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Humanae vitae aufweichen?

22. Februar 2018 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
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Teil 2: Innerkirchlich wurde über Jahrzehnte „konsequent die Lehre von Humanae vitae der Lächerlichkeit preisgegeben und als unlebbar hingestellt.“. Gastbeitrag von Bischofsvikar Helmut Prader, Diözesanfamilienseelsorger St. Pölten


St. Pölten (kath.net) In einem ersten Teil habe ich über meine Erfahrungen geschrieben, die ich mit der Lehre der Enzyklika „Humanae vitae“ in der Seelsorge gemacht habe. Die damit verbundene Lebensweise der Natürlichen Empfängnisregelung (kurz: NER) ist natürlich eine Herausforderung. Aber gerade deshalb ist sie so reizvoll und letztlich zielführend.

Es gibt natürlich auch Einwände gegen NER:
1. NER sei nur lebbar bei sehr regelmäßigen Zyklen
2. NER sei nur etwas für Paare, die ganz tief im Glauben stehen
3. NER sei nur für Personen, die kein starkes Bedürfnis nach Sexualität haben
4. NER und die damit verbundenen Phasen der Enthaltsamkeit seien unzumutbar
5. Der überwiegende Teil der Paare halte sich ohnehin nicht an die Lehre der Kirche

Ad 1: Gerade bei sehr unregelmäßigen Zyklen bewährt sich NER, weil der jeweilige konkrete und aktuelle Zyklus ausgewertet wird. Die Auswertungsregeln sind dermaßen präzise, dass auch bei unregelmäßigen Zyklen eine 100%-ige Zuverlässigkeit festgestellt werden kann. Gerade dort, wo absolute Kontraindikation gefordert ist (z. B. aus medizinischen Gründen oder wegen der Einnahme verschiedener Medikamente), ist NER eigentlich DIE Lösung schlechthin, weil keine Methode der Verhütung eine Sicherheit von 100% hat. Es bliebe einzig die völlige Enthaltsamkeit!

Ad 2: Es ist eigentlich genau umgekehrt: Viele Paare finden gerade durch NER zum Glauben, weil sie ein viel tieferes Gespür für die Verantwortung und Freiheit bekommen, die Gott ihnen übertragen hat. NER ist ein Leben mit der Natur und mit dem Wesen der Frau und nicht gegen sie!


Ad 3: Es ist nicht zu leugnen, dass die zeitweilig verlangte Enthaltsamkeit bei der NER eine Herausforderung ist. NER bewirkt aber auch, dass die Sexualität nicht zu etwas Banalem abgleitet, sondern Vorfreude reifen darf und die Sexualität etwas Besonderes bleibt, gerade deshalb, weil der andere nicht ständig zur Verfügung steht.

Ad 4: Meine Erfahrung zeigt mir bei allen begleiteten Paaren, dass gerade durch die Verhütung die Paare mit der Zeit immer weniger Einswerden. Umgekehrt hat die Hinwendung zur NER zur Folge, dass es oft zu einer Wieder- und Neubelebung der Sexualität kommt und die Paare mir rückmelden, dass es trotz der periodischen enthaltsamen Phasen (oder gerade wegen der periodischen Enthaltsamkeit?) zu einem wesentlich häufigeren körperliche Einswerden kommt.

Ad 5: Das stimmt, aber woran liegt es, dass NER nicht bekannt ist? Ich kann nicht den Leuten die Schuld geben, dass sie NER nicht leben und nicht kennen, wenn es in den letzten 50 Jahren auch kaum verkündet wurde! Mein Vorwurf lautet: Die Lehre der Kirche wurde über Jahrzehnte erfolgreich verschwiegen! (Siehe dazu auch: http://kath.net/news/44435) In Ableitung von Röm 10, 14 möchte ich schreiben: Wie aber sollen sie an etwas glauben, von dem sie nichts hörten? Und wie sollen sie hören, WENN NIEMAND VERKÜNDET?

Die allermeisten – auch katholischen Paare – leben in verschiedenen Formen eine Weise der Verhütung. Es bleibt ihnen auch keine andere Wahl, weil die, die es besser wissen müssten, über Jahrzehnte darüber geschwiegen haben, weil sie bewusst wollten, dass die Lehre geändert wird. Noch schlimmer aber wiegt, dass bewusst all jene in ihrem Tun behindert und unterdrückt wurden und werden, die einerseits von der Richtigkeit von HV überzeugt sind und andererseits ganz praktisch den Leuten eine Hilfe an die Hand geben wollen, um im Sinne von HV ihre Ehe und Sexualität zu leben. Es hat einen ganz schlechten Beigeschmack, wenn jemand einerseits behauptet, „praktisch niemand“ würde sich an die Lehre der Kirche halten, weshalb die Lehre überflüssig sei und andererseits die Gleichen mit verantwortlich sind, dass die Lehre nicht bekannt wurde, weil jene darüber hinaus sogar aktiv dafür gesorgt hat, dass die Verkündigung unterdrückt wird.

In der Zwischenzeit haben wir bereits die dritte Generation, für die Verhütung der Normalfall ist. Wie viel wird kirchlicherseits unternommen, um die Lehre von Natürlicher Empfängnisregelung bekannt zu machen? Sind es nicht immer nur Rufer in der Wüste innerhalb der Kirche, die dies versucht haben? Oder ist es nicht viel mehr so, dass kirchlicherseits viel unternommen worden ist, um die Verbreitung der NER zu unterbinden? Gäbe es nicht private Initiativen wie etwa das Institut für Natürliche Empfängnisregelung von Prof. Dr. med. Josef Rötzer NER (www.iner.org), gäbe es de facto keine Angebote, um den Paaren praktische Anleitungen zu bieten, wie sie verantwortliche Elternschaft im Sinne von Humanae vitae leben können.

Gleiches gilt für das Theologiestudium. Über Jahrzehnte wurde konsequent die Lehre von Humanae vitae der Lächerlichkeit preisgegeben und als unlebbar hingestellt. Die moralische Bewertung der unterschiedlichen Methoden der Geburtenregelung sieht so aus, dass die Verhütung allgemein als Normalfall angesehen wird. Wie könne man sich da auch noch erdreisten, die Lehre von HV noch immer zu verkünden, gar zu empfehlen oder noch schlimmer, sie sogar einzufordern? Und werden nicht jene Hochschulen, die in ihrem Lehrplan die Lehre der Kirche positiv vorlegen, als „altmodisch, konservativ, nicht für unsere moderne Zeit passend“ bezeichnet?

Ich rede hier aus tiefster Überzeugung und mit dem Hintergrundwissen, was es für Paare an Lebens- und Ehequalität bedeutet, wenn sie zur Lehre von HV gefunden haben. Denn jene, die die tatsächliche Lehre kennengelernt haben und auch ganz konkret und konsequent umsetzen, sind im überwiegenden Teil (über 95%) mit NER glücklich und zufrieden (siehe „Rhomberg-Studie“). Und 99% empfehlen NER weiter! Sollte diese Lehre jetzt auch noch offiziell aufgeweicht werden, tragen all jene, die dafür verantwortlich sind, unmittelbar Mitverantwortung, wenn gutwillige Paare ins Verderben laufen, weil sie sich auf (faule) Kompromisse einlassen.

Letztlich ist es die Wahrheit, die uns frei macht (Joh 8, 32). Denn Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (1 Tim 2,4).

Bischofsvikar Dr. theol. Prader ist Pfarrer von Neuhofen an der Ybbs und Dozent für Theologie von Ehe und Familie an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, er ist Mitglied des Instituts für Moraltheologie

Symbolbild: Liebe



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Lesermeinungen

 Zeitzeuge 24. Februar 2018 
 

Theologie ist Glaubenswissenschaft, die Theologen sind

wie jeder Gläubige und auch der Papst an die vom Lehramt authentisch verkündete, überlieferte Lehre, wie sie in Schrift und Tradition enthalten ist, gebunden!

Das gilt natürlich für die Glaubens- und Sittenlehre!

Bzgl. der Königst. Erklärung noch folgendes:

Früher wurde die Ehemoral in den Fastenhirtenbriefen thematisiert, das
oder das 50-jährige Jubiläum von Humane Vitae wäre doch die Gelegenheit für die Bischöfe zur lehrgenauen Erläuterung von HV in Verbindung mit der Darlegung
des korrekten Gewissensbegriffs, der dem Sein und Leben in Christus entspricht, niemand kann "guten Gewissens" gegen das Gesetz Gottes
in der Ehe verstoßen!

Ist das wirkl. zuviel verlangt?

Das Hauptargument liegt vor unser aller Augen: Die Ehemoral befindet sich seit 50 Jahren in der Krise, die demographische Katastrophe ist eine Folge davon!

Kard. Schönborn hat das in seiner Rede
"Die Sünde der Bischöfe" klar und deutl. gesagt wie auch die anderen,
von mir gen. Theologen!

Besinnliches Wochenende Allen!


3
 
 Bentheim 24. Februar 2018 
 

An girsberg74, 2.Forts.

Geistige Bewegungen, deren Gründung mit einem Ereignis in der fernen Vergangenheit in Zusammenhang steht, sind zu ihrer Selbsterhaltung darauf angewiesen, dieses Ereignis und dessen Darstellungen zu schützen. Mittel dazu können Denkmale und Gedenkstätten sein, aber auch Deklarationen, belehrende Verfügungen u. dergl. mehr. Ein Lehramt ist da geistesgeschichtlich kein Sonderfall. In der Geschichtswissenschaft gibt es nicht nur die Faktengeschichte, sondern auch die vieles erhellende Geistesgeschichte. Für die Kirchengeschichte der kath. Theologie gilt das erst recht.Es gibt eine kath. Fundamentaltheologie. Aber da geht jeder Theologe seine Wege (nicht im negativen Sinne!), so dass sich kaum etwas Zusammenfassendes darüber sagen lässt.
Mit unserer heutigen Glaubenskrise hat das wenig zu tun. Da sind vielmehr NT-Exegese und Dogmatik zuständig.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen M.Bentheim.


1
 
 Bentheim 24. Februar 2018 
 

An girsberg74, Forts.

5) Die Theologie hat es vorwiegend mit Texten zu tun, die ausgelegt werden müssen, um für den Glaubensinhalt den Geltungsbereich abzustecken. Auslegung kann aber Probleme aufwerfen, deren Lösung dem Lehramt vorbehalten ist. Wenn ich Bibeltexte aus dem griechischen Original übersetze, dann kann bekanntlich auch das Auslegung sein, da es hier meistens kein 1:1 gibt.Dieses Problem hat jeder Übersetzer, ob Theologe oder sonst irgendwer. Die Theologie kann das Problem nicht offen lassen,da der Glaubensinhalt dieser Stelle nicht zur Geltung käme und ein Gesamtbild in Frage stellen könnte.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen und allen gerne zur Verfügung,die nicht nur zitieren, sondern auch argumentieren können.


1
 
 Bentheim 24. Februar 2018 
 

Lieber Girsberg74

"Dennoch sollte es möglich sein, für jede Art von Wissenschaft die Bedingungen dafür anzugeben,...
Wie steht es damit für die Theologie, ich rede von der katholischen, die immer noch unter dem Vorbehalt des Lehramtes steht?"

1)Die erste und überall geltende Bedingung ist die Begründung für eine systematische und der Beleg für eine geschichtliche Behauptung.
2)Wer Absichten eines Handelnden zu kennen glaubt,muss sie belegen. Will er mit diesen Absichten die Handlungen einer Person erklären, kann die Absichten aber nicht belegen, ist die Erklärung unwissenschaftlich.
3)Wer einer begründeten Behauptung seine eigene Behauptung unbegründet entgegensetzt,verhält sich unwissenschaftlich.
4) Wer einer begründeten Behauptung seine eigene Behauptung begründet entgegensetzt, muss sich auf eine Argumentation einlassen, die ergibt, welche Behauptung + Begründung nun gelten kann und welche nicht. M.a.W.: Eine Gegenthese liquidiert nicht a priori eine bereits aufgestellte These.
Forts. folgt.


1
 
 lesa 24. Februar 2018 

@Zeitzeuge: Danke für alles ... mehr möchte ich zu Ihren Mitteilungen nicht sagen. Was den Religionsunterriht betrifft: Ein paar "Gute" gibt es auch heute. Aber ich weiß, wovon Sie reden. Auch hier: Die Ursachen sind komplex. Je mehr Familien wieder gemeinsam beten und gemäß dem Katechismus leben, desto größer die Chance auf "gute Arbeiter im Weinberg". Denn der Hl. Geist kommt vom Beten. Dann werden auch die ideologisch Viren verschwinden, die tatsächlich ein Hauptgrund sind für die desolate Situation. Die Erneuerung braucht aber eine klare, kirchliche Verkündigung.


4
 
 Zeitzeuge 23. Februar 2018 
 

Werte Lesa!

Danke für die freundlichen Zeilen!

Meine liebe Frau und ich sind mit vier
Kindern, darunter ein schwerstbehindertes, wahre Exoten in unserer Pfarrei!

Es ist ein Leben voll Sorge, Liebe und Leid, aber mit dem Sein und Leben in Christus ist das alles erträglich!

Der Religionsunterrricht ist eine Katastrophe, das sind die Früchte
heutigen Studiums oder etwa nicht?

Fast 50 Jahre war ich berufstätig, darunter über 25 Jahre
"rechte Hand" des Personalchefs und allgemein als "Kümmerer" bekannt, so daß ich sogar i.d. Landesvorstand der
Fachgewerkschaft gewählt wurde!

Der Umgang mit Gesetzes- und Tarifvertragtexten war Alltag!

Jetzt bin schwerbehindert mit ca. 12 versch. Leiden, aber die Kirchenkrise ist schmerzlicher für mich als die körperlichen Beeinträchtigungen!

Zum Thema habe ich alles gesagt und auch auf weiterführende Literatur verwiesen.

Seit 40 Jahren befasse ich mich mit Theologie, der Unterschied von Böckle, Häring z.B. gegenüber Ermecke, Günthör
ist mir wohlbekannt!


4
 
 girsberg74 23. Februar 2018 
 

Theologie eine Wissenschaft?

@Bentheim bezüglich @Lucia 123 „Ihre beiden offensichtlichen …..Theologie ist eine Wissenschaft …“

Sehr geehrter Bentheim,
ich wollte mich eigentlich nicht in einen Streit einmischen, doch Ihre Behauptung, dass Theologie eine Wissenschaft sei, die reizt mich.

Ich verlange von der Theologie nicht das, was ich in den Naturwissenschaften erwarte, geht auch nicht. Dennoch sollte es möglich sein, für jede Art von Wissenschaft die Bedingungen dafür anzugeben, damit keine Beleidigungen gezeugt werden.
Wie steht es damit für die Theologie, ich rede von der katholischen, die immer noch unter dem Vorbehalt des Lehramtes steht?

Ihr girsberg74


2
 
 Lucia123 23. Februar 2018 
 

Kardinal Schönborn

Ein interessanter Beitrag:
http://kath.net/news/21357

Natürlich müssen wir das Ganze anschauen, wie es in den 60-ern begonnen hat! Von daher versteht man auch die Abneigung gegenüber HV! Wie viele Theologen von damals wurden dann Bischöfe?!

Und was die Rücknahme der Mariatroster Erklärung betrifft: Papst Johannes Paul II. verlangte eine Revidierung der Erklärung als Bedingung, um 1988 zu Besuch zu kommen. Die eigentliche Erklärung von Krenn/Waldstein wurde abgeschwächt, die schwächere Formulierung vom Papst dann doch akzeptiert und er kam nach Österreich. Dann wurde Kardinal König gefragt, wie es nun aussehe. Seine Antwort: Natürlich gilt die Mariatroster Erklärung weiterhin!

Ich kenne mich zumindest im österreichischen Episkopat und auf den Hochschulen aus. Von einer großen Zustimmung sind wir - mit wenigen Ausnahmen - weit entfernt


4
 
 Bentheim 23. Februar 2018 
 

Lucia 123

Ja,vielen Dank! Diese Tagung ist mir bekannt, die Ansichten von Böckle natürlich ebenso. Seitdem hatte er das Opus Dei gegen sich.
Wir müssen uns nur davor hüten. den Geist unserer heutigen Zeit schon dort beginnen zu lassen. Diese Jahre vom Ende des Konzils an bis zum Beginn der 68er waren ruhige Jahre. Humanae vitae gab es noch nicht. Welchen Text der Lehre der
Kirche Böckle hier anging, interessierte wie die ganze Tagung kaum. Das Thema war noch nicht so publik wie seit Juli 1968 bis heute die Enzyklika.


3
 
 Lucia123 23. Februar 2018 
 

Bentheim

BiKo ist übrigens die offizielle Abkürzung der Österreichischen Bischofskonnferenz und wird auch gelegentlich als Abkürzung für die Deutsche Bischofskonferenz verwendet.


3
 
 Lucia123 23. Februar 2018 
 

In Bad Godesburg fand vom 22.-23. Januar 1966 ein Treffen von Ärzten und Theologen statt, wo die Ärzte sagten, dass es in der Zwischenzeit sehr wohl lebbare Methoden der Zeitwahl gäbe.
Unter Federführung von Prof. Böckle, einem Moraltheologen, wurde die Aussage getroffen, dass eine Aufforderung an das Lehramt zu richten wäre, die Lehre der Kirche in diesem Punkte zu ändern. Man sollte sogar nach Meinung vor allem von Prof. Böckle die Gläubigen auffordern, die Lehre der Kirche in diesem Punkt überhaupt nicht zu beachten, sondern eigene Wege gehen. Wenn dann alle Ehepaare entgegen der Lehre der Kirche sich verhalten, muss der Papst die Lehre ändern. Ein entsprechendes Memorandum wurde aufgesetzt und von fast allen Anwesenden auch unterschrieben. Prof. Rötzer hat damals nicht unterschrieben, wurde zu keiner Tagung mehr eingeladen und konnte mit seinen Veranstaltungen in kein katholisches Bildungshaus mehr hinein!


5
 
 Bentheim 23. Februar 2018 
 

""Alle Bischöfe, die "Humanae Vitae" zum Schaden der Seelen relativiert anstatt richtig verkündigt zu haben,
sind Kirchenspalter, da sie das Kirchenvolk von der kirchenamtlichen
Sittenlehre getrennt haben!""

Kompletter Unsinn! Die Bischöfe haben das Kirchenvolk in keiner Weise von der kirchenamtlichen Sittenlehre getrennt. Es hatte und hat jeder die Möglichkeit, die Königsteiner bzw. Mariatroster Erklärung anzunehmen oder abzulehnen.Wo ist da die Trennung? Die Behauptung "Kirchenspalter" ist eine Beleidigung der Bischöfe, die in weltlicher Justiz einklagbar wäre.
Wenn man Texte nicht richtig auslegen kann und von einer Trennung redet, die nicht und durch nichts stattgefunden hat und man offensichtlich noch mehr als 50 Jahre braucht, um das einzusehen, dann ist eine Selbstüberprüfung wohl dringend notwendig. Kein Papst und kein Bischof hat je solche Redeweisen verwendet und die Aufhebung der beiden Erklärungen gefordert, weil sie ein legitimes Prinzip sind.


1
 
 Lucia123 23. Februar 2018 
 

Bischöfe

Warum bezeichnet Kard. Schönborn die Mariatroster Erklärung als "Sünde der Bischöfe" und warum hat Papst Johannes Paul II. mehrfach Kardinal Meisner aufgefordert, dass die Königsteiner Erklärung geändert werden müsse (was aber keine Mehrheit in der deutschen BiKo gefunden hätte)?
Ganz einfach: Weil beide Erklärungen HV unterlaufen und entgegenstehen! Beide Erklärungen sind das Gegenteil einer "authentischen Interpretation"


5
 
 Bentheim 23. Februar 2018 
 

Lucia 1 2 3

Als Einzelperson zwei bischöflichen Gremien einen falschen Gewissensbegriff vorzuwerfen und dem auch noch eine falsche Argumentation hinzuzufügen, ist reichlich anmaßend.
Nicht nur in der Theologie, sondern in der gesamten Geisteswissenschaft ist ein "Urteil" eine "Entscheidung" und das Gewissen ebenso für beides Instanz, nur bei Ihnen nicht. Dass es auch falsche Gewissensentscheidungen geben kann, das gehört zur Bildung und muss nicht von den Bischöfen eigens gesagt werden.

@lesa
Mit dem von Ihnen angeführten "flächendeckenden Missverständnis" wollen Sie in hegelianischer Weise jeden vereinnahmen, weil allein dieses Missverständnis regiere. Die Zeit,in der dergleichen Geltung hatte (von Wahrheit rede ich erst gar nicht), ist vorbei!

Weiteres hat mein Vorposter @Thomas-Karl klar gesagt.


1
 
 Lucia123 23. Februar 2018 
 

Thomas-Karl

Genau das schreibt ja der Autor: Soweit mir bekannt ist, gibt es in Österreich derzeit nur 2 Diözesen, in denen solche Kurse auch angeboten und beworben werden! Nämlich Salzburg und St. Pölten!
Die gesundheitlichen Schäden, die z. B. durch Hormone verursacht werden, ist ja nur ein Stützargument, aber nicht das Hauptargument. Genau die Anthropologie ist es!
Was die österr. und deutsche Erklärung angeht: Es war ein bewusster Widerspruch zu Humanae vitae!


4
 
  23. Februar 2018 
 

Gewissen

Gewissensentscheidung meint immer das informierte Gewissen und keine Entscheidung aus dem Bauch. All das steht - sehr ausführlich - in den Erklärungen der deutschen und der österreichischen Bischöfe. - Im übrigen meine ich (was ich schon hier irgendwo geschrieben habe): Man sollte für die NER viel stärker werben, auch mit anthropologischen und medizinischen Argumenten.


4
 
 gebsy 23. Februar 2018 

Mit welchem Erfahrungsschatz

gehen junge Menschen eine Beziehung ein?
Unterlassene Gewissensbildung ist ein Versäumnis mit weitreichenden Folgen, die unser SEIN OHNE ENDE (Ewigkeit) bestimmen.
Um sich in der Situation der Versuchung entscheiden zu können, brauchen wir die alternative Erfahrung "Meditieren statt Masturbieren befreit" zur verbreiteten Meinung "Sexuelle Befriedigung ist eine biologische Notwendigkeit" ...


3
 
 lesa 23. Februar 2018 

Echte Seelsorge

@Thomas-Karl: Man muss von der Realität ausgehen. "Gewissensentscheidung" ist faktisch derzeit gar nicht möglich aufgrund des flächendeckenden Missverständnisses, Gewissen bedeute nach eigenem Gutdünken zu handeln, wie Lucia dargelegt hat. Ohne die Klärung auf diesem Gebiet wird Neuevangelisierung nicht möglich sein und die Gesellschaft wird nicht gesunden können. Wenn die Menschen ins Reine kommen mit dem Willen Gottes werden sie in ihrer Würde und in ihrem Selbstvertrauen als Kinder Gottes zuinnerst bestätigt und müssen sich nicht von ihm weg flüchten aus einem dumpfen Gefühl des "ihm nicht-Genügens" heraus, das dann oft kompensiert wird. Dazu brauchen sie Hilfe durch klare Wegweisungen seitens der Verkündigung. Darum danke für diesen Artikel, der wieder ein Beispiel echter Seelsorge darstellt!


5
 
 Zeitzeuge 22. Februar 2018 
 

Lt. kath.net v. 17.11.2008 "Die Sünde der Bischöfe"

hat Em. Schönborn u.a. erklärt, daß die
besagten Verlautbarungen auch "aus Angst vor der Presse und dem Unverständnis der Gläubigen" resultieren, das ist kein theol. Argument, sondern eine Bankrotterklärung!

Die ÖBK hatte 1988 eine neue Erkl. veröffentl., darin wurde eindeutig festgeh., daß die Gewissensbildung anhand des Gesetzes Gottes und des Lehramtes zu erfolgen hat!

Werter Thomas-Karl, ich weiss nicht, ob Sie Geistlicher oder Familienvater sind.

Wann haben Sie jemals eine Predigt gehört, die HV anhand der Lehrüberlieferung eindeutig dargelegt hat!

Ich in 50 Jahren noch nie!

Als "Gewissensspruch" wird der falsch ausgerichtete Eigenwille ("das geht die Kirche nichts an, ich sehe das aber anders") deklariert. Mit diesem Gewissensbegriff könnte jede Sünde und sei sie noch so groß relativiert werden!

Katholisch ist das nicht mehr!

Die Folgen kennen wir alle!

Lit.: Sala: Die Enzyklika Humanae vitae
online b. stjosef.at

Meisner: Königst.Erkl. kath.net 27.10.2004


6
 
  22. Februar 2018 
 

@Zeitzeuge

Die (deutschen und österreichischen) Bischöfe haben "Humanae vitae" nicht relativiert, sondern erklärt, dass letztlich die Gewissensentscheidung Vorrang hat. Das ist ein allgemeines Moral-Prinzip. Warum das gerade für HV nicht gelten soll, ist mir unverständlich.


3
 
 st.michael 22. Februar 2018 
 

Punkt 4

Das ist der Entscheidende Knackpunkt.
Unzumutbar, genau das ist es, was Christus von uns verlangt, wenn er sagt "Jeder nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach"
Das ist es was die sog. Moderne Theologie austreiben will, Christus hats nicht so gemeint, wer nicht kann(unzumutbar) kein Problem, wird auch erloest. Dazu hat man den strafenden Gott abgeschafft und jeden der darauf hinweist, als "klerikalen Nazi" gebrandmarkt.
Alles dem eigenen Gewissen unterwerfen, das Evangelium kann auch umgeschrieben werden in dem Sinne.
Jesus zur Ehebrecherin "geh hin Deine Suenden sind dir vergeben, wenn Du noch mal die Ehe brichst, na ja ich bin barmherzig"
Jesus " Ich bin zwar der Weg die Wahrheit und das Leben, aber wenn Buddah, Allah oder sonstwer ruft geh hin ist irgendwo auch ganz gut, bin ja barmherzig"
Klingt uebertrieben, aber genau das bedeutet im Kern der Unsinn, den eine Abschaffung der Humanae Vitae bringen soll, bzw auch in AL zum Ausdruck kommt.
Rom wird den Glauben verlieren.


10
 
 Mr. Incredible 22. Februar 2018 
 

Noch etwas zu 3.

3. NER sei nur für Personen, die kein starkes Bedürfnis nach Sexualität haben

Sich für ein paar Tage enthalten zu müssen, sofern man aus guten Grümnden keine Kinder in Betracht zieht (gehe ich jetzt nicht näher drauf ein) sollte jedem guten Liebhaber möglich sein.
Sofern ein "starkes Bedürfnis" nach Sexualität dazu führt, dass die Frau ständig bereit sein muss (egal, ob aus Sicht des Mannes oder der Frau gesehen), dann sind die Partner nur noch Gebrauchsobjekte, sonst nix.
Dann redet auch nicht mehr von menschlicher "Liebe" bitte. Dafür muss man auch nicht heiraten. Spart uns die Heuchelei. Und seid einfach die mittelmäßigen Befriedigungssuchenden, die ihr eben sein wollt.
Das Große werft ihr weg, weil es etwas anstrengender ist, als aus dem Mülleimner zu essen.
(Th. v. Aquin) Acedia = Traurigkeit, die aus der Tatsache entsteht, dass das Gute schwierig ist.
Damit geht über kurz oder lang unerbittlich auch der Rest der Werte über Bord wie etwa, Treue, Unauflöslichkeit etc.


11
 
 Karlmaria 22. Februar 2018 

Die Abtreibung wird der Welt das Verderben bringen

Die Pille ist Abtreibung. Da frage ich mich wieso die Kirche so agiert. Vielleicht ist es ja so dass die Amtsträger die Erfahrung gemacht haben dass auch wenn sie HV verkünden es nichts nützt. Priester sollten nach meiner Meinung viel weniger vor Schulklassen stehen die sowieso dagegen sind. Sondern eigentlich nur vor Gläubigen die sich bewusst für den Glauben entschieden haben. Denn die Rückwirkung der Schüler verändert natürlich auch den Priester. Es ist halt ein Unterschied ob ein Priester vor Schulklassen steht die dagegen sind oder ob er vor dem Herrn kniet. Das hat dann ganz unterschiedliche Wirkungen. Das knien vor dem Herrn ohne irgend etwas zu tun kann schon zur Wahrheit führen. Ein alter Spruch aus meiner Schulzeit von einer Lehrerin. Wir haben damals in der Pubertät natürlich darüber gelacht weil man das auch anders verstehen kann: "Wir sind doch dazu hier um uns gegenseitig zu befruchten."
Trotz alledem brauchen wir Gedenktafeln gegen die Abtreibung an allen Kirchentüren!


7
 
 julifix 22. Februar 2018 

Herzlichen Dank für diese mutigen Worte!!

die Wahrheit, die Jesus selbst ist, wird sich durchsetzen. Wir müssen dafür beten und es leben.


8
 
 Zeitzeuge 22. Februar 2018 
 

Alle Bischöfe, die "Humanae Vitae" zum Schaden

der Seelen relativiert anstatt richtig verkündigt zu haben,

sind Kirchenspalter, da sie das Kirchenvolk von der kirchenamtlichen
Sittenlehre getrennt haben!


12
 

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