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Natürliche Familienplanung ist nicht mehr nur für Katholiken

27. Juli 2017 in Familie, 7 Lesermeinungen
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Immer mehr Frauen lehnen es ab, die Pille zu nehmen, und wählen stattdessen natürliche Methoden. Gastbeitrag von Maggie Maslak


Denver (kath.net/CNA Deutsch) Die einen haben sich aus gesundheitlichen Gründen dafür entschieden. Andere tun es, um die Umwelt zu schonen. Weitere wiederum sind religiös motiviert. Aber egal aus welchem Grund es geschieht: Immer mehr Frauen lehnen es ab, die Pille zu nehmen, und wählen stattdessen natürliche Methoden.

Dabei geht es darum, sich seines eigenen Fruchtbarkeitszyklus bewußt zu machen, und damit ganz einfach und natürlich Schwangerschaft zu vermeiden – oder anzustreben.

"In den USA scheint es ein stegiendes Interesse daran zu geben, den eigene Körper im Blick zu haben, den Fruchtbarkeitszyklus zu verfolgen, um Schwangerschaft zu planen oder vermeiden", sagt Dr. Victoria Jennings, Leiterin des Instituts für Reproduktionsgesundheit an der Georgetown University.

"Unsere Forschung hat gezeigt, dass einfache Botschaften über das Bewußtsein der eigenen Fruchtbarkeit viele Frauen anspricht, und deren Bedürfnis nach Familienplanung erfüllt.

Die aktuelle Woche, vom 23. bis 29. Juli ist "Natural Family Planning Awareness Week" - zeitgleich mit dem 48. Jubiläum der Enzyklika Humanae Vitae von Papst Paul VI. - das Schreiben, in dem die alle Zeiten überspannende Lehre des Glaubens über die Heiligkeit der Sexualität dargelegt.

Die katholische Kirche hat schon immer gelehrt, dass künstliche Verhütung unmoralisch ist, weil sie die natürliche Fortpflanzung vom Geschlechtsakt trennt. Die Glaubenslehre erlaubt jedoch alle Methoden natürlicher Familienplanung (NFP), mit denen Ehepaare weiter offen für das Leben sind.

Durch Natürliche Familienplanung lernt eine Frau den monatlichen Zyklus ihrer eigenen Fruchtbarkeit besser kennen und verstehen - bis zu dem Punkt, dass sie feststellen kann, ob sie gerade fruchtbar ist, oder nicht. Die Entscheidung darüber, ob man sexuell aktiv wird oder nicht, kann dann bewußt gefällt werden. So kann ein Ehepaar auch frei die Familienplanung gestalten.


Manchmal wird NFP verwechselt mit der "Kalender-Methode" früherer Generationen. Tatsächlich ist NFP jedoch ein Sammelbegriff moderner Methoden, die wissenschaftlich vorgehen und mit 99.6 prozentiger Sicherheit zuverlässig sind, wenn sie richtig angewendet werden.

Ein so hoher Grad an Sicherheit bedeutet, dass NFP es mit der "Pille" aufnimmt, erklärt die "Couple to Couple League", eine Gruppe, die sich für NFP einsetzt.

Der größte Vorteil, neben der Planungssicherheit für Paare, ist jedoch die Natürlichkeit der Methode. Bei NFP gibt es keine der Risiken und Nebenwirkungen für den weiblichen Körper, wie es hormonell gesteuerte Verhütung birgt. Im Gegenteil: Frauen, die sich ihres eigenen Zyklus bewußter sind, achten auch mehr auf andere Veränderungen im Körper. Und: NFP belastet nicht die Natur und Umwelt, wie es die Pille - und die Ausscheidungen derer, welche "auf der Pille", tun.

Angesichts solcher Vorteile von NFP nimmt es nicht Wunder, dass nicht nur Katholiken sich solcher Mittel bedienen, welche als "Fertility Awareness Methods" (FAM) bezeichnet werden.

In jüngerer Zeit haben auch viele evangelikale and andere evangelische Christen aus Bedenken über künstliche Verhütungsmethoden angefangen, sich natürlicher Mittel und Methoden zu bedienen.

"Alle Frauen - ob Protestanten, Katholiken, Atheisten, oder Agnostiker - wissen diese hormonfreie (und mit gutem Gewissen wählbare) Alternative zu chemischer Verhütung schätzen", schrieb Chelsen Vicari, die evangelikale Programmdirektorin des Instituts für Religion und Demokratie, vergangenes Jahr einem Artikel.

Inzwischen hat eine Studie der Universität Utah ergeben, dass immer mehr Frauen, egal ob religiös oder nicht, auf der Suche nach Alternativen zu künstlicher Verhütung durch Hormone sind, die nicht gleich einen chirurgischen Eingriff erfordern.

Eine Untersuchung der Universität von Iowa stellte 2015 fest, dass mehr als jede fünfte Frau sich dafür interessieren würde, ihre Fruchtbarkeit zu überwachen, statt die Pille zu nehmen - wenn sie wüsste, wie es funktioniert.

Sorge macht vielen Frauen - und den Männern in ihrem Leben - die lange Liste der Nebeneffekte hormoneller Verhütung. Zu den möglichen Gefahren wird Depression gerechnet, eine höheres Risiko des Schlaganfalls, und eine berichtete schlechtere Lebensqualität.

Mithilfe der Wissenschaft und moderner Technik ist es einfacher und sicherer als je zuvor, natürlich zu planen.

"Besonders in der Welt der Apps ist der Nutzung von Fruchtbarkeits-Apps exponentiell angewachsen, anhand derer die Fruchbarkeit leichter verfolgt werden kann und eine Schwangerschaft vermieden", sagte Jennings.

Über 1.000 solcher Apps sind im Google Play Store und dem Apple-Äquivalent zu finden. Allerdings warnt Dr. Jennings, dass nicht alle Apps gleich zuverlässig sind, und manche irreführende Behauptungen aufstellen.

Eine bekannte und geschätzte App ist Kindara. Die 2012 für Apples iOS gestartete App hilft Frauen festzustellen, an welchen Tagen sie fruchtbar sind, und zeichnet den Zyklus der Frau auf.

"In den vergangenen Jahrzehnten gabe es viele Untersuchungen des Fruchtbarkeitszyklus der Frau. Wissenschaftlich wissen wir, aufgrund neuer Befunde, dass FAM ("Fertility Awareness Methods") funktionieren, und sehr zuverlässig sind, wenn sie korrekt verwendet werden", erklärt Lauren Risberg, die Chef-Entwicklerin von Kindara.

Eine weiter Fruchtbarkeits-App ist Natural Cycles. Diese hat ein schwedischer Nuklearphysiker entwickelt - und vor kurzem hat die Europäische Unionen die App offiziell zertifiziert als Methode zur Geburtenkontolle.

Zeitgleich mit dem wachsenden Interesse an natürlicher Fruchtbarkeitsplanung ist die Zuverlässigkeit künstlicher Verhütung in Frage geraten: Neuen, im Juli 2017 veröffentlichten Statistiken zufolge wurden über die Hälfte (51 Prozent) aller Abtreibungen in Großbritannien vorgenommen, weil die Pille, Implantate oder andere künstliche Verhütungsmittel versagt haben.

In einem Interview mit dem "Telegraph" sagte die Geschäftsführerin des Britischen Schwangerschaftsberatungsdienstes, Ann Furedi, dass Frauen, indem man sie ermutige, Verhütungsmittel zu nehmen, das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie ihre Fruchtbarkeit kontrollieren können.

"Unsere Daten zeigen, dass Frauen nicht allein durch Verhütung ihre Fruchtbarkeit kontrollieren können", betont Furedi jedoch.

Im Kontrast dazu lehrt die katholische Kirche, dass zur Natürlichen Familienplanung die Offenheit zum Leben gehört. NFP soll nicht als Mittel verstanden oder verwendet werden, um die Fruchtbarkeit zu beherrschen oder unterdrücken, sondern Frauen und Ehepaaren helfen, den eigenen Körper besser zu verstehen und das Wissen möglichst sinnvoll einsetzen, im Einklang mit ihrem Fruchtbarkeitszyklus.

Das Gottesgeschenk der Fruchtbarkeit und die Fähigkeit, dank ihm – und mit ihm – Schöpfer neuen Lebens zu sein: Das ist der Rahmen und Hintergrund von NFP. Die Kirche lehrt, dass Ehepaare eine Schwangerschaft nur durch NFP vermeiden sollten, wenn sie einen rechten Grund dafür haben.

Die medizinische Zunft herausgefordert, angesichts des wachsenden Bewußtseins in der Bevölkerung über einen natürlichen Umgang mit Fortpflanzung – so Jennings gegenüber CNA.

"Weltweit will eine beträchtliche Zahl von Frauen nicht Verhütungsmittel verwenden wegen der Nebenwirkungen, negativer Einstellungen gegenüber Verhütung, und weil sie meinen, derzeit keine zu brauchen", sagte sie.

"Wir glauben, dass die reproduktionsmedizinische Gemeinschaft die Sorgen der Frauen ernst nehmen muss – und auch die Beweislage, was Methoden betrifft, die darauf beruhen, dass Menschen ihre Fruchtbarkeit verstehen."


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