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Rom: Missbrauchsopfer fordern "Null-Toleranz" gegenüber Tätern20. Februar 2019 in Weltkirche, 15 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Irin Marie Collins in Zeitungsinterview: "Was bedeutet Null-Toleranz für den Papst? Die Öffentlichkeit versteht darunter die Entlassung von Priestern aus dem Priesterstand, sobald sie als Täter überführt sind"
Rom-Wien (kath.net/KAP) Missbrauchsopfer haben am Tag vor Beginn des viertägigen Kinderschutzgipfels im Vatikan die Kirche zur Umsetzung einer "Null-Toleranz" gegen Missbrauch durch Geistliche aufgerufen. Diese müsse sowohl für Täter gelten, wie auch Obere, die deren Verbrechen vertuschten, bekräftigte der Gründer des Netzwerks "Ending Clergy Abuse", der US-Psychotherapeut Peter Isely, bei einer Pressekonferenz in Rom noch einmal zentrale Forderungen der Opferverbände. Dazu gehöre auch, überführte Beschuldigte den staatlichen Behörden zu übergeben. Eine solche Vorschrift müsse am Ende des Anti-Missbrauchsgipfels stehen. "Der Papst kann das vorgeben", sagte Isely. Franziskus sei so mutig gewesen, nach Arabien zu reisen oder im Katechismus die Todesstrafe endgültig zu ächten. Daher fragten die Opfervertreter das Kirchenoberhaupt, wann er klare Vorschriften zu "Null Toleranz" vorgebe. Die vatikanischen Organisatoren des Anti-Missbrauchsgipfels wollten am Mittwoch auch mit Vertretern von Opferverbänden zusammentreffen. Diese hatten eine solche Begegnung im Vorfeld gefordert. Ihr Zustandekommen war aber länger unklar gewesen, bevor es am Montag im Vatikan bestätigt wurde. An dem Treffen in einem kirchlichen Haus nahe des Petersplatzes nehmen sämtliche Mitglieder des Organisationskomitees sowie zahlreiche Betroffene von Missbrauch teil.
Bereits am Dienstagabend hatte die langjährige Geschäftsführerin eines US-Netzwerks von Missbrauchsopfern (SNAP), Barbara Dorris, Papst Franziskus aufgefordert, Täter öffentlich aus ihren Ämtern zu entheben und ebenso öffentlich zu machen, wer ihre kriminellen Taten decke. "Er sollte ihnen ihre Titel, ihr Gehalt und ihren Job nehmen", sagte Dorris bei dem von der internationalen Frauenorganisation "Voices of Faith" organisierten Pressetermin. Den vom Papst einberufenen Anti-Missbrauchsgipfel bezeichnete sie als "PR-Aktion". Die deutsche Wissenschaftlerin Regina Franken-Wendelstorf sagte, die Kirche müsse ihre Sicht auf Vergewaltigung und sexuelle Belästigung ändern: "Es ist keine Sünde, sondern eine kriminelle Tat." Bischöfe müssten sehen, dass sie "nicht Teil der Lösung sind, sondern des Problems". Doris Wagner, deutsche Theologin, Autorin, ehemaliges Ordensmitglied und möglicherweise Opfer sexuellen Missbrauchs, forderte Gewaltenteilung und unabhängige Anlaufstellen der Kirche für Missbrauchsopfer. Das Kirchenrecht müsse ein "demokratischer Prozess" sein. Laut Wagner sind zudem weltweit unabhängige Studien zu sexueller Gewalt und Belästigung von Frauen in der Kirche notwendig. Auch wenn einige Kirchenvertreter inzwischen "diese Art der Sünde der Kirche erkannt haben könnten", werde es sicher noch ein langer Weg sein, bis sich in der Praxis etwas ändere. Im Gespräch mit der "Austria Presse Agentur" (APA) in Rom betonte Wagner, sie habe keine großen Erwartungen, dass es bei dem Vatikantreffen zu Fortschritten in Sachen Missbrauchsbekämpfung komme. "Das, was den Unterschied machen kann, ist die Rolle der Opfer, die jetzt selbstbewusster auftreten", meinte sie. Collins: "Was ist Null-Toleranz für den Papst?" Wenig hoffnungsvoll zu den möglichen Ergebnissen der Vatikankonferenz äußerte sich auch die Irin Marie Collins, Betroffene von Missbrauch, Sprecherin von Opfern und 2017 zurückgetretenes Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission. "Ich bin nicht sehr optimistisch. Aber die Konferenz hat das Potenzial, zu einem Wendepunkt zu werden, wenn die Teilnehmer die Chance ergreifen", sagte sie im Interview der "Wiener Zeitung" (Mittwoch). Zu viele Kirchenverantwortliche aber sähen in Opfern, die sich zu Wort melden, Feinde der Kirche. "Sie sehen nicht, dass ihnen Respekt entgegengebracht würde, wenn sie das Thema endlich konsequent angehen." Es brauche eine in der gesamten Kirche verankerte Definition davon, was genau unter sexuellem Missbrauch zu verstehen ist. Dasselbe gelte für die Konsequenzen der Taten, erklärte Collins. "Franziskus verspricht 'null Toleranz'. Die Öffentlichkeit versteht darunter die Entlassung von Priestern aus dem Priesterstand, sobald sie als Täter überführt sind. Was aber verstehen die Bischöfe oder der Papst genau unter dieser Formel? Das Ergebnis muss im Kirchenrecht festgeschrieben werden", forderte sie. Collins beklagte, dass es in der Kirche noch immer kein einheitliches Vorgehen bei Missbrauchsfällen gebe. "Immer noch hängt alles vom lokalen Bischof ab und von seinem Willen zur Aufklärung", sagte sie: "Kulturelle Vorstellungen und Gebräuche können unterschiedlich sein, aber das Wohl des Kindes muss immer Vorrang haben. Alle Kinder auf der Welt haben das Recht auf dieselbe Sicherheit."
VIDEO-Statement Kardinal Brandmüller from kath.net on Vimeo. Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Alle Rechte vorbehalten Archivfoto Petersdom (c) kath.net
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Lesermeinungen | nazareth 20. Februar 2019 | | |
@wedlerg Wissen Sie zufällig Beispiele für verurteilte Priester,welche Konsequenzen es kirchenrechtlich über weltliches Recht hinaus gibt? Außer Verbot der Ausübung priesterlicher Tätigkeit? Exkommunikation...? | 3
| | | Hadrianus Antonius 20. Februar 2019 | | | Lärm und Blabla (2) Im gleichen Kapitel ("von den Lehrlingen"/sur les disciples) sagt Bergoglio betr. gefallene Priester daß man sie zu Rede stellen muß, und daß sie sich dann "wieder zu packen" ("se resaissir") haben oder ihre "Frau" (sic; de facto Partnerin) zu heiraten hatten.
Ob dies jetzt der richtige Boden für eine katholische Ehe ist, sei dahingestellt.
Wieso jedoch diese Lärmer meinen, daß gerade PF, der als Bergoglio in Buenos Aires beim Management von Kindesmißbrauch und Toleranz einer klerikalen Homomafia unrühmlich stümperte und als Papst diesen Verbrechersumpf bis zum äussersten verteidigten, mit dieser aus dem Hut gezauberten Konferenz Verbesserungen verhoffen, ist mir ein Rätsel.
"Ipse est": genau.
Omnia instaurare in Christo | 4
| | | Hadrianus Antonius 20. Februar 2019 | | | Lärm und Blabla (1) Der weitverbreitete Kindermißbrauch in kirchlichem Rahmen und die schützende und vertuschende Strukturen sind schon seit 20 Jahren (1999) gut bekannt.
Die Personen, die davon Teil ausmachten, auch.
Ein gewaltiger Sprung nach vorne geschah sofort nach der Papstwahl von P.Benedikt XVI.
P.Benedikt XVI wurde gerade von Modernisten, linkem Mainstream und allen möglichen Großmäuligen attackiert:-(
Jorge Bergoglio hat in dem Büchlein "Sobre el cielo..."(2010) betr. Kindesmißbrauch ausdrücklich gesagt, daß "...P.Benedikt XVI sich die Zero tolerance zur Leitlinie genommen hat";
Bergoglio hat da überhaupt nichts zu seiner eigenen Leitlinie gesagt, und auch noch gelogen, wenn er sagte, daß"er in seinem Bistum nie damit konfrontiert war".
Lügen daß man schwarz sieht.
Diese Zitierungen wurden 2013 nochmals direkt VOR DER KONKLAVE verbreitet als präventiver Persilschein, und gleich danach noch einmal vieltausendfach verlegt (Auflage 2013). | 7
| | | ChemMJW 20. Februar 2019 | | | Ich tippe darauf, dass beim Kinderschutzgipfel:
(1) kein offizielles Wort über die offensichtliche Rolle der Homosexualität verloren wird,
(2) nur ein Lippenbekenntnis zur kirchlichen Sexuallehre abgelegt wird,
und (3) als mögliche Maßnahmen gegen Missbrauch nur die alte Leier (Frauenordination, verheiratete Kleriker, "Demokratisierung") angestimmt wird.
Am Ende wird berichtet, dass intensiv beraten wurde, dass alles reibungslos und kollegial verlaufen ist und dass die Bischöfe mit einer Stimme sprechen wollen. Schließlich wird ein Dokument herausgebracht, das viele vermeintliche Reformen beinhaltet aber die eigentlichen Probleme kaum angeht. Aber egal was das Dokument beinhaltet, werden die Medien und Interessengruppen sowieso berichten, sie seien enttäuscht, man hätte viel mehr tun müssen, der Gipfel sei nur eine halbherzige PR-Aktion gewesen usw usf.
Oder irre ich mich? | 6
| | | wedlerg 20. Februar 2019 | | | Klar ist auch Dass es keine mediale Verfolgung oder gar Verurteilung von angeblichen Tätern geben darf.
Frau Wagner, deutsche Theologin, Autorin, ehemaliges Ordensmitglied und möglicherweise Opfer sexuellen Missbrauchs ist eben ein schlechtes Beispiel für Aufarbeitung: sie hat bisher alle staatlichen Gerichtsverfahren verloren und geht jetzt einen medialen Weg - unter Rufmord eines höchstwahrscheinlich Unschuldigen. So kann Aufarbeitung natürlich erst echt nicht funktionieren. | 17
| | | wedlerg 20. Februar 2019 | | | Nochmal ganz klar Die hier erhobenen Vorwürfe sind völlig verfehlt.
Das Kirchenrecht ist klar und eindeutig. Sowohl die Ermittlung als auch die Sanktionierung der überführten Täter ist klar geregelt. Gleiches gilt für die Übergabe von Akten an die Staatsanwaltschaft. Es gibt de facto eine perfekte Regelung für die Aufarbeitung. Die Glaubenskongregation ist verantwortlich und macht dies auch gewissenhaft und objektiv. Im übrigen ist die Kirche restriktiver als das staatliche Recht. Auch bei Einstellung staatlicher Ermittlungen, prüft die Kirche weiter, ob ggf. kirchenrechtliche Verfehlungen vorliegen. Es gibt keine Rechtsdefizite. Das Kirchenrecht übergibt die Ermittlungen an die staatlichen Behörden und ermittelt ggf. darüber hinaus.
Das Problem sind somit nicht Strukturen oder Normen, sondern Personen.
PF hat z.B. selbst die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Fall Don Merzedes behindert und Mitarbeiter der Glaubenskongregation entlassen, weil sie kooperieren wollten. | 13
| | | priska 20. Februar 2019 | | |
Ach die Frau Wagner war auch .Sie hat keine Erwartungen von diesen Treffen.Das einzige was ist das die Opfer Selbstbewusster werden.meint Sie .Ja das hat diese Frau schon,aber ob man ihr alles glauben darf,ist eine andere Frage?Für Missbrauch an Kinder und Frauen müsste eine hohe Strafe angesetzt werden ,egal wer dies macht. | 4
| | | Philipp Neri 20. Februar 2019 | | | Was ist das primäre Ziel des Treffens? @Kirchental
Es sind nicht mehrere deutsche Bischöfe, die da "anreisen", sondern nur der Vorsitzende der dt. Bischofskonferenz!
Das eigentliche Problem ist, dass viel zu große und unterschiedliche Erwartungen an dieses nur 4-tägige Treffen geknüpft werden.
Das primäre und eindeutige Ziel des Treffens kann deshalb nur sein:
Es muss klar erkannt werden, dass jedweder Missbrauch auch wirklich Missbrauch genannt wird, dass Sünden auch wirklich Sünden genannt werden, dass Vertuscherei auch wirklich als Vertuscherei gebrandmarkt wird, dass das fortgesetzte Schweigen zur Wahrheitsfindung als nicht mehr hinnehmbar bezeichnet wird und dass Verharmlosung nicht mehr toleriert werden kann! | 17
| | | studiosus 20. Februar 2019 | | | Warum Warum hoert man solche Forderungen nur gegen die Kirche?
Der allermeiste Teil passiert ja bekanntlich in Familien, weiters auch in Schulen und Sportclubs...
Ginge es wirklich um die Sache selbst bzw. um die Opfer, so waere die Forderung wesentlich umfassender - naemlich dass ALLE Missbrauchsfaelle geahndet werden muessten. Auch die zivilen. | 8
| | | 20. Februar 2019 | | | Doris Wagner Reissinger hat in einer Dokumentation der ARD vom Sonntag geäußert ( wörtlich zitiert)
..".. was da (gemeint im Werk) neu verpackt wird,ist im Grunde eine autoritäre Logik, die besagt, es gibt EINE Wahrheit und es gibt EIN Lehramt, das vermittelt dir diese Wahrheit. Und diese Logik führt direkt in den Missbrauch. Die ist in sich missbräuchlich. "
Das heißt doch wohl, sie fordert die Aufgabe des kirchlichen Lehramtes. Und jeder darf sich seine eigene Wahrheit aussuchen.
Ich fürchte sehr, dass diese Nulltoleranz nicht zu einer kirchlichen und strafrechtlichen Verfolgung der Täter führt, sondern unsre Kirche komplett über den Haufen wirft.
Bischof Wilmer sagt ja, dass er andere Wege der Zulassung zum Priesteramt fordert. Dass ein Zerfall der Kirche deswegen aber "schade" wäre.
Bitte mit welcher Agenda reisen die deutschen Bischöfe da an??? | 10
| | | Rita1937 20. Februar 2019 | | |
@wedlerg
Nicht nur die Homo-Netzwerke, sondern viele andere Lobby Gruppen decken sich untereinander. Es ist alles miteinander verwogen, denn viele Prälaten wissen, wer schwul ist und wer in Konkubinat mit einer Frau lebt oder wer Pädophil ist. Wenn es sich dabei um bereits hochrangigen Geistlichen handelt, wagt kaum jemand von Angestellten oder Priester die Wahrheit zu sagen, sondern man sucht oft ein Bauernopfer, einen Unschuldigen. Und das ist an der Sache pervers. Wir kommen nicht so leicht aus dem Sumpf heraus, denn die Karieristen geben nicht auf.. Ich kann von "Null Toleranz" einigen Bischöfe und Kardinäle in D nicht mehr hören, denn dass ist nur Augenwischerei u Heuchelei. Auch wenn Kard. Marx in Trier mit dem Herrn Ackermann versuchte alles Spuren hinter sich zu beseitigen, sind auch dort einige Fälle bekannt, wo Hr. Marx vertuscht hatte. Wie kann man solchen Typen mit "Null Toleranz" jetzt noch glauben. Sie müssen alle weg!!! Sie sind alle Verbrecher. | 7
| | | 20. Februar 2019 | | |
Kindesmissbrauch ist eine schwere Sünde gegen das Gesetz der Nächstenliebe.
Zwang, Gewalt, Lust, alles dies ist gegen das Gesetz der Nächstenliebe. | 5
| | | Zabaot 20. Februar 2019 | | | NULLTOLERANZ -GILT DAS AUCH FÜR FRANZISKUS SELBST !? Bekanntlich stinkt der Fisch vom Kopf ..... | 14
| | | wedlerg 20. Februar 2019 | | | Seltsame Politik-Show Das Kirchenrecht ist doch eindeutig. klare rechtsstaatliche Kriterien gibt es in der Aufarbeitung ebenso. Das Problem ist doch nicht irgendetwas wie angeblich fehlende Gewaltenteilung oder nicht Klassifizierung als Straftat. Das Problem ist, dass es Leute gibt, die in (meist Homo-)Netzwerken die Täter schützen. | 16
| | | Philipp Neri 20. Februar 2019 | | | Nulltoleranz? Da hätte ich zunächst nur eine konkrete Frage:
- Warum wurde der damalige Kardinal McCarrick wieder zu einem persönlichen Berater von Papst Franziskus gemacht, obwohl Erzbischof Vigano den Papst eindringlich den Papst auf das zwielichtige Vorleben dieses Kardinals aufmerksam gemacht hatte?
- Und warum schweigt der Papst dazu? | 30
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