Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  7. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  8. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

US-Theologe Weigel: Papst verpasste Kirche erneuertes Aussehen

26. April 2017 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


George Weigel: "Die am stärksten dynamischen Teile der katholischen Kirche der USA setzen weiter auf Johannes Paul II. und Benedikt XVI. als Inspirationsgeber"


Wien (kath.net/KAP) Die vier Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus haben der katholischen Kirche "ein erneuertes Aussehen verpasst, und das ist hilfreich", wobei das argentinische Pontifikat jedoch nichts an den großen Errungenschaften der 35 Jahre von Johannes Paul II./Benedikt XVI. umgestellt hat: Das betonte der amerikanische katholische Politikwissenschaftler, Publizist und Theologe George Weigel in einem "Kathpress"-Gespräch am Rande einer Tagung am Internationalen Theologischen Institut (ITI) in Trumau (NÖ).

Die Tagung zum Thema "Catolicism in our modern world" wurde von Kardinal Christoph Schönborn eröffnet. Referenten sind u.a. ITI-Rektor Christiaan Alting von Geusau, VP-Gemeinderätin Gudrun Kugler, der Nahostberater des Wiener Erzbischofs Manuel Baghdi und der Genfer Fonds-Konsultor Imre Habsburg-Lothringen.

Was die USA betrifft, so schauten die "am stärksten dynamischen Teile" der katholischen Kirche auf Johannes Paul II. und Benedikt XVI. "als Inspirationsgeber", sagte Weigel. Dabei gebe es bei Franziskus einen Punkt, der allgemein große Positivbeachtung finde. Dies sei sein in Offenheit und floskellos erfolgtes Ansprechen der Verfolgung der Christen im Nahen Osten. "Ich hoffe, er macht weiter so und er spricht diese Fragen an. Denn niemand sollte wünschen, dass es einen unehrlichen interreligiösen Dialog gibt", betonte der Lehrstuhlinhaber am Washingtoner "Ethics and Public Policy Center" (EPPC).


Der einzige interreligiöse Dialog, der zum Wohl der Menschheit stattfinde, sei ein auf Wahrheit begründeter, betonte Weigel: "Es geht hier nicht um gute Gefühle". Ein solcher Wahrheits-gebundener Dialog sei allerdings sehr schwer zu erreichen. "Ich hoffe, dass die Reise des Papstes an die Al-Azhar-Universität das voranbringt. Es ist aber ein sehr schwieriges Geschäft. Man kann nur hoffen, dass nicht innerhalb von 48 Stunden alles völlig verdreht wird." Franziskus habe sich bereits mehrfach über den Schutz der Religionsfreiheit geäußert, erinnerte Weigel: "Jetzt hoffe ich, dass er es wieder tun wird, und dass er es noch stärker tut."

Kritik an päpstlicher Russland-Ökumene

Kritisch äußerte sich der US-Experte über die Russland-Ökumene des Papstes. Die Havanna-Erklärung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill von Februar 2016 sei "sehr schlecht vorbereitet" worden. "Ich glaube, der Papst hat selbst zugegeben, dass es Schwachpunkte in dem Text gab. Es ist offen gesagt so, dass das Ökumenebüro im Vatikan ein fundamentales neues Nachdenken über die Zugangsweise zur russischen Orthodoxie braucht."

Der im Ökumenerat für die slawischen orthodoxen Kirchen zuständige Franzose Hyacinthe Destivelle vertrete bedauerlicherweise "defiziente Positionen". Er habe zu viel von seinem Lehrmeister, Bischof Pierre Duprey (er starb 2007), übernommen. "Das sollte überprüft werden. Denn Fakt ist, dass die Führung der russisch-orthodoxen Kirche - Patriarch Kyrill und Metropolit Hilarion - essentielle Instrumente der russischen Staatsmacht sind.

Havanna sei eine "asymetrische Konversation" gewesen, kritisierte Weigel. Der Papst sei als religiöser Führer gekommen, Kyrill habe zwar diesen Eindruck von sich gegeben, doch sei er im wesentlichen Agent der Staatsmacht gewesen.

"Deprimierend" ist für Weigel auch, dass die Diplomatie des Heiligen Stuhls sich bisher nicht klar zum Konflikt in der Ostukraine geäußert hat. Es fehle ein Statement darüber, was wirklich vor sich gehe. "Das ist kein Bruderkrieg. Da ist ein Land, das unter einer Invasion durch ein anderes Land leidet, welches fortfährt, einen Krieg zu führen - in der Ostukraine. Das wäre die richtige Beschreibung."

Trump sorgt für gemischte Bilanz

Auch die US-Außenpolitik unter Donald Trump bereite ihm Sorge, sagte Weigel. Das betreffe die Position gegenüber der Aggression Russlands, aber auch der Aggression Chinas sowie gegenüber der größer werdenden Zahl autoritärer Regierungen in Lateinamerika.

Positiv seien demgegenüber verschiedene innenpolitische Maßnahmen zugunsten des Lebensschutzes. "Der Druck auf diese Bewegungen nimmt ab", so Weigel. Es handle sich vielfach um Organisationen mit Nähe zur katholischen Kirche bzw. um katholische Orden - etwa der Schwesternorden "Little Sisters of the Poor", der einen gerichtlichen Kampf gegen die Zwangsversicherung mit eingeschlossener Abtreibungsfinanzierung für Pflegepersonal geführt hatte.

Im Blick auf die Zukunft der EU sagte der Politikwissenschaftler und Theologe, dass der Weg entweder zu einer Union von Bundesstaaten führen müsse oder zu einem Rückbau zu einer reinen Wirtschaftsunion. Es gebe hier kein Zwischending. Eine erneuerte EU müsse einerseits nationale Identitäten stärker positiv bewerten und andererseits stärker das US-Modell übernehmen. Dieses sei keineswegs zentralistisch, sondern gebe den Bundesstaaten größtmögliche Freiheit, sagte Weigel.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 26. April 2017 
 

Rom-Moskau/Papst Franziskus-Patriarch Kyrill

Die gemischten Gefühle anlässlich des Zusammentreffens zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill von Moskau haben die gr. kath. Ukrainer bereits unmittelbar nach dem Treffen zum Ausdruck gebracht.Hier wurde die vatikanische Kommission,die das Treffen vorbereitet hat,von Moskau über den Tisch gezogen.Der griechisch katholische Patriarch von Kiew, Swjatoslaw,hat im Namen der Synode alle ukrainisch griechisch katholische Bischöfe dem Papst persönlich sein BEFREMDEN über den Text der Begegnung zum Ausdruck gebracht und dem Papst klar gesagt,dass er als Patriarch von Kiew vom Papst Benedikt XVI in den ÖKUMENERAT berufen worden ist und man sich vor dem Treffen Papst-Kyrill nicht die Mühe gemacht hat das Oberhaupt der größten mit Rom verbundenen Ostkirche in die Vorbereitungen einzubauen. Kyrill und sein Chef Putin haben auch das panorthodoxe Konzil des Patriarchen Bartholomaios platzen lassen.Kyrill ist nur der verlängerte Arm Putins,was auch russischen Medien bereits berichten.


7
 
 Ulrich Motte 26. April 2017 
 

Das Us-Modell

Das gebe den Bundesstaaten größtmögliche Freiheit, meint Weigel. Diese Aussage widerspricht völlig den Aussagen und Forderungen aus weiten Teilen der Republikanischen Partei, die ständig viel zu viel Zentralismus beklagen.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  2. Dilexit nos
  3. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen
  4. ‚Trans-’ und ‚Intersex-Katholiken’: Papst soll Verbot von ‚Geschlechtsänderung’ aufheben
  5. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  6. Raymond Arroyo: Gästehaus Santa Marta viel komfortabler als der ‚zugige’ päpstliche Palast
  7. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  8. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  9. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  10. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  15. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz