
Massiver Vertuschungsvorwurf an indischem Kardinal Gracias29. November 2018 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Dunkle Wolken über dem Vorbereitungsteam zum Februar-Missbrauchsgipfel der Bischofskonferenzen in Rom Nach Kardinal Cupich kommt jetzt auch Vertuschungsvorwurf an indischen Kardinal Gracias durch wichtige indische Kirchenmitarbeiterin
Vatikan (kath.net) Dunkle Wolken über dem nicht unumstrittenen Vorbereitungsteam zum Februar-Missbrauchsgipfel der Bischofskonferenzen in Rom: Jetzt wird ausgerechnet Kardinal Oswald Gracias von Mumbai (Archivfoto), der von Franziskus ernannt wurde, von einer ehemaligen Mitarbeiterin beschuldigt, bei Vertuschen von Missbrauchsfällen beteiligt zu sein. "Mein Bischof ist unter den Organisatoren, das macht mich perplex", erklärt Virginia Saldanha, eine ehemalige Direktorin der Frauenkommission der Vereinigung der Asiatischen Bischofskonferenz, gegenüber "Crux". "Was wird er machen? Noch mehr Vertuschungs-Ideen präsentieren?" Saldanha betont, dass sie 20 Jahre Erfahrung mit der Arbeit in der Indischen Kirche mitbringt und führend bei der Aufklärung und Verhaftung von Bischof Franco Mulakkal beteiligt war, der möglicherweise 13 Schwestern missbrauchte. Sie erzählte gegenüber "Crux", dass sie eine Gruppe von Missbrauchsopfern betreute und vor geraumer Zeit von Gracias verlangt habe, Untersuchungen durchzuführen. Dieser habe ihr damals erklärt, dass er "zu beschäftigt" sei. Laut Saldanha hat der Kardinal mehrfach Missbrauchsfälle vertuscht. 
Damit ist das Vorbereitungsteam bereits mit zwei hochproblematischen Personen besetzt. Denn auch Kardinal Blase Cupich gilt als Kirchenmann, der nicht für Aufklärung steht. Bei unabhängigen Untersuchungen unter US-Bischöfen im Oktober gehörte Cupich zu den fünf Bischöfe, die sich gegen eine unabhängige Untersuchung der Missbrauchsfälle im US-Klerus aussprachen. Im vergangenen Sommer relativierte er das Problem der Missbrauchsfällen mit dem umstrittenen Satz: "Der Papst hat eine größere Agenda, beispielsweise Umweltschutz und Schutz der Migranten". Cupich gehört auch zu den Kirchenmännern, die trotz vorliegender Fakten nach wie vor beständig leugnen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den Missbrauchsfällen gibt.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |