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„Als katholische Frau distanziere ich mich von der Aktion ‚Maria 2.0‘“

15. Mai 2019 in Kommentar, 46 Lesermeinungen
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„Mit keinem Wort ihrer Erklärung fühle ich mich repräsentiert oder gar meine Interessen vertreten“ – „Da fragt man sich ernsthaft, wieviel wissen diese Frauen überhaupt von ihrer Religion.“ Gastkommentar zu #ueberzeugtkatholisch. Von Susanne Wenzel


Bonn (kath.net) Als katholische Frau distanziere ich mich von der Aktion „Maria 2.0“. Mit keinem Wort ihrer Erklärung fühle ich mich repräsentiert oder gar meine Interessen vertreten. Ja, ich unterstelle sogar, dass der schlimme Missbrauch, der unsere Kirche bis ins Mark erschüttert hat, nur als Mäntelchen genutzt wird – und die Missbrauchs-Opfer damit wiederholt missbraucht werden – um die seit 1996 immer wieder gleichen Forderungen erneut zu platzieren nach „Gleichberechtigung der Frau“, „Zugang zu allen Weiheämtern für Frauen“, die „Aufhebung des Zölibats“ und eine „neue Sexualmoral, die sich an der Zeit orientiert“, alles so oder ähnlich in den vergangenen Jahrzehnten – 25 verlorene Jahre, wie eine Freundin neulich kommentierte – immer wieder formuliert. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) unterstützen „Maria 2.0“ – selbstverständlich. Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn es mal anders gewesen wäre.

Es hatte den Anschein, als wäre gerade wieder etwas Ruhe in das ganze Unheil, dem unsere Kirche zur Zeit ausgesetzt ist, gekommen und man könnte Luft holen vor dem Beginn des angedrohten „synodalen Weges“, da rauscht das Fallbeil der selbsternannten Feministinnen mal wieder herab und bringt uns – auch mal wieder – Spaltung, Unruhe und Unfrieden in die Gemeinden. Denn nichts anderes werden sie mit ihren ins Leere laufenden Forderungen erreichen. Peter Winnemöller hatte das schon in seinem Beitrag „Seltsamer Marienlaunch“ auf kath.net ausgeführt. Inhaltlich will ich mit dem Ansinnen der immer gleichen Aktionen gar nicht auseinandersetzen, dazu ist in den letzten Jahren alles gesagt – übrigens im Falle der Priesterweihe von Frauen auch von Papst Franziskus.

Diesmal setzen die Kirchenamazonen dem Ganzen noch die Krone auf, indem sie sich „Maria 2.0“ nennen, also nahelegen, dass die Gottesmutter ein Update bräuchte. Das ist anmaßend und an Eitelkeit kaum noch zu überbieten. Die kirchenvolksbewegten Aktivistinnen wollen ihre „Schwester“ Maria „vom Sockel holen“ in unsere Mitte, damit sie „in die gleiche Richtung schaut wie wir“.

In unserer Mitte ist der Herr! Und Christus gab uns Maria nicht zur „Schwester“, zur „Freundin“ oder gar zur „Apostelin“. Er gab sie uns am Kreuz zur Mutter! Die Mutter, die wir respektieren, zu der wir aufsehen und unsere Zuflucht nehmen können und sollen, die unsere Mittlerin ist bei unserem (himmlischen) Vater ganz so, wie wir das auch mit unserer leiblichen Mutter verbinden. Und mit dieser Mutter stehen wir unter dem Kreuz und blicken, an ihrer Hand, in dieselbe Richtung: auf Christus!


Maria sagte ein uneingeschränktes „JA“ zu den Plänen Gottes, ohne jede Bedingung oder gar Forderung nach Macht, „denn der Mächtige hat Großes an mir getan“, wie wir es allabendlich im Magnifikat beten. Maria ergab sich und erfüllte die ihr zugedachte Aufgabe: „Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach Deinem Wort.“ Welch ein Satz und mit welcher Zuversicht und welchem Vertrauen ausgesprochen und dem uneingeschränkten Willen zu Dienen! Das käme den „Kampfgenossinnen“ von „Maria 2.0“ wohl nicht über die Lippen. Sie scheinen eher nach dem Prinzip vorzugehen „Mein Wille geschehe“. Maria daher für diese Aktion zu wählen, für einen völlig fehlgeleiteten Feminismus, entlockte ihr wohl nur eine weitere Träne und die neuerliche Bitte zur Umkehr, verbunden mit der Aufforderung „Was Er euch sagt, das tut!“.

Maria braucht keine Fortentwicklung oder ein Update, wie dieses „2.0“ suggeriert. Ihre Botschaft ist immer aktuell und zeitgemäß, bis an das Ende aller Zeiten. Allerdings sind die Frauen dieser Aktion offenbar vollkommen taub dafür. Sonst würden sie ihre Eitelkeiten nicht über die Heilige Messe, die Nächstenliebe und das Gebet (am 12. Mai, einem der Streiktage, ist der Gebetstag für geistliche Berufungen) stellen.

Die sonntägliche Eucharistie ist der „Mittelpunkt des Lebens der Kirche“, wie es im Katechismus heißt (KKK, 2177). Wir sind als Gläubige „verpflichtet“, an den gebotenen Feiertagen und den Sonntagen an der Eucharistie teilzunehmen (KKK 2181). Nur aus „gewichtigem Grund“ oder wenn der Dispens des Pfarrers vorliegt, ist man bei Fernbleiben entschuldigt (ebd.). Jetzt wird aber für eine Woche zum „Kirchenboykott“ aufgerufen, vom 11. bis zum 18. Mai, bitte den Kalender in der Tasche lassen, ich sag’s: das ist von Samstag bis Samstag. Darin ist also der Sonntag, inklusive der Vorabendmesse, enthalten. Die Messe am Sonntag wird also bestreikt. Es wird schlicht zur Verletzung des Sonntagsgebotes aufgerufen.

Meiner Twitter-Konversation (@Chef_decuisine) von Donnerstagabend mit dem KDFB nach zu urteilten, haben die Frauen allerdings ihre eigene Aktion nicht verstanden. Denn – wer auch immer für den KDFB twittert – es wurde rundheraus abgestritten, dass Messen am Sonntag bestreikt würden. Aber allein ein Blick auf die Internetseite von „Maria 2.0“ belehrt eines Besseren: „Wir rufen im Marienmonat Mai, in der Woche vom 11. bis zum 18. Mai 2019, alle Frauen auf, in einen ‚Kirchenstreik‘ zu treten: Wir betreten keine Kirche mehr und tun keinen Dienst. Vor den Kirchen werden wir Gottesdienst feiern und unsere Klagen und Forderungen nachdrücklich und kreativ zum Ausdruck bringen.“

In dem Pastoralverbund, zu dem ich gehöre, veranstaltet der Gemeinderat einer Gemeinde am Sonntag parallel zur Heiligen Messe draußen vor der Kirche einen Wortgottesdienst. Wir alle wissen, dass dies keine Heilige Messe ist. Und dass dieser Wortgottesdienst auch nicht jener ist, an dem teilzunehmen der Katechismus empfiehlt, wenn ein geistlicher Amtsträger fehlt oder ein anderer „schwerwiegender Grund“ vorliegt (KKK 2183).

Was ist das anderes, als das Bestreiken der Messe? Diese Antwort ist mir der KDFB übrigens bis jetzt schuldig geblieben. Und auch die kfd weiß offenbar nicht so richtig, was sie da macht, denn sie hat die Antworten der KDFB jetzt gerade pflichtbewusst geliked (Keine Ahnung, wie man das so richtig schreibt. Immer die eingedeutschten Anglizismen! Jedenfalls finden sie die Antworten ihrer Genossinnen gut.)

Der eitle Aufruf, den Besuch der Heiligen Messe am Sonntag zu verweigern, gehört sicherlich nicht zu den oben genannten gewichtigen Gründen des Katechismus, die das Fernbleiben von der Messe rechtfertigen. Der Aufruf zum Bestreiken der Eucharistie, und damit zum Verstoß gegen Kirchengebot, ist vielmehr eine deutliche Aufforderung zur schweren Sünde, weil ja gegen das Sonntagsgebot absichtlich verstoßen wird. Ich weiß, dass das für die meisten meiner Leser so etwas ist wie „Eulen nach Athen tragen“, da sie längst wissen, was ich hier erläutere. Aber:

Im Facebook-Auftritt von „Maria 2.0“ kann man in der Diskussion so fachkundige Äußerungen von Teilnehmerinnen lesen wie „Diejenigen, die meinen, der Eucharistie fern zu bleiben, sei Sünde, die sollen bitte an der Eucharistie Feier teilnehmen.“ Und „Es ist doch ein Unterschied, ob ich dazu aufrufe fern zu BLEIBEN oder ob ich jemanden fernHALTE? (sic!) Und ausdrücklich wird zur Teilnahme an Gottesdiensten aufgerufen - nur halt außerhalb der Kirchengebäude.“

Da fragt man sich doch ernsthaft, wieviel wissen diese Frauen überhaupt von ihrer Religion. Und man möchte dann diesen kirchenvolksbewegten Aktivistinnen durchaus die Lektüre des „Katechismus der Katholischen Kirche“ oder des einfacher formulierten und möglicherweise deshalb für manche verständlicheren “ Youcat“ empfehlen. Vielleicht langt es aber auch schon, die fünf Gebote der Kirche einmal in Erinnerung zu rufen. Das mag den einen oder die andere heutzutage nicht mehr interessieren, weil Sünde ja nicht „zeitgemäߓ ist und das so ganz ohne Beichte jeder mit sich selbst ausmachen kann, ändert aber nichts an den Fakten. Ich glaube, die meisten haben vergessen, warum wir uns (sonntags) in der Kirche zur Heiligen Messe einfinden. Wir machen das nicht für uns, mit uns als Hauptakteuren. Vielleicht sollten sie sich damit erst einmal beschäftigen, dann wird manches klar.

Noch etwas zur Unterstützung durch KDFB und kfd. Mich stört als Frau so einiges in diesen Frauenverbänden in unserer Kirche, weshalb ich auch nie Mitglied geworden bin. Letztlich stört mich diese Fokussierung auf die angebliche Diskriminierung und Ungleichbehandlung der Frau. Auch vermisse ich als Lebensrechtlerin etwa eine klare Position zur Abtreibung, stattdessen finde ich Verweise auf „Donum Vitae“. Es nährt sich in mir der Eindruck, dass die ganze sicher gute Arbeit in anderen Feldern, kaputt gemacht wird, weil man sich in jede Initiative stürzt, die gegen das Lehramt geht. Hauptsache anders. Hauptsache ein eigener Weg. Das aber kann es nicht sein!

Ich bin nicht länger bereit, die Dinge in betender Stille zu beobachten und hinzunehmen und mich so von Menschen heimatlos machen zu lassen, die ihr Anerkennungsdefizit und ihren Spieltrieb an unserer heiligen katholischen Kirche abarbeiten wollen.

Es wäre eigentlich jetzt an der Zeit, dass wir Frauen, die wir uns in unserer katholischen Kirche beheimatet fühlen und auch dem Lehramt folgen, uns organisieren. Stehen wir z. B. den Priestern bei, die bisher aus Angst vor den Progressiven geschwiegen haben, zeigen wir Ihnen, dass sie auch auf unsere Hilfe und Unterstützung bauen können – ohne dass wir ihnen ihre Plätze streitig machen und das Sagen haben wollen. Helfen wir ihnen und lassen sie nicht im Stich. Zeigen wir auch in den Gemeinden, dass es uns gibt und dass wir nicht Wenige sind. Und sagen wir klar und deutlich, dass wir keine umgekrempelte Kirche haben wollen. Die Dinge, die sich ändern müssen, hier denke ich vor allem an den Umgang mit dem Missbrauch, sollten wir mit der Kirche zusammen vorantreiben. Aber fordern auch wir endlich!

Kein frauenspezifisches Thema, ich möchte es aber trotzdem sagen: Wenn ich auf Facebook z. B. lese, wie verschämt manche sich Gedanken darüber machen, ob sie z. B. Aufsehen erregen oder für Unruhe sorgen, wenn sie in ihrer Heimatgemeinde im Novus Ordo die Mundkommunion nehmen wollen, regt mich das echt auf. Warum fordern wir nicht, dass für uns eine Möglichkeit geboten wird, die Mundkommunion würdig, also kniend und mit Patene darunter – die man ja auch noch selbst halten könnte - zu nehmen? Werden wir wach! Es ist an der Zeit, dass wir laut werden und uns Gehör verschaffen! Holen wir uns unsere Kirche zurück!

Ich hätte gute Lust, einen Verband Katholischer Frauen, den VKF, zu gründen!

Frauengebetsaktion 2019


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