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Nicht durch Schweigen zu Komplizen der neuen Ideologie werden

1. Juni 2019 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Appell, gegen den Strom zu schwimmen - Von Kardinal Robert Sarah / VISION 2000


Wien (kath.net/VISION 2000)
Europa gilt im Bewusstsein vieler immer noch als das christliche Abendland. Dass sie in einem weltanschaulicheher feindlichen Umfeld leben, ist vie­len Christen hier nicht so recht bewusst. Hier gilt es, den Blick zu schärfen, um die rechten Konsequenzen zu ziehen.

Die Welt, die wir nicht lieben und an die wir uns nicht anpassen dürfen, ist – wie wir wissen – nicht jene, die Gott geliebt und geschaffen hat. Es sind auch nicht die Menschen der Welt, vor allem die Armen und die Ärmsten der Armen, zu denen wir im Gegenteil stets gehen sollen, um sie zu lieben und ihnen demütig zu dienen…
Nein! Die Welt, die wir nicht lieben sollen, ist eine andere Welt; es ist die Welt, wie sie durch die Herrschaft Satans und der Sünde geworden ist. Die Welt der Ideologien, welche die Natur des Menschen verleugnen und die Familien zerstören. (…)

Die UN-Organisationen, die weltweit eine neue Ethik vorschreiben, spielen dabei eine entscheidende Rolle und sind heute zur überwältigenden Macht geworden, die sich dank der schier unbegrenzenten technischen Möglichkeiten im Äther ausbreitet. In vielen westlichen Ländern ist es heute schon zu einem Verbrechen geworden, sich diesen schrecklichen Ideologien nicht zu unterwerfen. Das nennen wir Anpassung an den Zeitgeist, Konformismus.


Ein großer englischer Dichter des vorigen Jahrhunderts, Thomas Stearns Eliot, hat drei Verse geschrieben, die dies besser als ganze Bücher ausdrücken: „In einer Welt der Flüchtlinge, erscheint jener, der die Gegenrichtung wählt, wie ein Deserteur.“

Liebe junge Christen, erlaubt einem Alten, wie es der heilige Johannes war, mich direkt an euch zu wenden. Auch ich rufe euch, um euch zu sagen: Ihr habt den Widersacher überwunden! Bekämpft jedes naturwidrige Gesetz, das man euch aufzwingen will, widersetzt euch jedem Gesetz gegen das Leben, gegen die Familie. Gehört zu jenen, die sich in die Gegenrichtung aufmachen! Traut euch, gegen den Strom zu schwimmen! Für uns Christen ist die Gegenrichtung nicht etwa ein Ort, sondern eine Person, Jesus Christus, unser Freund und unser Erlöser.

In besonderer Weise ist euch folgende Aufgabe anvertraut: die menschliche Liebe zu retten vor der tragischen Entartung, der sie unterliegt: nicht mehr die Selbsthingabe zu sein – sondern nur mehr die Inbesitznahme des anderen – eine oft gewaltsame, tyrannische Aneignung. Am Kreuz hat sich Gott als „Agape“, also als Liebe, die sich bis in den Tod hinein schenkt, offenbart. Wirklich zu lieben, heißt, für den anderen zu sterben.

*
Erlauben Sie mir ein Geständnis. Ich bin überzeugt, dass die westliche Gesellschaft in einer tödlichen Krise steckt. Sie steht an der Grenze des sich selbst zerstörerischen Hasses. Wie zur Zeit der Zerstörung des Römischen Reiches, als schon alles am Einstürzen war, sorgte sich die Elite um nichts anderes, als im Alltag ihren Luxus zu steigern, und das Volk war durch die vulgärsten Lustbarkeiten betäubt.

Noch immer schätzt die Kirche heute das, was im Menschen am kostbarsten ist. Sie ist Hüterin der Zivilisation. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung waren es die Bischöfe und die Heiligen, die die von den Barbaren bedrohten Städte, gerettet haben. Es waren die Mönche, die die Schätze der Literatur und der Philosophie des Altertums bewahrt und weitergegeben haben. (…)

Bischöfen geht es nicht darum, über die Gewissen zu herrschen. Sie nehmen ihre Mission ernst, „defensor civitatis“, Verteidiger der Städte und der Zivilisation zu sein! Glauben Sie mir, ich weiß aus Erfahrung, dass der Bischof manchmal letzte Zuflucht gegen die Unterdrückung ist. Weil wir eben kein politisches Interesse haben, weil wir durch unsere Weihe auf weltliche Macht und auf die Macht des Geldes verzichtet haben, sind wir frei. Man muss alles weggegeben und nichts mehr zu verlieren haben, um wahrhaft frei in Wort und Tat zu sein.

In Guinea musste ich mein Volk gegen die Diktatur von Sékou Touré verteidigen. Ich habe gegen die gewaltsame Unterdrückung durch die Feinde der Freiheit protestiert. Ich mache heute das gleiche, indem ich gegen die Feinde der Menschen kämpfe. Niemand wird mich zum Schweigen bringen. (…)

Es ist ja nicht meine Aufgabe, populär zu sein, auch nicht die, eine große Anhängerschar in den Kirchen oder den sozialen Netzwerken zu haben. Die tiefe Liebe, die meine Seele für alle meine Mitmenschen empfindet, verbietet mir zu schweigen.

Die Kirche ist immer gegen die Ideologien aufgetreten. Bischöfe haben es mit ihrem Blut bezahlt, dass sie sich dem Nationalsozialismus, dem Kommunismus und allen Arten von Rassismus entgegengestellt haben. Nie werde ich durch Schweigen Komplize dieser neuen Ideologie des Hasses gegen die Menschen und die menschliche Natur werden. Da steht die Wahrhaftigkeit unserer Liebe zu Gott und unseren Brüdern auf dem Spiel!

Aus: Le soir approche et déja le jour baisse. Cardinal Robert Sarah avec Nicolas Diat. Fayard. 444 Seiten, 22,90€ Übersetzung: CG


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