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| ![]() R. I. P. Robert Spaemann11. Dezember 2018 in Aktuelles, 29 Lesermeinungen Der bekannte katholische Philosoph Robert Spaemann ist am Montag im Alter von 91 Jahren verstorben. Stuttgart (kath.net/kathpedia.com) Robert Spaemann wurde am 5. Mai 1927 in Berlin als Sohn des später zum Priester geweihten Heinrich Spaemann und seiner Frau Ruth Krämer geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte, Theologie und Romanistik an den Universitäten Münster, München, Fribourg und Paris. Er promovierte 1952 in Münster, war vier Jahre Lektor im Kohlhammer Verlag, danach Assistent bei Joachim Ritter in Münster. Er habilitierte sich 1962 dort in Philosophie und Pädagogik mit einer Arbeit über François Fénelon. Spaemann war bis 1968 ordentlicher Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart, bis 1972 in Heidelberg und München, wo er 1992 emeritiert wurde. Spaemann war verwitwet und Vater zweier Kinder.
Der Gottesglaube hat für Spaemann Bestand. Er nennt ihn deshalb das unsterbliche Gerücht. Universalistische Religionen wie das Christentum könnten auf Mission nicht verzichten. Sie müssten ihre Standpunkte in den allgemeinen Diskurs einbringen. Er ist davon überzeugt, dass zwischen verschiedenen religiösen Standpunkten eine fruchtbare Auseinandersetzung möglich ist. Für Spaemann ist die Spur Gottes in der Welt der Mensch, der nach seinem Ebenbild geschaffen wurde. In einem 1996 veröffentlichten Aufsatz kritisierte Spaemann das "Projekt Weltethos" des Tübinger Theologen Hans Küng scharf. Papst Benedikt XVI. schätzte ihn als Berater und lud ihn im September 2006 nach Castel Gandolfo ein, um über das Verhältnis von Naturwissenschaft, Philosophie und Glauben zu referieren.
Fragen der Erziehung stehen nach Spaemanns Auffassung am Anfang aller Ethik. In den 70er Jahren nahm er Stellung zu den Ideen einer emanzipatorischen Erziehung. Sinnvoll sei die Idee der Emanzipation dort, wo Menschen hinsichtlich der Organisation der Rahmenbedingungen ihres Handelns von fremder Vormundschaft befreit werden. Dieser Begriff von Emanzipation bezeichne einen Vorgang, der jedes Mal einen Anfang und ein Ende habe, das als Mündigkeit bezeichnet werde. Die Idee der emanzipatorischen Erziehung, die er Emanzipationsideologie nennt, meinte dagegen einen unendlichen und zudem als universal gedachten Prozess als Erziehungsideal. Er diene dazu, den Kreis derjenigen zu erweitern, die als unmündig erklärt werden und legitimiere eine massive Herrschaftsideologie der Pädagogen. Die Emanzipationsideologie verwehre dem Kind das Recht auf Möglichkeiten zur Identifikation und Persönlichkeitsentfaltung.[8] Er gehörte 1978 zu den Veranstaltern des Kongresses Mut zur Erziehung, der sich gegen emanzipatorische Bildungsexperimente mit Kindern richtete. Aufgabe der Erzieher ist es Spaemann zufolge, das Kind an die eigenständige und widerständige Wirklichkeit heranzuführen. Das Kind müsse zunächst aus seiner subjektiven Empfindungswelt behutsam und zielstrebig an die Realität geführt werden. Entscheidend sei, dass die Wirklichkeit zunächst als hilfreich und freundlich erfahren werde. Die Stiftung dieser Grunderfahrung die Psychologie spricht vom Urvertrauen sei das Wichtigste, was Erziehung überhaupt zu leisten vermag. Denn wer sich an seine Kindheit als eine heile Welt erinnern könne, werde leichter mit der unheilen fertig. Foto: (c) Wikipedia, Jörg Noller, CC BY-SA 2.0 Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuPhilosophie
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