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,Die Geschichte des Westens ist eine Geschichte des Mutes‘

12. November 2023 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Der bekannte Satiriker und Kommentator Konstantin Kisin sprach bei der ARC-Konferenz in London über das Potential des Menschen. Von Petra Knapp.


Linz (kath.net / pk) „Alexander Solschenizyn hat einmal gesagt, dass die Stärke oder Schwäche einer Gesellschaft mehr von der Ebene seines spirituellen Lebens abhängt als von der Stufe seiner industriellen Entwicklung. Wenn die spirituellen Kräfte einer Nation erschöpft sind, sagte Solschenizyn, hat sie keine Chance, dem Kollaps zu entkommen, weder durch die perfekteste Regierung noch durch irgendeine industrielle Entwicklung.“

Mit diesem Zitat leitete der bekannte Kommentator Konstantin Kisin seinen Vortrag bei der ARC-Konferenz ein, die Ende Oktober in London abgehalten wurde. Der Autor der Sunday Times, Satiriker, Kommentator und Co-Host des Podcasts TRIGGERnometry sprach über Auswege aus der Krise des Westens. Von Kisin war 2022 das Buch „An Immigrant’s Love Letter to the West“ erschienen.

Er erinnerte an Christoph Columbus, der Indien erreichen wollte und auf dem Weg dorthin Amerika entdeckte. Die Osmanen hatten 1453 Konstantinopel erobert und Europa von der Seidenstraße abgeschnitten, über die schon seit Jahrhunderten Handel getrieben worden war mit Indien und China.

Der Westen sei damals, vor über 500 Jahren, vor einer großen Herausforderung gestanden und „einer neuen Bedrohung, die nicht geringer war als jene, der wir heute gegenüberstehen“. Auch damals mussten sie nach einem neuen, anderen Weg suchen – so wie wir heute. Als Columbus nach Westen aufbrach, um Indien zu erreichen, lag er falsch, weil er sich beim Erdumfang komplett verschätzt habe. Die klugen Köpfe Europas hätten ihn dafür ausgelacht, sagte Kisin.


Dennoch konnte er 90 Männer überzeugen, mit drei kleinen Schiffen aufzubrechen, und „ins Unbekannte zu segeln“. Die Moral der Geschichte sei: „Die Geschichte unserer Zivilisation wurde nicht von Menschen gemacht, die immer alles richtig machten. Sie wurde von Leuten gemacht, die auch Fehler begingen, die so mutig waren zu glauben, dass sie die Probleme bewältigen konnten, die auf sie zukommen würden. Die Geschichte des Westens ist eine Geschichte des Mutes.“

Es gebe Menschen, die überzeugt sind, „dass unsere Zukunft erfolgreich, mächtig und einflussreich sein wird“, unterstrich Kisin. „Wir sind die Mehrheit! Aber es gibt auch Menschen, die glauben, dass unsere Geschichte böse ist, dass wir es nicht verdienen, bedeutend zu sein, dass wir es nicht verdienen, mächtig zu sein, dass wir für die Sünden unserer Vorfahren bestraft werden müssen, denn für sie ist unsere Vergangenheit abscheulich. Unsere Gegenwart muss deswegen mit Entschuldigungen verbracht werden, und unsere Zukunft ist der organisierte Untergang. Meine Botschaft an diese Leute ist einfach: Wie könnt ihr es wagen? Ihr werdet nicht die Träume meines Sohnes stehlen, mit euren leeren Worten!“

Seit Anbeginn der Zeit hätten Menschen alles dafür gegeben, dass die Welt ein besserer Ort wird, appellierte Kisin. „Wir haben diesen Fortschritt nicht gemacht, indem wir gejammert und uns als Opfer verhalten haben. Wir haben diesen Fortschritt gemacht, indem sich die Kreativität und das Talent von Leuten frei entfalten konnte!“

„Aber ich denke wirklich, dass wir vergessen haben, was Abenteuer ist“, bemerkte Kisin. „Als Columbus und seine Männer diese Schiffe bestiegen und ihre Reise in das Unbekannte antraten, segelten sie in den sicheren Tod. Nicht deswegen, weil sie mutiger als wir waren. Sie wussten etwas, das wir vergessen haben. Der Tod ist allen gewiss.“

 „Wir stehen im Kampf unseres Lebens“, appellierte er an die anwesenden Geschäftsleute. „Es gibt keinen größeren Ertrag deines Investments als unsere Zivilisation zu schützen und zu bewahren.“ Die  Medienschaffenden mahnte er mit den Worten „Die Wahrheit zählt. Es gibt mehr in unserem Leben als Clicks und Downloads.“

An die Politiker richtete er die Worte: „Ihr seid nicht in die Politik gegangen, damit ihr wieder gewählt werden, sondern damit ihr einen Unterschied macht. Wir befinden uns im Kampf unseres Lebens. Wenn Mut irgendetwas bedeutet, dann das, die richtige Sache zu tun und bereit sein, die Strafe dafür auf sich zu nehmen, wenn es sein muss. Der Tod macht vor keinem Halt. Es liegt nicht an uns zu wählen, ob wir leben oder sterben. Es liegt an uns zu wählen, ob wir leben ehe wir sterben.“

Die ""Alliance for Responsible Citizenship" (ARC) hatte Ende Oktober 2023 zu einer ersten weltweiten Konferenz in London eingeladen, die unter anderem von der österreichischen Nationalratsabgeordneten Gudrun Kugler mitorganisiert wurde. Drei Tage lang diskutierten bürgerlich-konservative und liberale Denker, Wissenschaftler, Politiker und Kulturschaffende über Auswege aus der Krise des Westens. Hauptinitiator der Konferenz ist der kanadische Psychologe und Buchautor Jordan Peterson. 

WATCH: Konstantin Kisin’s full speech to world leaders at ARC Conference 2023

 

 


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Lesermeinungen

 J. Rückert 12. November 2023 
 

Recht hat er,

denn unsere Gegenwart wird mit Entschuldigungen und Kniefällen verbracht, und unsere Zukunft ist ein organisierter Untergang.
Das betrifft gerade auch die Kirchen!
Den Satz sollte man sich einrahmen: "Es liegt an uns zu wählen, ob wir leben, ehe wir sterben."


1
 
 Jaques 12. November 2023 
 

Ist es nur der Mut zum Abenteuer?

Mit der von Solschenizyn entlehnten Grundaussage, daß eine Gesellschaft verloren ist, wenn ihre spirituellen Kräfte erschöpft sind, kann man Kisin nur beipflichten. Aber was er dann an "Spirituellem" zu bieten hat - Fortschrittsglaube, Abenteuermut, Kampfbereitschaft - erscheint mir doch arg dünn.

Das "immer weiter auf dem eingeschlagenen Weg" hat unserer Gesellschaft genau die spirituellen Kräfte genommen, deren Fehlen Solschenitzyn konstatiert.


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