Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  14. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  15. Wenn der Papst die Kardinäle ruft

Vatikan: Freigabe der Akten zu Pius XII. verzögert sich

10. Februar 2017 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Archivleiter Bischof Pagano: Bestände aus 20 bis 30 vatikanischen Botschaften konnten noch nicht gesichtet werden - Seit 2009 keine Fortschritte im Seligsprechungsprozess für den Papst der Weltkriegszeit


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Freigabe der vatikanischen Akten über Papst Pius XII. (1939-1958) in den Weltkriegsjahren verzögert sich weiter. Der Stand der Vorbereitung sei mittlerweile "an einem guten Punkt" angelangt, es fehlten jedoch noch die Bestände von 20 bis 30 Archiven vatikanischer Botschaften, sagte der Leiter des Vatikanischen Geheimarchivs, Bischof Sergio Pagano, am Mittwoch in einem "Kathpress"-Interview in Rom. Ein Datum für die Freigabe wollte Pagano nicht nennen. Diese Entscheidung obliege allein dem Papst, so der Kurienbischof.

Wegen der umstrittenen Haltung von Pius XII. angesichts des Holocausts fordern Historiker und einige jüdische Verbände seit langem eine Freigabe der Akten über sein Pontifikat. Ursprünglich hatte der Vatikan diese für 2015 angekündigt, dann jedoch eine Verzögerung mitgeteilt. Papst Franziskus hatte wiederholt seine Bereitschaft bekundet, die Akten für die Forschung freizugeben, sobald deren Katalogisierung abgeschlossen sei. Bereits unter Benedikt XVI. war diese Arbeit begonnen worden.

Bei der ursprünglichen Ankündigung einer Freigabe für 2015 habe man unterschätzt, wie viele vatikanische Archive gesichtet werden müssten, sagte Pagano weiter. Derzeit arbeiteten rund ein Dutzend der insgesamt 50 bis 60 Mitarbeiter des Geheimarchivs an der Katalogisierung der Akten über Pius XII. Er könne jedoch nicht alle Angestellten dafür einsetzen.


Archivgesetz nicht zu restriktiv

Der Geheimarchiv-Chef wies den Vorwurf des Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf zurück, das Archivgesetz sei zu restriktiv. Er teile Wolfs Ansicht nicht, sagte Pagano. Der Vatikan habe wie jeder Staat das Recht, sensible Unterlagen zu Personen und bestimmte Vorgänge nicht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In seinem neuen Buch "Konklave" kritisiert Wolf, dass das 2005 kurz vor dem Tod von Johannes Paul II. in Kraft getretene vatikanische Archivgesetz die Einsicht in Akten über Papstwahlen und Bischofsernennungen nicht mehr erlaube.

Pagano verwies in dem Interview darauf, dass die Akten über Konklave bereits vor 2005 nur bis zur Papstwahl von 1922 für Wissenschaftler einsehbar gewesen seien. Zweck der Vorschrift von 2005 sei es, zu verhindern, dass Details der Papstwahl für Polemik in der Öffentlichkeit genutzt würden, erklärte der italienische Kurienbischof. Bei den Akten über Bischofsernennungen gehe es darum, die Privatsphäre der jeweils drei vorgeschlagenen Kandidaten zu schützen.

Gregoriana-Jesuiten forschten ab 1964

Zu Pius XII. hatte Papst Paul VI. 1964 eine Historikerkommission von Gregoriana-Jesuiten aus vier Ländern unter Koordinierung von P. Pierre Blet mit der Sichtung des Archivmaterials beauftragt. Sie gab eine elfbändige Publikation unter dem Titel "Actes et documents du Saint-Siège relatifs à la Seconde Guerre mondiale" (ADSS; Akten und Dokumente des Heiligen Stuhls in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg) heraus. Damit waren die Kritiker allerdings keinesfalls zufriedengestellt.

Sie werfen Pius XII. vor, er habe angesichts der nationalsozialistischen Judenvernichtung geschwiegen. Seine Verteidiger weisen darauf hin, dass dieser Papst zahlreiche Juden gerettet und keineswegs geschwiegen habe.

Eine mögliche Selig- oder Heiligsprechung von Pius XII. ist nach Auffassung von Beobachtern eng mit der Freigabe der Akten verknüpft. Nach ihrer Einschätzung wird der Vatikan das Seligsprechungsverfahren erst nach einer Freigabe der Akten weiter vorantreiben, um dem Vorwurf zu entgehen, er verberge belastendes Material.

Im Dezember 2009 erkannte der Vatikan Pius XII. den "heroischen Tugendgrad" zu, ein wichtiger Schritt zur Seligsprechung. Seither sind jedoch keine Fortschritte im Seligsprechungsprozess bekannt.

Pius XII. und die Juden - Mit Zeitzeugenberichten von italienisch-jüdischen Holocaustüberlebenden!


Seltene Farb-Filmaufnahmen von Papst Pius XII.


Papst Pius XII. - aus einer Ansprache an die deutsche Jugend - Originalaufnahme: Pius XII. spricht deutsch


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 10. Februar 2017 
 

Ich hoffe, diesem großartigen Papst

wird noch Gerechtigkeit widerfahren und das Zerrbild, das durch Hochhuths "Stellvertreter" entstanden ist, zurechtgerückt. Zumindest mögen diejenigen über sein Schweigen schweigen, die heute fordern, die Kirche solle die Tötung ungeborener Kinder nicht mehr anprangern...


14
 
 girsberg74 10. Februar 2017 
 

Eile mit Weile!

Ich habe Verständnis dafür, dass Historiker in ihrer Lebenszeit etwas schaffen wollen, was Bestand hat. Jedoch, sofern für niemanden Gefahr im Verzuge ist, muss sich ein Archiv nicht schneller drehen, als zu guter Arbeit tunlich ist.

Im Übrigen halte ich dafür, dass für das Andenken Pius XII. ein offizieller Heiligenschein nicht erforderlich ist, auch nicht gegen Anfeindungen von außen.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Pius XII.

  1. Pius XII., der Vatikan und der neue Kulturkampf gegen die Kirche
  2. Entwurf für unveröffentlichte Enzyklika von Pius XII. entdeckt
  3. „Die Wahrheit wird uns dankbar werden lassen!“
  4. Ein Espresso für den Obersturmbannführer
  5. Keine Abstriche bei der Lehre, aber Verkündigung „in neuer Sprache“
  6. Pius XII.: „Der Mensch ist nur groß, wenn er kniet“
  7. „Die Kirche fürchtet die Geschichte nicht - sie liebt sie“
  8. Will Franziskus den Weltkriegspapst bald seligsprechen?
  9. Eine „unterschlagene“ Enzyklika?
  10. Wann erfuhr der Vatikan von Auschwitz?






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  11. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  12. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  13. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  14. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  15. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz