Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  10. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  11. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  12. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  13. Neue Perspektive auf die Auferstehung einnehmen
  14. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  15. „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr“

Papst räumt Fehler gegenüber Missbrauchsopfern ein

22. Jänner 2018 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bedauern von "unglücklicher Wortwahl", doch weiter Rückhalt für in Kritik geratenen Bischof Barros bei fliegender Pressekonferenz im Rückflug von Peru nach Rom


Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat Fehler im Umgang mit chilenischen Missbrauchsopfern eingeräumt und sie um Entschuldigung gebeten. Hintergrund ist seine Bemerkung am Rande eines Besuchs in Iquique, für Vertuschungsvorwürfe gegen den chilenischen Bischof Juan Barros lägen keine Beweise vor. Franziskus sprach dabei von "Verleumdung". Auf dem Rückflug von seiner Lateinamerikareise sagte er vor Journalisten am Sonntag, seine Wortwahl sei unglücklich gewesen. Barros bleibe jedoch im Amt, weil ein schuldhaftes Verhalten nicht erwiesen sei.

Der Papst sagte, viele Missbrauchsopfer könnten keine Beweise für das Erlittene beibringen oder schämten sich, diese offenzulegen. Statt von "Beweisen" müsse man richtiger von sicheren Indizien sprechen. Das Wort "Beweis" habe die Opfer verletzt. Deshalb bitte er um Entschuldigung. "Den Papst sagen zu hören: 'Bringt mir einen Brief mit dem Beweis', ist eine Ohrfeige", so Franziskus.

Barros stammt aus einem geistlichen Schülerkreis des heute 87-jährigen Priesters Fernando Karadima, der 2011 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden war. Barros selbst, Bischof von Osorno in Südchile, wird beschuldigt, von den Vergehen Karadimas gewusst zu haben. Im Fall Barros, der wiederholt untersucht worden sei, gebe es keine Anhaltspunkte, die eine Verurteilung rechtfertigten, so der Papst.


Weiter sagte der Papst, aus der Chilenischen Bischofskonferenz sei der Vorschlag gekommen, alle vier Bischöfe, die aus dem Kreis Karadimas stammten, zurücktreten zu lassen oder ihnen eine Auszeit zu gewähren. Damit sollten Anschuldigungen vermieden werden. Einen zwei Mal von Barros angebotenen Amtsverzicht habe er abgelehnt, weil dies einem Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre und trotz Nachforschungen nichts Belastendes gegen ihn vorliege. "Ich bin überzeugt, dass er unschuldig ist", so der Papst.

"Wenn man hartnäckig Anschuldigungen erhebt, ohne Nachweise zu haben, ist das Verleumdung", betonte Franziskus. Wenn jemand Indizien beibringen könne, sei er "der erste, der ihn anhört".

Der Papst hieß auch eine Intervention von Kardinal Sean O'Malley gut, der nach der umstrittenen Äußerung des Papstes Verständnis für die Empörung der Opfer geäußert hatte. Die Erklärung O'Malleys sei "sehr gerecht" gewesen; "ich habe ihm dafür gedankt". Der Kardinal, der Leiter der Päpstlichen Kinderschutz-Kommission ist, habe vom "Schmerz der Opfer im Allgemeinen" gesprochen.

Bei der Verfolgung von Missbrauchsfällen setze er die "Null Toleranz"-Linie seines Vorgängers Benedikt XVI. fort, betonte Franziskus. In seinen bisher fünf Amtsjahren habe er keinen einzigen Gnadenappell eines wegen Missbrauchs laisierten Klerikers unterzeichnet, obwohl etwa zwei Dutzend solcher Anträge eingegangen seien.

Vor Flugzeug-Trauung "gute Befragung"

Bei der "Fliegenden Pressekonferenz" begründete der Papst auch seine Entscheidung für eine Spontan-Hochzeit von zwei Flugbegleitern. "Ich kam zu dem Urteil, dass sie vorbereitet sind und beide wussten, was sie tun", sagte der Papst über seine Trauung von Paula Podest (39) und Carlos Ciuffardi (41) während eines Flugs in Chile. "Die Sakramente sind für die Menschen da, alle Bedingungen waren klar. Und warum nicht heute tun, was man heute tun kann". Einer von den mitreisenden Journalisten habe "gesagt, ich sei verrückt, das zu machen", meinte Franziskus.

Ob die beiden schon die Absicht gehabt hätten, ihn um die Eheschließung zu bitten, wisse er nicht, so Franziskus. Normalen Pfarrern wolle er sagen, dass er das Paar "gut befragt" habe. "Es war eine reguläre Situation", so der Papst. Die beiden hätten einen Ehevorbereitungskurs absolviert, nur die Trauung immer wieder aufgeschoben.

Wie Franziskus weiter erzählte, war Ciuffardi schon auf dem vorhergehenden Flug Teil der Besatzung. Dabei hätten sie auch über Familie gesprochen. "Wir hatten eine schöne Plauderei", so der Papst.

Am folgenden Tag hatten Ciuffardi und Podest gemeinsam Dienst. Als sie Erinnerungsfotos machten, hätten die beiden erzählt, dass sie nur zivilrechtlich verheiratet seien, weil ihre Hochzeitskirche bei einem Erdbeben einen Tag vor der geplanten Trauung eingestürzt sei.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  12. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  13. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  14. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  15. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz