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Vatikan: Freigabe der Akten zu Pius XII. verzögert sich

10. Februar 2017 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Archivleiter Bischof Pagano: Bestände aus 20 bis 30 vatikanischen Botschaften konnten noch nicht gesichtet werden - Seit 2009 keine Fortschritte im Seligsprechungsprozess für den Papst der Weltkriegszeit


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Freigabe der vatikanischen Akten über Papst Pius XII. (1939-1958) in den Weltkriegsjahren verzögert sich weiter. Der Stand der Vorbereitung sei mittlerweile "an einem guten Punkt" angelangt, es fehlten jedoch noch die Bestände von 20 bis 30 Archiven vatikanischer Botschaften, sagte der Leiter des Vatikanischen Geheimarchivs, Bischof Sergio Pagano, am Mittwoch in einem "Kathpress"-Interview in Rom. Ein Datum für die Freigabe wollte Pagano nicht nennen. Diese Entscheidung obliege allein dem Papst, so der Kurienbischof.

Wegen der umstrittenen Haltung von Pius XII. angesichts des Holocausts fordern Historiker und einige jüdische Verbände seit langem eine Freigabe der Akten über sein Pontifikat. Ursprünglich hatte der Vatikan diese für 2015 angekündigt, dann jedoch eine Verzögerung mitgeteilt. Papst Franziskus hatte wiederholt seine Bereitschaft bekundet, die Akten für die Forschung freizugeben, sobald deren Katalogisierung abgeschlossen sei. Bereits unter Benedikt XVI. war diese Arbeit begonnen worden.

Bei der ursprünglichen Ankündigung einer Freigabe für 2015 habe man unterschätzt, wie viele vatikanische Archive gesichtet werden müssten, sagte Pagano weiter. Derzeit arbeiteten rund ein Dutzend der insgesamt 50 bis 60 Mitarbeiter des Geheimarchivs an der Katalogisierung der Akten über Pius XII. Er könne jedoch nicht alle Angestellten dafür einsetzen.


Archivgesetz nicht zu restriktiv

Der Geheimarchiv-Chef wies den Vorwurf des Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf zurück, das Archivgesetz sei zu restriktiv. Er teile Wolfs Ansicht nicht, sagte Pagano. Der Vatikan habe wie jeder Staat das Recht, sensible Unterlagen zu Personen und bestimmte Vorgänge nicht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In seinem neuen Buch "Konklave" kritisiert Wolf, dass das 2005 kurz vor dem Tod von Johannes Paul II. in Kraft getretene vatikanische Archivgesetz die Einsicht in Akten über Papstwahlen und Bischofsernennungen nicht mehr erlaube.

Pagano verwies in dem Interview darauf, dass die Akten über Konklave bereits vor 2005 nur bis zur Papstwahl von 1922 für Wissenschaftler einsehbar gewesen seien. Zweck der Vorschrift von 2005 sei es, zu verhindern, dass Details der Papstwahl für Polemik in der Öffentlichkeit genutzt würden, erklärte der italienische Kurienbischof. Bei den Akten über Bischofsernennungen gehe es darum, die Privatsphäre der jeweils drei vorgeschlagenen Kandidaten zu schützen.

Gregoriana-Jesuiten forschten ab 1964

Zu Pius XII. hatte Papst Paul VI. 1964 eine Historikerkommission von Gregoriana-Jesuiten aus vier Ländern unter Koordinierung von P. Pierre Blet mit der Sichtung des Archivmaterials beauftragt. Sie gab eine elfbändige Publikation unter dem Titel "Actes et documents du Saint-Siège relatifs à la Seconde Guerre mondiale" (ADSS; Akten und Dokumente des Heiligen Stuhls in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg) heraus. Damit waren die Kritiker allerdings keinesfalls zufriedengestellt.

Sie werfen Pius XII. vor, er habe angesichts der nationalsozialistischen Judenvernichtung geschwiegen. Seine Verteidiger weisen darauf hin, dass dieser Papst zahlreiche Juden gerettet und keineswegs geschwiegen habe.

Eine mögliche Selig- oder Heiligsprechung von Pius XII. ist nach Auffassung von Beobachtern eng mit der Freigabe der Akten verknüpft. Nach ihrer Einschätzung wird der Vatikan das Seligsprechungsverfahren erst nach einer Freigabe der Akten weiter vorantreiben, um dem Vorwurf zu entgehen, er verberge belastendes Material.

Im Dezember 2009 erkannte der Vatikan Pius XII. den "heroischen Tugendgrad" zu, ein wichtiger Schritt zur Seligsprechung. Seither sind jedoch keine Fortschritte im Seligsprechungsprozess bekannt.

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