Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

Charismatische Erneuerung: Von der 'Servicekirche' verabschieden

28. August 2017 in Österreich, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Österreichische 50-Jahr-Feier der katholischen Bewegung schärft Fokus auf Glaubensweitergabe und Mitwirken in den Pfarren


Linz (kath.net/KAP) Die Österreich-Feier zum 50-jährigen Bestehen der Charismatischen Erneuerung (CE) war eine Ermutigung zur Mitgestaltung der Kirche vor Ort: Das hat Prof. Hans Peter Lang, der frühere langjährige CE-Leiter in Österreich, am Sonntag zum Abschluss des viertägigen Treffens mit 500 Teilnehmern in Windischgarsten (OÖ) gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress dargelegt. Auch der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky formulierte dies bei einem Gottesdienst des Treffens. "Bringt euch ein, engagiert euch - je nach Alter. Helft, die Passivität zu überwinden", so sein Appell.

Die vergangenen 20 Jahre bezeichnete Lang im Interview als "Götterdämmerung der Servicekirche": "Es war bisher immer gut, einen tollen Pfarrer zu haben - doch diese Zeit ist nun zu Ende." Infolge rückläufiger Berufungen seien Pfarrer mit der Zuständigkeit für viele Pfarren zugleich so beansprucht, dass sie etliche Dienste in der Seelsorge oder auch die Glaubensweitergabe nicht mehr erfüllen könnten. Die Unterstützung der Laien, je nach deren Begabung, sei hier nötig.

Beispiele für das nötige Mitwirken sei die Musikgestaltung, "denn wenn ich an den Sonntagen immer nur die gleichen fünf Lieder aus dem Gottesdienst singe, darf ich mich nicht wundern, dass der Altersdurchschnitt der Besucher über 70 Jahren liegt", so Lang. Manchen Pfarren gelinge es, mit kinder- und jugendgerecht gestalteten Familiengottesdiensten Fernstehende auch heute regelmäßig eine "bummvolle Kirche" zu haben. Dies müsse kein Mehraufwand für den Priester sein, wenn ein Team aus der Pfarre die Gestaltung übernehme.


Zu einer Schlüsselfrage für die Erneuerungsbewegungen sei die Einbindung der "Fernstehenden" geworden. "Wir müssen attraktiv werden, ohne die geistige Substanz zu verleugnen - und auf die Menschen zugehen, die von der Kirche distanziert oder nicht getauft sind", betonte Lang. Brauchbare neue Impulse seien dabei u.a. das "Rebuild"-Konzept aus den USA mit dem Blick auf die Funktionsweise wachsender Gemeinden oder für die Glaubensweitergabe neben den "Cursillo"-Angeboten die aus England stammenden "Alphakurse". In mehreren Diözesen - Lang hob hier Wien, St. Pölten und Graz hervor - gebe es dafür bereits viel Rückenwind von den Bischöfen.

Als möglichen Impuls der CE an die Pfarren bezeichnete der langjährige Leiter die "Gebetsdienste": Durch orangene Schals erkennbare Zweierteams von Laienchristen, die in der Seelsorge und in der geistigen Begleitung ausgebildet sind, bieten am Rand von CE-Treffen Aussprache abseits der Beichte an. "Wenn ich einen Konflikt mit meinem Sohn habe und nicht mehr weiterweiß, kann ich bei ihnen Ratschlag und Unterstützung im Gebet suchen. Wenn ich ein Suchtproblem habe, erhalte ich die nötigen Hilfsadressen." Die intensive Nachfrage für diesen Dienst zeige, "dass die Not dafür groß ist", deutete dies Lang.

Gottes Überraschung

Einer der Höhepunkte der Versammlung war ein Vortrag von Michelle Moran. Die langjährige Leiterin des Internationalen Rates der Erneuerung ICCRS appellierte die Charismatiker dazu, noch konkreter mit dem Eingreifen Gottes zu rechnen. Nach Zeiten, in denen die Bewegung in Europa auf Stabilität und Konformität mit kirchlichen Verhaltensnormen ausgerichtet gewesen sei, sei es an der Zeit, sich noch mehr "von Gott überraschen zu lassen", auch betreffend gesellschaftlicher Entwicklungen.

Der Wiener Diakon Johannes Fichtenbauer, Präsident des "European Network of Communities" , lobte nach dem Treffen in Windischgarsten die "entspannte, geschwisterliche Atmosphäre" von Wertschätzung auch gegenüber anderen Bewegungen und christlichen Kirchen, die etwas von dem "neuen Stil von Papst Franziskus" durchscheinen habe lassen, so Fichtenbauer gegenüber Kathpress. Auffallend bei der Versammlung sei zudem die hohe Beteiligung von Jugendlichen gewesen, sowie der enorme Anklang der Musikgestaltung durch die Immanuel Lobpreiswerkstatt Ravensburg.

Pfingstbewegung auf katholisch

Die CE entstand 1967 als missionarische Studentenbewegung an der katholischen Duquesne-Universität in Pittsburgh (USA). Die Bewegung übernahm Elemente der protestantischen Pfingstkirchen wie die Taufe im Heiligen Geist und das Zungengebet. Heute schätzt man die weltweite Mitgliederzahl auf 120 Millionen, wobei sich die Zentren längst weg von den Industrieländern und hin nach Lateinamerika, Philippinen und Afrika verlegt haben. Die weltweite Geburtstagsfeier der Bewegung fand bereits zu Pfingsten mit Papst Franziskus in Rom statt.

Für die österreichische Feier hatte Kardinal Christoph Schönborn in einem auf der CE-Website (www.erneuerung.at) veröffentlichten Video seine Glückwünsche überbracht. Er würdigte dabei die "vielen Früchte", welche aus der CE in den 50 Jahren entstanden sei, darunter die "vielen persönlichen Bekehrungen", oder auch, dass viele durch die CE eine "neue Liebe zur Heiligen Schrift" gefunden und "die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie" wiederentdeckt hätten. Die Teilnehmer des Jubiläumsfestes sollten weiterhin Zeugnis davon geben, "dass der Herr lebt, dass ihr ihm begegnet seid und ihn erkannt habt".

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 




Mehr zu

Movimenti

  1. Die Erneuerung der Kirche passiert über kleine, brennende Orte
  2. Hunderte Jugendliche bei christlichem Jugendtreffen in Pöllau
  3. herzjesu’19: Ein Stück Himmel auf Erden
  4. Hunderte katholische Charismatiker zu Pfingst-Treffen im Vatikan
  5. "Man sieht wirklich, welchen Unterschied die Beichte macht"
  6. "Bist du bereit für die gewaltigste Reise, die es gibt?"
  7. Papst fordert von Christen "kreative Treue zum Evangelium"
  8. Papst Franziskus in der Toskana - Papst ermutigt Laiengemeinschaft
  9. 'Die Liebhaber der Kirche'
  10. Schönborn: Charismatische Erneuerung zeigt Zukunft der Ökumene







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz