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Die ‚geheime Umfrage’ von Paul VI. zu ‚Humanae vitae’

17. Juli 2018 in Weltkirche, 42 Lesermeinungen
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Ein neues Buch über die Entstehung von ‚Humanae vitae’ schildert eine Umfrage über die Zulassung von Verhütungsmitteln, die Paul VI. unter den Bischöfen der ersten Vatikansynode 1967 durchführen ließ.


Vatikan (kath.net/jg)
Während der ersten Bischofssynode im Vatikan im Oktober 1967 ließ Papst Paul VI. eine Umfrage unter den anwesenden Bischöfen über deren Ansicht zur Empfängnisverhütung durchführen. Von den 200 Bischöfen antworteten nur 26, die meisten davon befürworteten eine Freigabe von Verhütungsmitteln. Nur sieben waren dagegen.

Dies wird in dem Buch „Die Geburt einer Enzyklika. Humanae vitae im Licht der Vatikanischen Archive“ von Mons. Gilfredo Marengo dargestellt. Der Vatikanexperte Andrea Tornielli hat das Buch in einem Beitrag für den Vatican Insider, eine Beilage der Zeitung La Stampa, vorgestellt. (Siehe Link am Ende des Artikels)


Marengo habe damit den Vorwurf gegen Paul VI. widerlegt, der Papst habe die Entscheidung gegen Verhütungsmittel im Alleingang getroffen, schreibt Tornielli.

Unter den Befürwortern einer Öffnung für Verhütungsmittel und damit Änderung der Lehre von Pius XI. (Enzyklika „Casti connubii“, 1930) und Pius XII. befanden sich Kardinal Suenens, der Erzbischof von Brüssel, und Kardinal Döpfner, der Erzbischof von München. Döpfner hatte den Papst darauf hingewiesen, dass die deutschen Bischöfe mehrheitlich für eine Freigabe von Verhütungsmitteln durch die Kirche eintreten würden.

Suenens hatte sich sogar dreimal schriftlich an Paul VI. gewandt und unter anderem damit argumentiert, dass bereits die Zulassung der Ogino-Knaus Methode durch Pius XII. eine Erneuerung gegenüber Casti connubii darstelle. Die Ogino-Knaus Methode ist eine Methode der natürlichen Empfängnisregelung. Eine Zulassung von Verhütungsmitteln wäre ein damit vergleichbarer Schritt, schrieb Suenens an Paul VI.

Gegen eine Freigabe von Verhütungsmitteln äußerten sich unter anderem Fulton Sheen, der Bischof von Rochester, und Kardinal Wojtyla, der Erzbischof von Krakau und spätere Papst Johannes Paul II. Wojtyla sandte Paul VI. das „Memorandum von Krakau“ der polnischen Bischöfe, das einen Vorschlag zur besseren theologischen und naturrechtlichen Begründung einer Ablehnung von Verhütungsmitteln enthielt. Diese Gedanken seien allerdings nicht in die Enzyklika „Humanae vitae“ eingeflossen, schreibt Marengo.


Link zum Artikel von Andrea Tornielli in Vatican Insider (englisch):

’Humanae vitae’, Paul VI’s secret survey



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Lesermeinungen

 Konrad Georg 21. Juli 2018 
 

In meinem 45. Lebensjahr erklärte meine Frau,

daß sie nicht mehr mit mir schlafen werde, weil sie kein Kind mehr wolle. Ich wollre auf keinen Fall unserer zwei Kinder wegen geschieden sein. Also richtete ich mich mental darauf ein. Meine Frau war ab sofort kein Weib mehr, meine Augen stellte ich unter Kontrolle und trennte sie von meiner Phantasie. So gelang es mir seither ohne größere Probleme im gemeinsamen Haushalt zu bestehen. Heuer Goldene Hochzeit.

Wie sagte Sokrates, geschlagen mit seiner Xantippe: Heirate und du wirst glücklich oder Philosoph. Meine klaren Überzeugungen erschlossen sich mir in dieser Zeit:
Die biologische Paarung heißt Mann und Weib, (zwei halbe Portionen), die soziale Vater und Mutter und die gesellschaftliche Herr und Frau.
Kinder haben ein Recht, in geordnete Verhältnisse hineingeboren zu werden. Nur wegen der Fortpflanzung gibt es zwei Geschlechter. Manipulierter Sex ist widernatürlich.

In allen Lebensphasen ist Satan aktiv, um uns unter Vorspiegelungen das Leben zu verderben.


3
 
 KT-GK2018 20. Juli 2018 

s.g. @Montfort,

der Himmel hat Humor, und auch Sinn für Zahlenspiele.

19/27= 70%, also eine "2/3-Mehrheit"

wann haben wir das zuletzt gehört?

richtig: der Vorschlag der DBK für die Handreichung der Eucharistie an evangelische Ehepartner.

und wil die "Mehrheit" immer unter großem Erfolgsdruck (der Zeitgeist macht Druck) steht, gibt es die Minderheit: Sie geht nach Rom (unter Kard. Woelki)und fragt nach.

also meine Frage an alle:

1) WER ging damals zum Papst von den 8 die DAGEGEN waren?

2) wohin soll der Papst gehen wenn er Zweifel hat und Gott nicht antwortet?

www.kathtube.com/player.php?id=45494


1
 
 phillip 20. Juli 2018 
 

Papsttreue für alle die katholisch bleiben wollen definitiv vorbei

Sehr richtig! Seit 2023 brauchen sich antikatholische, protestantische Zeitgeister, wie zB Marx, Kasper, Gerda Schaffelhofer und wie die Modernisten sonst noch heißen, nicht mehr zu verstecken und aus dem geschützten Untergrund heraus agieren; der Papst ist ja auf derselben Welle und ihnen gewogen. Schaffelhofer meint gar,
die Kirche habe für die Enzyklika "Humanae vitae einen hohen Preis bezahlt". Die "Glaubwürdigkeitskrise", in die die Kirche vor 50 Jahren nach der Veröffentlichung des Lehrschreibens von Papst Paul VI. geschlittert sei, erfasse nach den Worten der Präsidentin der Katholischen Aktion auch andere Bereiche wie Familie, Bildung oder Wissenschaft und stelle "eine bittere Pille" dar. Und weiter: "Bei der sogenannten natürlichen Methode liege doch dieselbe Intention vor wie bei der künstlichen". Bei solchen Leuten braucht sich keiner Sorgen machen über mangelnde Gemeinschaft von Böcken nach dem Jüngsten Tag!


2
 
 Zeitzeuge 19. Juli 2018 
 

Niemand hat das Recht "Humanae Vitae" zu relativieren!

Kein Papst, kein Kardinal, kein Bischof, kein Priester, kein(e) Gläubige(r)!

Die "Sitationsethik" wurde bereits vor über 60 Jahren lehramtlich verworfen, vgl. den gleichlautenden Artikel in der kathpedia!

Da ich mich wiederholt hier zu diesem Thema geäussert habe, möchte ich darüber
auch persönlich keine weitere Diskussion
darüber mehr führen!

Es it natürlich klar, daß meine liebe Frau genauso darüber denkt, unsere beiden tot geborenen Kinder sind unvergessen!

Ich wünsche einen gesegneten, besinnlichen Sommerabend!

Heilige Gianna Baretta Molla bitte für uns!


3
 
 pilgerreise 19. Juli 2018 
 

@Kirchental

Danke für Ihre Rückmeldung!
Ich kann sehr gut verstehen, was Sie schreiben, bin ja selber durch die Zeit gegangen und kenne auch die Angst vor einer Schwangerschaft, der ich jetzt gerade überhaupt nicht gewachsen wäre. Aber ich habe, gerade auch mit NFP, die Erfahrung gemacht, dass wir in einer spontanen Entscheidung, wohlwissend in der hochfruchtbaren Zeit zu sein, uns darauf eingelassen haben, Gott entscheiden zu lassen, ob wir jetzt ein Kind bekommen oder nicht. So kann auch dieser Lebensbereich, wie jeder andere, zu einem Abenteuer mit Gott werden, in dem ER sich uns zeigen kann in SEINER Liebe, in SEINEM Plan. Ich habe vier Kinder, und ich weiß, jedes ist SEIN Geschenk, ER hat alles gut gemacht! ... und ER wird alles gut machen, auch wenn es zunächst vielleicht ganz anders aussieht... und: ER ist barmherzig und weiß um all unsere Schwäche in unseren vergangenen Entscheidungen. Wenn wir sie IHM nur überlassen, macht ER Gutes daraus!


2
 
  19. Juli 2018 
 

@pilgerreise

Vielen herzlichen Dank für Ihre geduldigen Ausführungen.

Jetzt in etwas "vorgerücktem" Alter kann ich Ihren Überlegungen über Verzicht und dessen Bedeutung für die Ehe durchaus etwas abgewinnen.

Aber ich bin mir leider ziemlich sicher, als junge Ehefrau, die auf keinen Fall mehr schwanger werden durfte, hätte ich dafür null Verständnis aufgebracht.

Und die "Nebenwirkungen" einer Schwangerschaft wären mir wesentlich bedrohlicher erschienen als die der künstlichen Verhütung. Auch wenn mich jetzt wahrscheinlich einige User für unkatholisch schelten. Unterstützung durch die Geistlichkeit gab es zudem auch.

Mir haben Ihre Überlegungen va sehr gut gefallen, weil ein großes Wohlwollen daraus zu spüren ist. Gerade in diesem Bereich ist die Welt nicht schwarz und weiß - es gibt viele Graustufen. Man sollte keinem Paar leichtfertig den guten Willen absprechen!


1
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus Teil III

Ich habe Humanae vitae schon lange nicht mehr gelesen, aber ich erinnere mich, dass ich das Bild wunderbar fand, das Paul VI. darin von der Ehe und der Geschlechtlichkeit mit Worten „gemalt“ hat. Er hatte dabei wahrscheinlich einen Standpunkt, von dem aus eine große, eine weite Perspektive möglich war. Er hat Zusammenhänge gesehen, die wir im Alltag selten so wahrnehmen… und er hatte den Weitblick, die Auswirkungen der künstlichen Methoden vorauszusehen. Darin gibt es für mich viele Gründe und Gewinnmöglichkeiten des Verzichtes… ganz abgesehen davon, dass Gott die Reinheit liebt…


4
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus Teil II

Ist die schwere Sünde vielleicht genau die, dass wir es besser wissen und können wollen als Gott, dass wir ohne Ihn entscheiden und leben wollen?
Für mich gehört all das in den großen Zusammenhang des Planes, den Gott mit den Menschen hat. Und weil wir Menschen so sind, dass wir immer wieder meinen, es besser zu wissen, darum gibt es den geistlichen Kampf, in den wir mitten hineingestellt sind. So auch die Paare, die mit NER nicht gut zurechtkommen. Wenn sie in entschiedener Weise mit Gott, nach Seinen Geboten und Vorgaben leben wollen, beginnt spätestens dann auch der geistliche Kampf, in dem sie auch danach suchen müssen, welche „Waffen“ ihnen Gott dafür gibt, um nach Seiner Ordnung leben zu können, u. a. nachzulesen in Eph 6.


4
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus Teil I

Könnte ein Grund zum Verzicht nicht einfach der sein, sich an die Vorgaben des Schöpfers zu halten, der alles so wunderbar geschaffen hat, dass wir es uns niemals besser ausdenken könnten? Ist die keusch gelebte Geschlechtlichkeit in der Ehe nicht ein wunderbares Geschenk, auch das der Teilhabe an Seiner Schöpferkraft? Was tun wir genau, wenn wir da eine Barriere errichten? Wenn Er gewollt hätte, dass Fruchtbarkeit einfach an- und abgeschaltet werden könnte, dass sie losgekoppelt werden könnte von der Sexualität, hätte Er es dann nicht genauso schaffen können? Wenn Er das nun alles so geschaffen hat, damit unsere Liebe daran wachse und reife… zum Ehepartner, zur Ehepartnerin, aber gleichzeitig auch zu Ihm? Und wenn es ursprünglich vielleicht nicht so gedacht war, sondern durch die Ursünde so geworden ist, haben wir dann nicht unseren Teil daran anzunehmen, und uns die Mühe zu machen, wieder näher an den Gehorsam Ihm gegenüber heranzukommen?


4
 
 mirjamvonabelin 18. Juli 2018 
 

Nur bei der NER fehlt mir ein bisschen die Einsicht....

Wenn sich jemand über Nebenwirkungen der künstlichen Empfängnisverhütung informiert, bekommt er volle Einsicht.


1
 
 mirjamvonabelin 18. Juli 2018 
 

Warum zuerst zum Papst?

Pille ist zuerst materiell.
Und wer ist dafür zuständig?
Der Arzt.
Also frag ich zuerst den Arzt. Und wenn mir der Arzt erklärt, es gibt 150 (hundertfünfzig) Nebenwirkungen (oder unendlich), dann erübrigt sich was der Papst und die Kirche sagen.
Die Pille ist nun mal lebensgefährlich! Und ich bin nicht lebensmüde. Und das Leben ist sowieso voller Risiken.

Wenn ich mit jemand über die Pille und co. rede, rede ich von Nebenwirkungen. Und von Nebenwirkungen hat auch der Papst geschrieben.

Alle schreien, der Papst, die Kirche, erlauben es nicht aber wer macht sich ehrlich und unvoreingenommen die Mühe das wahre Gesicht der Verhütungsmentalität zu erforschen.

Übrigens kann auch NER, NFP zur reinen Verhütung abdriften.

@pilgerreise
Sie haben es wunderbar erklärt.
Ohne guten Willen geht es nicht.
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede den Menschen guten Willens.


1
 
 Suebus 18. Juli 2018 
 

@pilgerreise Teil 2

"Trotzdem gibt es wahrscheinlich Paare, die mit dieser Methode nicht gut zurechtkommen, und dann individuell überlegen und entscheiden müssen, wie sie in dem Bereich leben wollen." - Das ist gerade der Knackpunkt. Nach katholischer Lehre kann eine in sich schlechte Handlung niemals gerechtfertigt sein. Barrieremethoden gelten als in sich schlecht. Das bedeutet, wenn ein Katholik mit NER nicht zurecht kommt (aus welchen Gründen auch immer), hat er genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie mangelhaft anwenden und die Schwangerschaft zum unpassenden Zeitpunkt in Kauf nehmen, oder komplett enthaltsam leben. Dieser Rigorismus ist, woran ich mich ein bisschen stoße.


0
 
 Suebus 18. Juli 2018 
 

@pilgerreise Teil 1

Danke für Ihre Ausführungen, ich weiß sie wirklich sehr zu schätzen.

Verzicht gehört natürlich zum Leben; ein Verzicht ist aber wesentlich einfacher, wenn Grund und Gewinn des Verzichts einleuchten. Wenn meine Frau für ein halbes Jahr im Ausland ist, dann möchte ich ihr das ermöglichen und verzichte, weil ich ihr den Auslandsaufenthalt und die damit verbundenen Vorteile gönne (Ehebruch würde ich sowieso nicht begehen). Nur bei der NER fehlt mir ein bisschen die Einsicht, dass alles andere eine schwere Sünde sein soll.


0
 
 Rolando 18. Juli 2018 
 

Afrika und Europa

Afrikanische Frauen sagen, „stellt euch vor, in Europa zählen die Leute ihre Kinder, wir nehmen was kommt“ :-)


3
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus @Kirchental Teil IV

Und, ja, Verzicht gehört mit zu der Methode; aber gibt es nicht auch andere Gründe, die einen Verzicht nötig machen könnten, vielleicht auch auf längere Zeit? Ist es nicht auch von Vorteil, im Verzicht so etwas wie „Übung“ zu haben und dann, wenn er gefragt ist, aus welchen Gründen auch immer, nicht hilflos zu sein? Gehört nicht Verzicht generell zum Leben, egal ob uns das gefällt oder nicht? Ist nicht die zumindest zeitweise Übung des Verzichts ein wichtiger Baustein zum inneren Wachstum und zur Reifung und damit letztlich zu einem Glück, das wir nicht erreichen können, wenn wir ausschließlich nach Lust und Laune leben? Wenn ich mir unsere Gesellschaft so anschaue, für die Verzicht scheinbar unzumutbar geworden ist, habe ich nicht den Eindruck, dass da viel Zufriedenheit und Glück ist. Romanende ;-)


4
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus @Kirchental Teil III

Trotzdem gibt es wahrscheinlich Paare, die mit dieser Methode nicht gut zurechtkommen, und dann individuell überlegen und entscheiden müssen, wie sie in dem Bereich leben wollen. Aber auch dafür kann die erlernte NER eigentlich nur von Vorteil sein. Und es gibt immer die Möglichkeit die Beraterin erneut zu kontaktieren, wenn es schwierige Zyklen gibt.


3
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus @Kirchental Teil II

Ich kann hier unmöglich die ganze Methode beschreiben, aber letztlich geht es darum, dass die Frau ihren Körper gut kennenlernt, auf ihre individuellen Störfaktoren achtet, die dann in der Auswertung entsprechend berücksichtigt werden können. Es ist nicht umsonst, dass die Lernphase sich über mindestens drei Zyklen hinzieht, die von einer Beraterin begleitet werden sollte. Aber wenn die Methode dann verinnerlicht ist, kennt die Frau ihren Körper und seine Weise auf Störungen zu reagieren recht gut, egal ob sie im Schichtdienst arbeitet oder verschieden lange Zyklen hat. Das ist schon etwas anspruchsvoll, zumindest in unseren Breitengraden, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Als ich dann in den Wechseljahren war, war ich allein, habe keine Kurven mehr geführt, habe aber durch die langjährige Wahrnehmung meines Körpers immer noch sehr gut mitbekommen, was in meinem Zyklus, und überhaupt in meinem Körper, aktuell los war.


3
 
 pilgerreise 18. Juli 2018 
 

@ Suebus @Kirchental Teil I

Zuerst mal als Hintergrundinfo: Ich bin ausgebildete NFP-Beraterin, wenn auch schon länger a.D., und habe selber 20 Jahre mit der Methode gelebt, Kinder bekommen und auch nicht bekommen :-)
NER oder NFP ist auch sehr gut während unregelmäßiger Zyklen anzuwenden, während Schichtdienst, in der Stillzeit und in den Wechseljahren, denn es geht bei dieser Methode darum, den Körper mit drei Hauptsymptomen und individuelleren Zeichen, jeweils aktuell zu beobachten und zu beurteilen, ob eine Schwangerschaft möglich ist, oder ob die Frau in der sicher unfruchtbaren Zeit ist. Ich selbst habe während einer Stillzeit Kurven geführt, die nicht ganz einfach waren, aber eins der Hauptsymptome hat mir deutlich gezeigt, dass die Östrogenproduktion wieder beginnt, und damit die Möglichkeit schwanger zu werden. Im Normalfall ist es nämlich so, dass es aktuell beobachtbare Vorboten eines Eisprungs gibt.


2
 
  18. Juli 2018 
 

@Rozaniec

Richtig

Es gibt auch Frauen, deren Zyklus ein Leben lang so unregelmäßig bleibt.

Es gibt Frauen, die Schichtdienst haben, der die Zyklusbeobachtung fast unmöglich macht.

Es gibt Frauen, wo eine weitere Schwangerschaft lebensbedrohlich wäre.

Diese und viele weitere Fälle habe ich mit der verkürzten Aussage "nicht funktioniert" zusammen gefasst.


1
 
  18. Juli 2018 
 

Mal ganz konkret:

Aus eigener Erfahrung:

NER mit modernen Mitteln (z.B. "Persona") funktioniert im Allgemeinen gut.

Aber: Wenn der weibliche Zyklus unregelmäßig wird (z.B. nach einer Schwangerschaft in der Stillzeit oder in den Wechseljahren) funktioniert die Beachtung des Zyklus nicht, da er ja keinen regelmäßigen Verlauf hat.

Will man nun einem Ehepaar, das gerade (wieder) ein Kind bekommen hat bzw. das im Laufe seiner Ehe mehrere Kinder bekommen hat, in der Zeit nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren der Frau unterstellen, dass sie eine lebensfeindliche Ehe führen, weil sie auf andere Weise eine Schwangerschaft verhüten als mit NER?

Wenn man es Ernst meint mit verantworteter Elternschaft und sieht, dass es Zeiten gibt, in denen NER nicht funktioniert, kann - wie ich finde - nicht der einzige Rat sein, nun jahrelang auf die eheliche Gemeinschaft zu verzichten.


0
 
  18. Juli 2018 
 

@suebus

Sie haben das wunderbar formuliert und mich zum schmunzeln gebracht.

Dann wäre das Problem natürlich gelöst.

Wenn nur alles so einfach wäre! ;-)


2
 
 Suebus 18. Juli 2018 
 

@Kirchental

Gemäß Dr. Rötzer und den Befürwortern von NER funktioniert diese Methode immer, wenn man richtig geschult ist und die Phasen der Enthaltsamkeit konsequent einhält.

Ich sage das jetzt möglichst ohne Ironie: es dürfte auch schwer nachzuweisen sein, dass es nicht funktioniert, denn im Zweifel hat die betreffende Frau die Zeichen ihres Körpers nicht richtig interpretiert.


2
 
  18. Juli 2018 
 

@suebus und @pilgerreise

Bitte verzeihen Sie, wenn ich mich in Ihre Unterhaltung einklinke.

Mir brennt diesbezüglich eine Frage seit langem auf der Seele :

Was machen Paare, wenn bei der Frau NER nicht funktioniert? Im der Natur läuft bekanntlich nicht alles nach Plan. Es gibt Menschen, bei denen die Organe seitenverkehrt angeordnet sind...

Die Frage ist wirklich ernst gemeint!


1
 
 Suebus 18. Juli 2018 
 

@pilgerreise

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich kann Ihnen teilweise zustimmen. Dennoch tun sich bei mir einige Fragen auf.

„ Lust und Laune“ ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Wir essen nach Lust und Laune, wir suchen unsere Freunde nach Lust und Laune aus. Kein Mensch wird nur so viel und nur genau das Essen, was dein Körper in diesem Moment braucht. Und kein Mensch wird seine Freunde nur nach dem Gesichtspunkt aussuchen, ob er Ihnen möglichst viel Gutes tun kann. Dass man seinen Ehepartner nicht verletzt oder benutzt, das ist im sexuellen Bereich wichtig.

NER ist sicherlich eine gute Sache, nur leuchtet mir nicht ein, warum sie unter schwerer Sünde verpflichtend sein soll. Außerdem kann diese „gemeinsame fruchtbare Zeit“ bzw. potenziell fruchtbare Zeit in manchen Situationen ziemlich lang werden (zum Beispiel bei einem deutlich verlängerten Zyklus); nach der Geburt eines Kindes kann sie durchaus mehrere Monate dauern. Das kann eine lange Zeit werden.


0
 
 Rosenzweig 17. Juli 2018 

"Humanae-Vitae-Familie", - ein Leben aus dem Glauben (-Ehe als Sakrament!)..

-
An dieser Stelle einmal erneut DANK(!) werter @Zeitzeuge–
Ihnen & Ihrer EHEFRAU mit Ihren lieben KINDERN!
(auch unbekannter weise– aber im Glauben spürbar verwandt!)

DANK!- für Ihr gelebtes ZEUGNISS aus Ihrer “Sakramentalen EHE”!–
inkl.Opferbereitschaft+ Kreuzesnachfolge

Wie Sie erwähnen, nach Math. 16.26!–
“... was nützt es dem Menschen-( ....) wenn er dann an der SEELE Schaden nähme!

Und DAS sicher tägl. im gelebten Bewusstsein–
“...niemand wird über seine Kraft geprüft!“ (1Kor.10.13)-

Wunderbar, liebe @"Zeitzeugen-Familie", da ist bei Ihnen- mit der GNADE GOTTES- ALLES “gebündelt” - Glaube, Hoffnung + LIEBE!-
Ein herzl. Vergelt`s GOTT!
Möge GOTT es Ihnen lohnen– hier auf ERDEN schon und ganz gewiss überreich einmal im Himmel!

So Ihnen dankb. froh verbunden..!


2
 
 pilgerreise 17. Juli 2018 
 

@ Suebus

Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Barrieremethoden und NER:
Wer Barrieremethoden anwendet richtet sich im wahrsten Sinne des Wortes nach Lust und Laune; dazu gehört nicht viel. Wer NER anwendet richtet sich nach dem Rhythmus, den der Schöpfer selbst in den weiblichen Zyklus hineingelegt hat, und ist dabei bereit den Zyklus achtsam aufzuzeichnen und auszuwerten, und in der gemeinsamen fruchtbaren Zeit des Paares Verzicht zu üben. Das ist eine grundlegend andere Haltung, die sich sehr oft auch darin zeigt, wie die entsprechenden Paare dann mit einer nicht geplanten Schwangerschaft umgehen. Ohne Frage können Paare auch die NER als pragmatische Verhütungsmethode anwenden, aber dennoch bringen sie sich dadurch viel mehr in die Partnerschaft ein, sind durch die Methode schon dazu herausgefordert, die Paarbeziehung und die Kommunikation miteinander zu pflegen, und übernehmen daher Verantwortung in deutlich reiferer Weise... innerhalb der Ordnung der Schöpfung und damit Gottes


4
 
 Stefan Fleischer 17. Juli 2018 

@ Suebus in der Schrift steht:

Jak 1,2-8
Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet. Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Die Ausdauer aber soll zu einem vollendeten Werk führen; denn so werdet ihr vollendet und untadelig sein, es wird euch nichts mehr fehlen. Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird: Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen.


3
 
 Zeitzeuge 17. Juli 2018 
 

Empfehlenswerte Literatur zu "Humanae Vitae":

Dietrich v. Hildebrand: Die Enzyklika Humanae Vitae- Ein Zeichen des Widerspruchs, bei kathtube herunterladen!

Casetti/Prügl: Geheimnis ehelicher Liebe,
gute Einführung mit Text von HV!

Wissenschaftl. Disseratation:

Christian Schulz:

Die Enzyklika Humanae Vitae im Licht von
Veritatis Splendor,

Kritisch über Königsteiner Erklärung etc.

Kardinal Schönborn: Die Sünde der Bischöfe, bei kath.net vom 17.12.2008

Wie ich bereits hier schrieb, bin ich
Vater einer größeren "Humanae-Vitae-Familie", dazu gehört ein Leben aus dem Glauben(Ehe als Sakrament!) inkl. einer Opferbereitschaft hinsichtlich der innerweltlichen, vergänglichen Dinge!

Wir haben z.B. kein Eigenheim, fahren ein kleines Auto und waren so gut wie nie in Urlaub, doch "was nützt es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewänne", Math. 16,26!

Unser Glaube ist auch Kreuzesnachfolge,
aber niemand wird über seine Kraft versucht(1 Kor. 10,13).


5
 
 Suebus 17. Juli 2018 
 

@Stefan Fleischer

Durchaus, aber gibt es auch einen Menschen, der es mir erklären kann?


1
 
 Stefan Fleischer 17. Juli 2018 

@ Suebus

Dann bitten Sie doch inständig und demütig den Heiligen Geist. Er wird es Ihnen erklären.


1
 
 Suebus 17. Juli 2018 
 

@ottokar

Ich habe mit der Haltung der Kirche und mit ihren Ausführungen meine Schwierigkeiten.

Es ist klar, dass ein Katholik niemals Mittel anwenden kann, die menschliches Leben töten. Das trifft auch auf die „normale“ Pille zu.

Gleichzeitig sehe ich aber den Unterschied zwischen NER und Barrieremethoden nicht. Wenn man Geschlechtsverkehr hat und dabei denkt „Hoffentlich habe ich das Zyklusblatt richtig ausgewertet und die Frau ist nicht fruchtbar“, dann ist man in diesem Moment auch nicht „offen für das Leben“, und man verhindert durch die Wahl des Zeitpunktes auch den Zeugungsvorgang. Tatsächlich gibt es aber Situationen, in denen es durchaus legitim ist, mit einem weiteren Kind zu warten, das wird ja auch von der Kirche zugestanden. Deswegen leuchtet mir der moralische Unterschied ehrlich gesagt nicht ganz ein...


2
 
 helveticus 17. Juli 2018 
 

Verrat

Freigabe künstlicher Verhütung wäre von jenen Paaren, die sich Jahrzehnte lang an "casti connubii" gehalten haben, gewiss als Schuss in den Rücken empfunden worden. Paul VI musste sich dessen bewusst sein.


1
 
 Montfort 17. Juli 2018 

@Zeitzeuge - Das sehe ich genauso :-)

Wer nicht hören und lesen will, muss sich verirren - das gilt für einige "frisch erholte" Trolle hier.

Danke für Ihre unermüdlichen Hinweise und Quellenangaben!


7
 
 Zeitzeuge 17. Juli 2018 
 

Werter Montfort! -"Alleingang"

Da ich keine Lust auf sinnlose Dispute mit "Sondergästen" habe, schreibe ich Ihnen, was ich über die polemische Aussage "Alleingang" des Papstes denke:

Wer über Fußball mitreden will, sollte wenigstens die Grundregeln beherrschen!

Wer über Fragen der kath. Theologie meint, mitreden zu müssen, sollte wenigstens über hinreichende Kentnisse
der kath. Dogmatik verfügen, z.B. über
das Dogma des I. Vaticanums über den päpstlichen Primat vom 18.07.1870!

Dieser Primat ist jure divino und an die Lehrüberlieferung gebunden, aber niemals von Mehrheitsentscheidungen irgendwelcher Art abhängig!

Das ist ein Kernsatz des katholischen Glaubens!

Seliger Papst PIus IX. bitte für uns!


7
 
 ottokar 17. Juli 2018 
 

Gnade des Glaubens:

Diese widersprüchlichen Ansichten, auch von durchaus intelligenten Menschen (Kardinälen), sind m.E. darin begründet, dass viele Menschen, so auch Priester, heute nicht mehr verstehen wollen, dass die gezielte Verhinderung des eigentlichen Zeugungsvorganges (Vereinigung von Eizelle und Samenzelle)wider göttlichem Willen ist.Das ist auch nur mit der tiefen Bereitschaft den Schöpfungswillen Gottes ohne wenn und aber zu akzeptieren, möglich. Die weitere Folge dieses Glaubensverlustes ist, dass für die Mehrheit der Bevölkerung, ja sogar für nicht wenige katholische Priester und Nonnen die Abtreibung keine gezielte Tötung darstellt.Die Ursache ist ein Verlust an Glaubensbereitschaft,ein Verlust von Gnade glauben zu dürfen;oder besser,der Verlust den Willen Gottes voll zu akzeptieren.Das ist in unserer aufgeklärten Welt, in der alles machbar zu sein scheint, tatsächlich schwierig.Deshalb sollten wir um diese Gnade und notwendige Demut immer wieder bitten.


5
 
 Mariat 17. Juli 2018 

@Rolando

es tut gut, zu erfahren, dass Pater Pio eine Botschaft Gottes zu dieser Frage bekam.
Da Gott ja "Alles umfassend antwortet", so, meine Meinung, geht es bei der Antwort Gottes: um die Sünde gegen die Gebote(Töten, Unkeuschheit etc..), als auch um den Schutz für Mädchen und Frauen, vor den körperlichen Veränderungen der Hormone in der Pille.


7
 
 Montfort 17. Juli 2018 

@Rozaniec - Wenn von 200 nur 26 antworten...

... so ist das keine "Mehrheit"! Und von den 26 waren noch 7 dagegen... scheint eine heilige Zahl des katholischen, gläubigen Widerstands zu sein. ;-)


8
 
 doda 17. Juli 2018 

Mehrheit der Antworten der Bischöfe 26-7=19

Das Votum von 19 Bischöfen sollte der Papst für eine Entscheidung berücksichtigen, die die Weltkirche in Fragen der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens betrifft?
Die überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat kein Votum abgegeben - wahrscheinlich hielten sie die Befragung für unangebracht.


3
 
 wedlerg 17. Juli 2018 
 

Respekt vor Paul VI.

Heilige wie Fulton Sheen und Joh. Paul II. hatten damals schon die Visionär richtige Ansicht. Die dt. Kirche war damals schon geblendet von der Oberflächlichkeit des Zwecks.


11
 
 Rolando 17. Juli 2018 
 

Sollte heißen, Und dann...


2
 
 Rolando 17. Juli 2018 
 

In dann.....

Papst Paul VI schrieb in diesem Anliegen an P. Pio, wie mit den Verhütungsmitteln umgegangen werden soll, die Frühabtreibende Wirkung war vielen nicht bekannt, es hätten dann die Bischöfe dagegen gestimmt. P. Pio schrieb in der Handschrift von Papst Paul VI zurück, da erkannte der Papst das Eingreifen Gottes, und die Pille nicht zu tolerieren. Die fatalen Folgen sieht man deutlich, dann doch bitte jetzt umkehren!


10
 
  17. Juli 2018 
 

Alleingang

Wirkt es nicht noch eigenmächtiger, wenn der Papst gegen die Mehrheit der Antworten der Bischöfe entscheidet?


2
 

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