Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  2. Klerikalismus im Bistum Passau
  3. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  4. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  5. Der Millionen-Exodus von den deutschen Kirchen dürfte weitergehen!
  6. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  7. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  10. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  11. Der verkleidete Menschenfreund
  12. Gott will, dass wir treu sind!“
  13. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  14. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Sind Pille und Kondom moralisch geboten?

26. Jänner 2018 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Moraltheologe Maurizio Chiodi hat an der Päpstlichen Universität Gregoriana vertreten, dass es unter bestimmten Voraussetzungen Ehepaaren sogar geboten sei, künstliche Methoden anzuwenden. Ich frage mich…“ Gastkommentar von Wilma Lerchen


Rom (kath.net) Der italienische Moraltheologe Maurizio Chiodi hat bei einem Vortrag an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom gesagt, dass es unter bestimmten Voraussetzungen Ehepaaren sogar geboten sei, künstliche Methoden anzuwenden, um der verantworteten Elternschaft zu entsprechen. kath.net hat berichtet.

Dabei frage ich mich, wie denn solche bestimmten Voraussetzungen aussehen könnten.

Ich möchte einmal einen fiktiven Fall aufgreifen, der vielleicht spontan dazu verleiten könnte zu denken, dass hier die Natürliche Empfängnisregelung nicht mehr die beste Option sei. Nehmen wir einmal an, die Frau ist an Krebs erkrankt. Würde sie jetzt schwanger, dann müsste sie sich zwischen einer Krebstherapie oder dem Kind entscheiden. Wählt sie die Krebstherapie, schadet sie ihrem Kind, denn sehr wahrscheinlich überlebt das Kind die aggressiven Medikamente, die den Krebs besiegen sollen, nicht. Entscheidet sie sich dafür, die Krebstherapie zu unterlassen, wird sie vielleicht sterben. Würde also nicht jeder sagen, dass es angeraten ist, künstliche Verhütungsmaßnahmen anzuwenden, wenn sich eine Frau einer solchen Therapie unterziehen muss, deshalb kein Kind bekommen darf, aber weiterhin mit ihrem Mann schlafen möchte? Welches Verhütungsmittel wäre in so einem Fall anzuraten?

1. Möglichkeit: Die sogenannte Anti-Baby-Pille
Ärzte empfehlen die Pille bei einer laufenden Krebsbehandlung nicht.

Die zahlreichen gesundheitlichen Risiken durch die Pille, wie z.B. ein erhöhtes Thromboserisiko, Lungenarterienembolierisiko und die Erhöhung des Risikos an einer weiteren Krebsart zu erkranken, sollten unbedingt gemieden werden.

Der Pearl-Index, also der Index, der die Möglichkeit beziffert, trotz Einnahme des jeweiligen Verhütungsmittels schwanger zu werden, beträgt je nach Präparat 0,3 – 8 (1). Es kann also nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, dass es zu einer Schwangerschaft kommt.

Außerdem besteht bei der Pille die Möglichkeit einer frühabtreibenden Wirkung.


2. Möglichkeit: Das Kondom

Das Kondom hat einen Pearl-Index von 2-15 (2). Wir haben also hier eine sehr große Wahrscheinlichkeit, trotz der Anwendung des Kondoms schwanger zu werden. Diese Methode ist also nicht anzuraten.

Was also kann man einem solchen Paar raten?

Tatsächlich raten die Ärzte in solchen Fällen den Paaren oft, sich in der Zeit der Therapie ganz zu enthalten oder nach der Natürlichen Empfängnisregelung (NER) von Prof. Dr. med. Josef Rötzer zu leben.

In einem onkologischen Lehrbuch (3) zur Krankenpflege wird die NER als einzige Methode genannt, die es ermöglicht, die 100% unfruchtbare Zeit im Zyklus der Frau zu erkennen.

In unserem Beratungsdienst bitten wir die Paare während einer Kontraindikation durchgehende Aufzeichnungen zu führen und nach Möglichkeit in der Beratung zu bleiben, um evtl. Fehlauswertungen auszuschließen. Ihnen werden klare Regeln an die Hand gegeben, unter deren Beachtung es möglich ist, die sicher unfruchtbare Phase im Zyklus zu erkennen.

Rötzer selber berichtete aus seiner Beratungstätigkeit, dass solche Paare zu ihm kamen mit der Bitte, er möge ihnen nur einen Tag im Zyklus zeigen, wo es möglich ist, miteinander eins zu werden, ohne dass sie das Risiko befürchten müssten, schwanger zu werden. Sie gingen mit Tränen in den Augen nach Hause, weil er ihnen deutlich mehr als einen Tag im Zyklus zeigen konnte, an denen es möglich ist, miteinander zu schlafen und sicher zu wissen, dass die Frau nicht schwanger werden kann.

Welchen Fall könnte es also jetzt noch geben, der es moraltheologisch nötig machen könnte, auf künstliche Verhütungsmittel zurückgreifen zu müssen?

Es ist tatsächlich so, dass es gerade in den Fällen, wo es um Leben und Tod geht, keine andere Methode gibt, - außer total enthaltsam zu leben -, die eine solche Zuverlässigkeit bietet wie die Natürliche Empfängnisregelung nach Prof. Dr. med. Josef Rötzer.

Ich beziehe mich bei dieser Aussage explizit und ausschließlich nur auf die Methode nach Rötzer, nicht auf ähnliche, ähnlich lautende oder andere natürliche Methoden.

Oft wird als Argument gegen die Lebbarkeit der NER ein unregelmäßiger Zyklus der Frau genannt. Doch hier ist doch eher das Problem, dass wir erkennen müssen, warum der Zyklus unregelmäßig ist. So lautete auch ein Thema von Prof. Dr. med. Josef Rötzer: „Zyklusaufzeichnungen als Grundlage für eine Diagnose und zielgerichtete Therapie“. Während der Einnahme der Pille, wird der natürliche Zyklus der Frau nur zugedeckt. Die Blutungen werden durch die Einnahme der Hormone der „Pille“ „regelmäßig“, aber dies hat nichts mit dem persönlichen Zyklus der Frau zu tun, sondern ist ein Kunstprodukt, hervorgerufen durch diese künstlichen Hormone, die in der „Pille“ enthalten sind.

Wenn Frauen glauben, wegen ihres unregelmäßigen Zyklusverlaufes die NER nicht leben zu können, ermutige ich diese Personen, sich mit dem eigenen Zyklusablauf auseinandersetzen, und sich mit all ihren Fragen an das Institut für Natürliche Empfängnisregelung - INER Prof. Dr. Rötzer e.V. - zu wenden.

Die INER Präsidentin Elisabeth Rötzer bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt:
„Ich möchte humorvoll hinzufügen, sie sollen so lange keine Ruhe geben, bis sie wissen, warum der Zyklus bei ihnen unregelmäßig verläuft.“

Wilma Lerchen, seit über 20 Jahren verh., Mutter von drei Kindern, Autorin des Buches „Liebe wählt aus“, ,Ausbilderin von Multiplikatoren für die Natürliche Empfängnisregelung am Institut von Professor Dr. med. Josef Rötzer.

Ammerkungen
1 (Modifiziert nach: WIEGRATZ I, THALER CJ: Hormonal contraception: what kind, when, and for whom? Deutsches Ärzteblatt Int 2011;108(28–29): 495–506. DOI:10.3238/arztebl.2011.0495)
2 ebd.
3 MARGULIES, FELLINGER, KRONEN, GAISSER: Onkologische Krankenpflege, 4. Auflage, Springer Medizin Verlag 2006, S. 490-491

kath.net-Buchtipp
Liebe wählt aus
Wie finde ich den richtigen Partner? Freundschaft und Sexualität - Zufall oder Entscheidung? Impulse für Jugendliche und junge Erwachsene
Von Wilma Lerchen
96 Seiten;
2010 Schönstatt
ISBN 978-3-935396-22-6
Preis 8.20 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Pressefoto Wilma Lerchen


Foto (c) Wilma Lerchen


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Empfängnisregelung

  1. Wenn die kirchliche Lehre wahr ist, dann muss sie auch lebbar sein
  2. „Die himmlische Regie“
  3. Bischof Küng: ‘Humanae Vitae’ bleibt ein prophetisches Wort
  4. Humanae vitae aufweichen?
  5. Natürliche Familienplanung ist nicht mehr nur für Katholiken
  6. Die 'Kongopille' und die frühabtreibende Wirkung der heutigen Pillen
  7. Die 'Pille' steigert spürbar das Risiko zur gefährlichen Thrombose
  8. Kardinal Vingt-Trois: Künstliche Verhütung ist Sünde
  9. 'Spiegel' berichtet positiv über natürliche Familienplanung
  10. Bischof: Homo-Ehe ist unvermeidliches Ergebnis künstlicher Verhütung






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  4. Klerikalismus im Bistum Passau
  5. Isak Ailu Pulk Eira (24) könnte der erste samische Kartäusermönch der Welt werden
  6. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  7. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  8. Der Millionen-Exodus von den deutschen Kirchen dürfte weitergehen!
  9. Papst dreht spontane Runde im Petersdom
  10. Britisches Königspaar kam heimlich zum Papst
  11. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  12. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  13. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  14. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  15. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz