Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  2. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  3. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  4. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  5. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  6. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  7. Robert Francis Prevost/Leo XIV.: Massenmedien fördern ‚Sympathie für antichristliche Lebensweisen‘
  8. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  9. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  10. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten
  11. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  12. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  13. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  14. Englisch & Zulehner - Das Geschwätz der deutschsprachigen „Vatikanexperten“
  15. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.

Als wenn da kein Gott wäre

26. November 2018 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Immer neue pastorale Konzepte, Pastoralpläne und Strategien werden entwickelt. Für wen eigentlich? Priester sollten die Bürozeiten reduzieren und die Beichtzeiten erhöhen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Eine schöne Geschichte erzählt davon, dass nach dem Krieg, als in allen Betrieben die Produktion still stand, ein Gruppe britischer Offiziere die Verwaltung eines großen deutschen Konzerns im Ruhrgebiet besuchte. Es wurde nichts produziert und es wurde nichts vertrieben, es wurde nichts eingekauft und es wurde nichts gelagert. Die Verwaltung aber lief auf Hochtouren. Was tat die Verwaltung? Sie verwaltete sich selbst.

In manchen Momenten erinnert diese Anekdote an die Kirche in unseren Tagen. Noch nie in der Geschichte der Kirche gingen so wenige Menschen zur Beichte und in die Heilige Messe. Niemals wurden prozentual so wenige Kinder getauft. Noch nie in der jüngeren Geschichte der Kirche in unseren Breiten gab es so wenig Katechese. Die Priester müssten an Langeweile ersticken.

Trotzdem bekommt man nur schwer einen Termin bei seinem Pfarrer und noch schwerer (bis gar nicht) bei seinem Bischof. Dennoch laufen die Hauptabteilungen für Pastoral oder Seelsorgeämter auf Hochtouren.

Immer neue pastorale Konzepte, Pastoralpläne und Strategien werden entwickelt. Für wen eigentlich?
Die Pfarrer ächzen unter zunehmender Arbeitsbelastung und sie tun das zu Recht. Immer mehr Aufgaben für Priester und Laien im Gemeindedienst werden von immer mehr Mitarbeitern in den Ordinariaten erfunden und es müssen all die zahlreichen Pläne und Konzepte vor Ort umgesetzt werden.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Nehmen wir hier die Frage, was ist denn das Produkt der Kirche schlechthin, dann kann die Antwort eben nur „Die Sakramente“ und „Die Verkündigung“ lauten. Statt aber nun Sakramente zu „produzieren“ und Verkündigung zu betreiben – man verzeihe den Ausdruck an dieser Stelle, er dient der Veranschaulichung – „produziert“ man Verwaltungs- und Organisationsvorgänge.


Kardinal Müller sprach jüngst in einem Interview mit Maike Hickson bei "LifeSiteNews". von einem Atheismus in der Kirche. Er nannte diesen sogar den Ursprung der gegenwärtigen Kirchenkrise. In der Tat könnte man zu der Ansicht kommen, dass eine Pastoral betrieben wird, als sei da gar kein Gott. Jahr für Jahr wird mit einem unvertretbaren Einsatz an Personal und Geld ein Jahrgang Kinder und deren Eltern mit der sogenannten Erstkommunionvorbereitung gequält.

Katechetisch auf niedrigstem Niveau, aber das mit für alle beteiligten enorm belastendem Zeitaufwand.

Weder die Eltern noch die Kinder, die vorher keine Glaubenspraxis haben, sieht man in der Gemeinde anschließend wieder. Der Unglaube hat Methode und das wird von Eltern auch zuweilen sehr offen geäußert. Jahre später die Firmung, die Kinder von damals geben dann wieder, was sie seit der Firmung von den Eltern über den Glauben und die Kirche gehört haben: Nichts bis Ablehnung, bestenfalls Gleichgültigkeit.

Die Mitarbeiter der Kirche vor Ort, das sind dann eben sowohl ehrenamtliche und hauptamtliche Laien aber auch Priester schmiegen sich geschmeidig an den Unglauben der Familien an. Als wäre da kein Gott. Man will, so sagte mir vor Jahren eine Katechetin, den Jugendlichen ein gutes Erlebnis mit der Kirche verschaffen. Das war die Motivation und das Prinzip der Firmvorbereitung. Als wenn da kein Gott wäre.

Das zieht sich durch die gesamte Arbeit in den Gemeinden und erstreckt sich zuweilen bis in die Liturgie hinein, die nur noch gefällig sein soll. Die Lesung passt nicht? Wir nehmen was anderes. Das Evangelium verstört? Wir lesen eine erbauliche Geschichte vor. Als wäre da kein Gott. Interkommunion? Was brauchen wir Rom? Als wenn da kein Gott wäre.

Die Kirche in unserem Land läuft vom Bistum bis in die kleinste Pfarrei hinein auf Hochtouren. Aber sie dreht sich nur noch um sich selbst. Es ist höchste Zeit, dass sich die Priester als die, deren Aufgabe das Lehren, Leiten und Heiligen ist, einmal selbst und gegenseitig - und damit dann auch den Gläubigen - versichern, was sie selber glauben. Ich bin mir sicher, persönlicher Glaube ist da.

Und wenn der erste Priester solcherart bestärkt beginnt, aus diesem Glauben heraus die Bürozeiten zu reduzieren und Beichtzeiten zu erhöhen, so als ob da ein Gott wäre, dann wäre viel erreicht.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Freude über den neuen Papst
  2. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  5. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie
  6. Mal wieder subtil gegen die Familie
  7. Hier ist kein Glaube mehr zu finden
  8. Marienfest statt Frauentag
  9. 80 Jahre Frieden sind genug – oder wie die Weltpolitik gerade an der Zündschnur rumfummelt
  10. Klimafasten ist peinlich







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  3. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  4. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  5. Gänswein begrüßt Papstwahl: Die Verwirrung überwinden
  6. Papst Leo XIV. und die „Präfektin“
  7. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  8. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  9. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.
  10. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  11. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  12. "Die Kirche segnet alle, aber nicht alles"
  13. Kard. Müller: „Konklave sehr harmonisch verlaufen“ – „Die Wirklichkeit ist immer anders als im Film“
  14. Freude über den neuen Papst
  15. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz