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Papst: Europa darf sich nicht vom Pessimismus besiegen lassen

3. Juni 2019 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus stellte sich auf dem Rückflug von Rumänien nach Rom Journalistenfragen - "Denken wir an das geteilte Europa, lernen wir aus der Geschichte, gehen wir nicht zurück!" - Der Politiker darf nicht Hass und Angst säen, sondern Hoffnung"


Bukarest-Rom (kath.net/KAP) Eine Lanze für in vereintes Europa hat Papst Franziskus gebrochen. Beim traditionellen Journalistengespräch am Sonntagabend beim Heimflug von Rumänien nach Rom betonte er einmal mehr, dass die Spaltung durch die Grenzen überwunden und die Idee der Gründer der EU wieder aufgenommen werden müssen, sonst könne das das Ende des "Abenteuers" bedeuten, das vor 70 Jahren begann. Jedes Land habe seine eigene Identität und die müsse geschützt werden, das sei wahr, "aber Europa darf sich nicht vom Pessimismus und von den Ideologien besiegen lassen", so der Papst, wie Vatican News berichtete. Nachsatz: "Denken wir an das geteilte Europa, lernen wir aus der Geschichte, gehen wir nicht zurück!"

Eine Journalistin fragte nach der politischen Situation in Italien. Seit einiger Zeit kommentierten die Medien die Tatsache, dass der Papst angeblich Innenminister Matteo Salvini nicht empfangen wollen. Der hatte im Wahlkampf seinerseits religiöse Symbolik benutzt und war von italienischen Kirchenvertretern kritisiert worden. Er habe von Salvini keine Anfrage um eine Audienz erhalten, antwortete Papst Franziskus. Was den Wahlkampf und die religiöse Symbolik anging, halte er sich raus, er könne sich nicht zum Wahlkampf der einen oder der anderen Partei äußern. "Ich bete für alle, dass Italien vorangeht und dass sich die Italiener vereinen, dass sie in ihrem Engagement loyal sind", so der Papst wörtlich.


Allerdings fügte er allgemein im Hinblick auf die Politik - weltweit und nicht speziell auf Italien gerichtet -hinzu: "Es gibt die Krankheit der Korruption in der Politik vieler Länder, überall, überall, überall. Wir müssen den Politikern helfen, ehrlich zu sein und nicht mit unehrlichen Slogans, Verleumdungen, Skandalen und so oft mit Hass und Angst zu kämpfen. Das ist schrecklich. Der Politiker darf nicht Hass und Angst säen, sondern Hoffnung."

Lob für rumänischen Patriarchen

Auf die Beziehungen zur Orthodoxie angesprochen, sagte der Papst, es brauche Beziehungen "der ausgestreckten Hand". Wie auch schon bei der vergangenen Reise nach Nord-Mazedonien und Bulgarien lobte er ausdrücklich den orthodoxen Patriarchen, "einen großherzigen Mann und großen Gelehrten". Am ersten Tag der Reise hatte der Papst in der Kathedrale der orthodoxen Kirche in Bukarest das Vater Unser gebetet, aber die beiden Kirchen hatten nicht gemeinsam, sondern nacheinander gebetet. Zuerst "katholisch" auf Latein, dann "orthodox" auf Rumänisch.

Christen seien auch in Rumänien gemeinsam gestorben, so der Papst weiter. Niemand habe gefragt, ob sie katholisch, evangelisch oder orthodox seien. Es gebe außerdem eine Ökumene des Helfens. "Gemeinsam gehen, aber nicht darauf warten, dass sich die Theologen auf eine gemeinsame Eucharistie einigen", wiederholte er einen von ihm schon oft gemachten Aufruf: "Ökumene geschieht gemeinsam in Werken der Nächstenliebe".

Was das nicht gemeinsam gesprochene Gebet anging habe er beobachtet, dass die meisten Leute die dabei waren beide Sprachen gebetet hätten. Papst Franziskus: "Die Menschen gehen oft weiter als wir Oberhäupter." Es brauche ein Gleichgewicht um sicher zu gehen, dass man auch wirklich gemeinsam gehe, "aber das Volk betet gemeinsam und auch wir beten, wenn wir unter uns sind, gemeinsam. Das ist eine Erfahrung, die ich mit vielen Pastoren und Orthodoxen gemacht habe."

Papst emeritus Benedikt XVI. und die Tradition

"Jedes Mal, wenn ich zu ihm gehe, lasse ich ihn sprechen. Er spricht wenig, er spricht langsam aber mit der gleichen Tiefe wie immer, er hat eine große Klarheit und ihn sprechen hörend werde ich stark": so ging Papst Franziskus auf sein Verhältnis zu seinem Vorgänger ein. Auch in Rumänien hatte er immer wieder betont, wie wichtig die Alten seien, damit man seine Wurzeln nicht vergesse, in gewissem Sinn sei das auch bei ihm und dem Papst emeritus so.

Franziskus zitierte den Komponisten Gustav Mahler: "Tradition ist die Garantie für die Zukunft und nicht der Schutz der Asche". Tradition bewache nicht die Asche, das sei die Sehnsucht der Integralisten, sondern sei die Wurzel, die einen Baum wachsen lasse. "Wenn junge Menschen Wurzeln haben, können Großeltern träumen".
"Danke dem Regen!", sagte der Papst weiter. Er habe wegen des Wetters viele Strecken im Auto zurück legen müssen und deswegen viel von Rumänien gesehen und das sei eine wunderbare Erfahrung gewesen.
Nach seiner Ankunft in Rom fuhr der Papst direkt in die Kirche Santa Maria Maggiore, wie er es beim Abschluss Reisen immer tut, um ein Dankgebet zu sprechen.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Archivbild


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