Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Erzbischof: Insolvenz von Puerto Rico war notwendig

7. Mai 2017 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gonzalez Nieves gilt als einer der Ideengeber des Konkurses und zeigte sich dankbar für die getroffene Entscheidung - US-Außenterritorium schließt als erste Folgemaßnahme alle öffentlichen Schulen


San Juan (kath.net/KAP) Die Insolvenzerklärung von Puerto Rico war in den Augen des Erzbischofs der Karibikinsel ein "harter, aber notwendiger Schritt": Trotz ihrer noch unabsehbaren Folgen sei diese Entscheidung "notwendig, um die Schulden zu verringern, die wichtigsten Dienste aufrecht zu erhalten und wieder mehr Transparenz zu erlangen", sagte Roberto Gonzalez Nieves, Leiter der Erzdiözese San Juan, am Donnerstag (Ortszeit) gegenüber örtlichen Medien. Die Kirche sei der Regierung der 3,6-Millionen-Einwohner-Insel dankbar dafür.

Die Konkursanmeldung zur Restrukturierung der Schulden sei ein "natürlicher Schritt am Weg für die Erholung der Wirtschaft" und notwendig, "um inmitten dieser komplexen und kaum verständlichen Krise die Würde und das Wohlergehen der Menschen sicherzustellen", betonte der Erzbischof. Verantwortung aller sei es nun, die Sparpolitik wachsam zu verfolgen, einen "substanziellen Schuldenschnitt" einzufordern und darauf zu achten, dass der startende Gerichtsprozess die Armut auf der Karibikinsel verringere.


Die Regierung von Puerto Rico hatte am Mittwoch angesichts einer ausufernden Schulden- und Wirtschaftskrise bei einem US-Gericht den Konkurs angemeldet. Ein Schuldenberg von an die 120 Milliarden Euro, bestehend u.a. aus nicht beglichenen Verbindlichkeiten und ungedeckten Pensionsansprüchen von über 60 Städten und Bezirken, könnten dabei ausfallen. Bei der vergleichbaren Insolvenz von Griechenland im Jahr 2012 war es um 200 Milliarden Euro gegangen. Als erste Folgemaßnahme schlossen am Freitag die 184 öffentlichen Schulen der Insel.

Dass der Inselstaat nun einseitig einen Schuldenschnitt durchsetzen kann, wurde durch ein US-Sondergesetz von 2016, der sogenannte "Promesa-Act" möglich. Die Causa gilt als Präzedenzfall, da nun erstmals ein Territorium der USA - Puerto Rico ist seit der Eroberung 1898 im Krieg gegen Spanien ein selbstverwaltetes US-Außengebiet - von Insolvenz betroffen ist. Der Ausgang für Investoren und Finanzmärkte gilt als völlig offen, zudem könnten auch bald US-Bundesstaaten in ähnlicher Problemlage das Recht auf Konkurs einfordern.

Erzbischof Gonzalez war einer der Ideengeber für den Konkurs: Bereits im November hatte er im "Time"-Magazin für eine Insolvenz als zwar "nicht perfekte", jedoch faire und transparente Lösung für das Schuldenproblem geworben. Er würde eine freiwillige Lösung durch ein Insolvenzansuchen an den US-Kongress bevorzugen, schrieb er damals. Mit dem Scheitern der mehrmonatigen Verhandlungen zwischen Gläubigern und der Regierung über einen Schuldenerlass zu Wochenbeginn wurde daraus jedoch eine erzwungene Maßnahme.

Noch unmittelbar vor dem offiziellen Verhandlungsende hatte sich Gonzalez gemeinsam mit anderen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Gläubigen am 1.-Mai-Großprotest in San Juan gegen die angekündigte Sparpolitik beteiligt. Die Demonstration mit zehntausenden Teilnehmern verlief friedlich, doch begann nach deren Abschluss eine kleine Gruppe zu randalieren, wobei es 13 Festnahmen gab. Die Kirche verurteilte umgehend die Ausschreitungen.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lateinamerika

  1. Studie entdeckt ‚Johannes Paul II. – Effekt‘ auf Geburtenrate in Lateinamerika
  2. ‚Betet und vertraut’ – von Papst Franziskus abgesetzter Bischof dankt Unterstützern
  3. Ohne Begründung – Papst Franziskus setzt puertoricanischen Bischof ab
  4. Lateinamerika: Viele Seelsorger sterben an Covid-19
  5. Dutzende Priester sterben in Lateinamerika an Coronavirus
  6. Neue Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet
  7. Lateinamerikas Bischöfe weihen Kontinent der Madonna von Guadalupe
  8. Papst bestürzt über Ausmaß von Gewalt in Amazonien
  9. Amazonien-Synode findet vom 6. bis 27. Oktober statt
  10. Peru: 800.000 beim Marsch für das Leben






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz