien - und zwar «wegen ihrer massiven Kritik an jeglicher Beziehung mit den römischen Autoritäten».

Die vom Vatikan nicht anerkannten Piusbrüder bedauern, «dass dieser Geist des Widerstandes schlussendlich zu dieser Bischofsweihe führte». Alle Erklärungen von Williamson und Faure bewiesen «zur Genüge, dass sie, außer auf rein rhetorischer Ebene, die römischen Autoritäten nicht mehr anerkennen».

Williamson hatte nach Angaben von traditionalistischen Internet-Blogs am Donnerstag den Franzosen Jean-Michel Faure (73) zum Bischof geweiht. Die nach katholischem Kirchenrecht unerlaubte, aber trotzdem gültige Weihe fand laut dem Blog «Rorate Caeli» in einem Benediktinerkloster im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro statt.


In einem in dem Blog «Non possumus» publizierten Interview kündigte Faure an, sich in Frankreich niederlassen und in der Nähe der traditionalistischen Dominikanergemeinschaft von Avrille ein Priesterseminar eröffnen zu wollen.

Mit einer Bischofsweihe ohne Genehmigung des Papstes zieht sich Williamson nach katholischem Kirchenrecht automatisch die Exkommunikation zu. 1988 hatten sich Lefebvre und die vier von ihm geweihten Bischöfe, darunter Williamson und der derzeitige Generalobere Bernhard Fellay, selbst exkommuniziert. Als Versöhnungsgeste hob Papst Benedikt XVI. (2005-2013) die Tatstrafe 2009 auf, um mit den Piusbrüdern über eine Rückkehr zur Kircheneinheit verhandeln zu können.

Williamson sabotierte die Einigungsbemühungen und veröffentlichte interne Dokumente im Internet, obwohl Vatikan und Piusbruderschaft Stillschweigen über die theologischen Verhandlungen vereinbart hatten. Fellay beklagte damals, er werde von den eigenen Leuten hintergangen. Im Oktober 2012 wurde Williamson wegen Illoyalität aus der Bruderschaft ausgeschlossen.

In einem in Bayern geführten TV-Interview hatte Williamson im November 2008 zum wiederholten Mal den Holocaust geleugnet. Nicht sechs Millionen, sondern lediglich 300.000 Juden seien von den Nazis ermordet worden. Gaskammern habe es nicht gegeben. Dieses Interview wurde im Januar 2009 ausgestrahlt, merkwürdigerweise genau an dem Tag, als Benedikt XVI. die Rücknahme der Exkommunikation für die vier Bischöfe der Bruderschaft verkünden ließ. Internationale Proteste waren die Folge.

Williamson lebt seitdem in England. In Deutschland ist ein Urteil wegen Volksverhetzung gegen ihn rechtskräftig. In Argentinien gilt ein Einreiseverbot für ihn.

Die theologischen Einigungsgespräche zwischen dem Vatikan und der Piusbruderschaft verliefen 2012 ergebnislos. Die 1988 gegen den ausdrücklichen Willen von Papst Johannes Paul II. durchgeführten Bischofsweihen von Fellay, Williamson und zwei weiteren Pius-Bischöfen sind laut Kirchenrecht unrechtmäßig, aber gültig. Allerdings dürfen sie und die von ihnen Geweihten in der katholischen Kirche keine priesterlichen Funktionen ausüben.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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