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"Wie kommen Menschen eigentlich zum Glauben an Jesus Christus?"

21. Februar 2018 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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Bischof Algermissen predigt zur Feier der Zulassung der Taufe - "Sie teilen sein Leben, gehen seine Wege mit, hören sein Wort und sehen seine Taten. Sie tasten sich Schritt für Schritt tiefer hinein in sein Geheimnis."


Fulda (kath.net/pbf) kath.net dokumentiert die Ansprache von Bischof Heinz Josef Algermissen
bei der Feier der Zulassung der Katechumenen zur Taufe am 1. Fastensonntag, 18. Februar 2018, 16 Uhr, in der Michaelskirche zu Fulda, in voller Länge.
Biblischer Bezugstext: Joh 1, 35-39

Liebe Taufbewerberinnen und Taufbewerber,
liebe Schwestern und Brüder im Glauben!
Wie kommen Menschen eigentlich zum Glauben an Jesus Christus? Wie soll das mit unseren Taufbewerberinnen und Taufbewerbern auf ihrem Anweg zur Taufe sein? Die erste Berufungsgeschichte im Johannesevangelium erzählt es uns.

Zwei Männer versuchen sehnsüchtig, mit Jesus Kontakt aufzunehmen. Sie gehen hinter ihm her. Und wissen nicht recht, wie sie es anstellen sollen. Jesus hilft ihnen. Er bleibt stehen, lässt sie herankommen und fragt sie: „Was wollt ihr?“ Ihre Antwort klingt seltsam: „Meister, wo wohnst du?“
Das ist nicht die simple Frage nach seiner Adresse. Es ist vielmehr eine hintergründige Frage nach seiner Person. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt heißt die Frage: „Wo hast du deine Bleibe?“ Das bedeutet: Wo bist du zuhause? Woher kommst du? Wer bist du eigentlich?


Was hätte Jesus antworten sollen? Er hätte sagen können: „Das Haus meines Vaters sind die Wohnungen Gottes. Ich bin vom Himmel auf die Erde gekommen. Ich bin der Sohn Gottes und zugleich euer Bruder.“

Das hätte er sagen können. Aber nichts davon hätten sie verstanden. Darum macht Jesus es anders. Er sagt zu ihnen: „Kommt und seht!“ Das tun sie. Sie gehen mit ihm und bleiben an jenem Tag bei ihm. Diesen Tag haben sie nicht mehr vergessen. Sogar im Alter wissen sie noch: „Es war um die zehnte Stunde“, also nachmittags um vier Uhr.

Bald nach jener ersten Begegnung kommen sie mit anderen wieder zu Jesus und bleiben nun bei ihm. Sie teilen sein Leben, gehen seine Wege mit, hören sein Wort und sehen seine Taten. Sie tasten sich Schritt für Schritt tiefer hinein in sein Geheimnis. Sie verstehen langsam immer mehr von ihm und von dem Reich Gottes, von dem er sagt, dass es nahe ist. Sie fangen an, seine Liebe zu erahnen und ihr Herz davon verändern zu lassen.

Später, als sie schon längst bei Jesus sind, als er in Kapharnaum von dem Brot des Lebens spricht, das er selber ist, und als viele darüber bestürzt sind und sich zurückziehen, da bekennt Simon Petrus im Namen der Zwölf: „Du allein hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes!“ (Joh 6, 68 f). Das bedeutet: Petrus und die anderen Apostel haben auch längst noch nicht alles verstanden und verarbeitet, was Jesus sagt und tut. Aber so viel wissen sie sicher: Wir wollen dich und deine Liebe niemals mehr loslassen! Du bist der eigentliche Schatz unseres Lebens geworden, unser Halt, unsere Stütze.

Die Taufbewerberinnen und Taufbewerber sollen lernen, Jesu Nähe zu suchen, seine Worte zu hören, seine Wege mitzugehen und ihr Leben davon verändern zu lassen ─ bis zum Bekenntnis: „Herr, wohin sollen wir denn sonst gehen, du allein hast Worte des ewigen Lebens.“

Ich wünsche unseren Taufbewerberinnen und Taufbewerbern einen solchen gesegneten Weg und ihren Begleiterinnen und Begleitern in den Gemeinden die Freude gemeinsamer Christusentdeckungen.

Liebe Schwestern und Brüder, die sich auf das Sakrament der Taufe vorbereiten!
Sie sind für uns eine Bereicherung, ein Geschenk! Deshalb freuen wir uns, dass Sie nun bald voll und ganz zur Gemeinschaft unserer Kirche gehören. Kirche ist wesentlich eine Weggemeinschaft, die sich von Christus rufen lässt und sich dann aufmacht ─ dem Herrn entgegen, jedenfalls offen für alle Suchenden und Anklopfenden.

Sie werden gleich durch meine Handauflegung die segnende Zuwendung unserer Kirche erfahren. So werden Sie auf den Weg der 40 Tage geschickt, um am Ende einzutauchen in das österliche Licht und damit bei Jesus Christus zuhause zu sein. Sie beginnen einen Weg, der das ganze Leben fortdauert. Er nimmt seinen Anfang mit der Taufe, durch die wir Gott „Vater“ nennen dürfen, und endet mit dem Übergang durch den Tod hindurch in das Reich des Lichtes, der Liebe und des Friedens, im ewigen Osterfest.

Sie sind ein Segen für unsere Kirche. Gott segne Sie auf Ihrem Weg. Amen.


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Lesermeinungen

 Thomas59 21. Februar 2018 
 

Das leidige ja sogar trennende -Innen

Wenn schon
Taufbewerberinnen und Taufbewerber,
Begleiterinnen und Begleitern,
warum dann nicht auch
Suchendinnen und Suchenden,
Anklopfendinnen und Anklopfenden.
Ende Zynismus"


1
 

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