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Chile: Papst war Kontroverse um Bischof Barros bekannt

16. Jänner 2018 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Franziskus hat Barros 2014 zum Bischof von Orsono ernannt. Die Vorwürfe, der Bischof habe Fälle sexuellen Missbrauchs gedeckt, waren dem Papst bekannt, er hielt sie aber für falsch. Das zeigt ein Brief, den die AP veröffentlicht hat.


Vatikan/Santiago de Chile (kath.net/CWN/jg)
Papst Franziskus war die Verbindung von Bischof Juan de la Cruz Barro Madrid zu Fernando Karadima bekannt, als er ihn 2014 zum Bischof der chilenischen Diözese Osorno ernannte. Karadima war 2011 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und Erwachsener vom Vatikan in ein Kloster geschickt worden.

Ein weltliches Gericht in Chile befand die Anschuldigungen gegen den Priester für glaubwürdig, stellte aber den Prozess gegen ihn allerdings wegen Verjährung ein. Viele in Chile waren der Ansicht, Barros habe von den Machenschaften Karadimas gewusst und diese gedeckt. Die Ernennung Barros’ zum Bischof von Osorno war daher in Chile umstritten.


Als die öffentlichen Proteste gegen die Berufung Barros’ stärker wurden, wandte sich eine Gruppe chilenischer Bischöfe an Papst Franziskus und bat ihn, seine Entscheidung zu überdenken. In einem Antwortbrief vom 31. Januar 2015 bestätigte Papst Franziskus, von der Kontroverse um Bischof Barros zu wissen. Die Nachrichtenagentur Associated Press hat jetzt Zugang zu diesem Brief erhalten und ihn veröffentlicht. Um die Kontroverse um seine Person zu entschärfen, habe der apostolische Nuntius Barros 2014 empfohlen, seine Position als Militärbischof zurück zu legen und sich beurlauben zu lassen, schrieb der Papst.

Barros hat stets bestritten, von den Verfehlungen Karadimas Kenntnis zu haben. Er folgte dem Rat des Nuntius nicht, sondern blieb Militärbischof, bis er die Diözese Orsono übernahm.

Der Vatikan hat die Berufung Barros’ einige Wochen später ausdrücklich bestätigt. kath.net hat hier berichtet: Vatikan stellt sich hinter umstrittenen chilenischen Bischof.

Bereits zuvor hatte Papst Franziskus die Anschuldigungen als „unbegründete Vorwürfe der Linken“ zurückgewiesen. Er bedauerte, dass die öffentliche Meinung dem „Mist, den jeder sagt“ folge.

Gläubige der Diözese Osorno haben Proteste gegen die Berufung von Bischof Barros während des Besuches von Papst Franziskus in Chile angekündigt.


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Lesermeinungen

 wedlerg 16. Jänner 2018 
 

Typische Taktik von Franziskus

Franziskus hat in vielen Fällen von Missbrauchsvorwürfen oder Vertuschungen gegen Regeln gehandelt und auch gegen die Empfehlungen der Glaubenskongregation, v.a. wenn eigene Gefolgsleute zu schützen waren, so auch in Chile.

Bekanntester Fall ist Don "Mercedes", ein Straftäter, der trotz Behinderung der Ermittlungen durch den Papst selbst zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Die eigentlich zuständige und mit der Staatsanwaltschaft kooperierende Glaubenskongregation wurde kaltgestellt.

Der Rauswurf einiger Mitarbeiter soll auch mit deren Befassungen von Missbrauchsfällen zu tun haben, die der Papst nicht verfolgen wollte.

Bei Don Mercedes stand im übrigen das Motiv der Armenfürsorge im Mittelpunkt. Diese hatte der Cabrio-Fahrer Don auf seiner Fahne, wenn auch nicht unbedingt im Herzen. Kleine Jungen schon...

Für Franziskus sind solche Fälle nicht untypisch: Durch Verfehlungen angreifbare Mitstreiter sind willige Streiter für die pol. Ziele des Papstes.


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