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Kardinal Hollerich: Corona-Pandemie hat Säkularisierung Europas beschleunigt

12. September 2020 in Weltkirche, 29 Lesermeinungen
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‚Kulturkatholiken’ würden nicht in die Messe zurückkommen, nachdem öffentliche Gottesdienste wieder erlaubt sind. Die Kirche müsse die Entwicklung in Demut annehmen und mit missionarischen Strukturen darauf antworten.


Rom (kath.net/CNA/jg)

Die Säkularisierung Europas ist durch die Covid-19-Pandemie um zehn Jahre vorangetrieben worden. Zu dieser Einschätzung kam Kardinal Jean-Claude Hollerich, der Erzbischof von Luxemburg, in einem Interview mit L’Osservatore Romano am 2. September.

 

Der Kardinal rechnet mit einem Rückgang der Gottesdienstbesuche nach der Pandemie. Auf die Frage, ob die Kirche Europas gestärkt oder geschwächt aus der Krise hervorgehen werde, antwortete er ausgehend von Beobachtungen in Luxemburg, dass die Zahl der Teilnehmer an den Sonntagsmessen weiter zurückgehen werde. Die „Kulturkatholiken“ hätten während der Einstellung öffentlicher Gottesdienste festgestellt, dass sie sehr gut ohne die heilige Messe auskommen könnten und würden nicht mehr zurückkehren.


 

Er sei sich ziemlich sicher, dass sogar die Zahl der Erstkommunionen und die Teilnehmer an Kinderkatechesen weniger werden. Er wolle sich aber nicht beklagen, denn dieser Prozess hätte auch ohne Pandemie stattgefunden, hätte aber vielleicht zehn Jahre länger gedauert, sagte Kardinal Hollerich.

 

Die Kirche Europas müsse diese Entwicklung mit Demut annehmen, betonte Hollerich, der auch Vorsitzender der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) ist. Sie müsse sich besser organisieren, um christlicher zu werden. Sonst könnte die christlich geprägte Kultur nicht länger bestehen, sie habe keine Lebenskraft mehr. Die Kirche müsse verstehen, was auf dem Spiel stehe, warnte er und schlug vor, mit neuen missionarischen Strukturen auf die Situation zu antworten.

 

Auch das säkulare Europa sei bereit, christliche Ideen anzunehmen, sagte Hollerich und nannte die Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus als Beispiel. Das säkulare Europa zeige sich manchmal in christlichen Kleidern. Doch dürfe man sich nicht täuschen lassen. Das seien nur Kleider. Hier sei nicht das Christentum oder das Evangelium am Werk, „es ist nur ein Karneval“, sagte Hollerich wörtlich.

 

 

© Foto: Armin Schwibach

 


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Lesermeinungen

 Stephaninus 13. September 2020 
 

Insgesamt schwierige Zeiten

Ich denke, wir leben in insgesamt für den Glauben sehr schwierigen Zeiten. Die NZZ am Sonntag hat an diesem Wochenende einen Beitrag publiziert, dass für immer mehr Schweizer es keine Rolle mehr spiele, ob sie katholisch seien oder nicht, was sich auch auf das Wahlverhalten auswirke (Gott gehe nicht mehr an die Urnen) und nennt diesen Bericht aus den ehemaligen Stammlanden des politischen Katholizismus eine Abschiedstour.
Natürlich schmerzen auch mich solche Entwicklungen, aber es ist mir doch zu einfach, die "Schuld" daran vornehmlich Versäumnissen von Papst, Bischöfen und Priestern zuzuschieben. Auf uns alle - sprich auf die Laien - kommt es an. Zeigen wir der Welt das anziehende Antlitz Christi im Alltag oder sind wir nur wie alle andern? Oder sind wir nur diejenigen, die ach so heilen früheren Zeiten nachtrauern und miesepetrig schimpfen und lamentieren? Wir müssen die Welt zunächst nüchtern so annehmen, wie sie ist und v.a. hoffen, glauben und lieben....es liegt an uns allen.


6
 
 Simon Tolon 12. September 2020 
 

Der Wandel ist gewollt

Und doch ist der Begriff einer Säkularisierung irreführend. Es ist viel schlimmer. Säkularisierung überführt noch Kirchliches und Religiöses in den weltlichen Kontext. Mit dem Konzil war das sogar Programm, das Christliche in die Welt sozusagen auszuschütten. Gekommen ist es nun anders: Die Kirche ist einfach egal, man lässt den Glauben einfach bleiben.
Passgenau gefangen in menschenverachtenden Vorstellungen eines Pawlow und Maslow "befriedigt" man "religiöses Bedürfnis" individuell oder sozial im Beziehungsgeflecht zwischen marktwirtschaftlichen Angeboten und staatlich-demokratischen Erlaubnissen und Geboten.
Es geht mit dem rechten Glauben jedoch auch die soziale Funktion des Glaubens verloren. Höchste Zeit also, (noch einmal) Alfred Lorenzers positive Religionskritik zu lesen. Eine katholische Re-Form ist hochnotwendig. Weder westliche Lustorientierung noch die uramerikanische Pachamama werden uns retten, sondern der Glaube und die der Kirche anvertrauten Heilsweisen.


4
 
 JP2B16 12. September 2020 
 

Lk 12, 32 ... die aktuelle Situation ist uns angekündigt ...

Der Begriff "Kulturkatholik" beschreibt die tatsächliche Situation vortrefflich.
Ich hatte es hier vor Jahren schon einmal vorgerchnet: bei ca. 22 Mio Katholiken in D, ca. 9% mehr oder wenig regelmäßig Paraktzierende und von denen heute max. 10% die Lehre der kath. Kirche vollumfänglich kennend und kompromisslos bejahend oder sich einfach den "kindlichen" Glauben bewahrt (ohne das jetzt despektierlich verstanden haben zu wollen), kommt man auf ca. 200.000 Katholiken, also eine eher kleinere Großstadt, macht 99% (!) mehr oder weniger faktische Kulturkatholiken. 
Im Zusammenhang der Neuevangelisierung ist die höchstdringliche Notwendigkeit der Katechese anzumahnen. Wir scheuen heute durch den Zugang zu einer nie dagewesenen Vielzahl von Informationsquellen keine Mühen uns selbst als "Experten" für gutes Essen, physische Gesundheit und exotische Reisen zu qualifizieren. Genuines Christsein dagegen rührt an den Grundfesten des eigenen Ichs. Hier muss ich vor einer höheren Instanz bestehen.


4
 
 SCHLEGL 12. September 2020 
 

@Andrzej123

Also jetzt komme ich mir vor wie ein "Dinosaurier" aus einer anderen Epoche. Na ja, wenn man auf 70 zugeht...! Aber, Spaß beiseite, ich habe sehr wohl Mitbrüder und Bischöfe in Österreich über dieses Thema predigen gehört. Besonders eindringlich tun das meine ukrainisch griechisch katholischen Mitbrüder und deren Bischöfe. Auch dort müssen Fragen und Probleme der menschlichen Gesellschaft, des Staates angesprochen werden. Immer in Perspektive auf das letzte Ziel, die Vereinigung mit Gott.


4
 
 Andrzej123 12. September 2020 
 

@Schlegl: Sehr gut gesprochen

in Ihrem Posting an lakota.
Nur hören wir solche Sätze seit langer Zeit praktisch nie in der Kirche, nicht von Bischöfen und Kardinälen bzw im Religionsunterricht katholischer Schulen.
Es geht überall praktisch ausschließlich um Politik.
... von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen.
Finden Sie das in Ordnung bzw welche Erklärung haben Sie dafür ?


5
 
 SalvatoreMio 12. September 2020 
 

Erlösung des Menschen aus der Sünde

@Herrn Fleischer: heute hörte ich: "Jesus starb am Kreuz, weil er authentisch lebte, für das einstand, was ihm wichtig war. Diese "Echtheit" wünscht Gott sich auch für uns". Da kann ich sagen: Ja, das ist auch EIN ASPEKT, aber hauptsächlich gab er sein Leben nicht, weil er gradlinig war, sondern uns erlösen will. - Zweitrangiges setzen wir leicht an die erste Stelle, und damit verzerren wir alles.


4
 
 Seeker2000 12. September 2020 
 

Idee gut, Vorgehen fragwürdig

Na ja, verbal gut erkannt mit dem "missionarisch", leider erledigt sich die Idee dann mit dem Wort "Struktur".

Wann wird endlich bei den Hirten und deren Verwaltungen verstanden, dass es nicht in erster Linie "um die Organisation des Glaubens" geht, um Strukturen, Pläne und Hierarchien, sondern darum, den Glauben praktisch zu leben? Einfach Vorbild sein! Sichtbar sein und zeigen, wofür man steht.

Wann gehen die Hirten endlich wieder zu Ihrer/SEINER Herde und der Herde voran, anstelle die Herde alleine zu lassen?

Eingelich wäre doch alles ganz einfach:

- die eigenen Vier Wände verlassen, raus gehen,
- physisch präsent sein in Kirche (auch ohne Job!) u Gesellschaft,
- zu den Leuten gehen,
- für Leute da sein (als Mensch, nicht Verwalter), ihre Sorgen, Ängste, aber auch Freuden teilen,
- jeder in seiner pers. Aufgabe und Stellung (wie Paulus schon im Leib-Glieder-Vergleich sagt) mit den Leuten - miteinander - agieren, nicht über sie hinweg. Für die Leiter: primus inter pares!


2
 
 SCHLEGL 12. September 2020 
 

@ lakota

Niemand kommt ALLEIN in den Himmel! Wir sollten möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitnehmen.Eltern ihre Kinder, wir selbst unsere Freunde und Bekannten und die Menschen, die Gott uns anvertraut hat.
Wenn Sie die leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit ausüben (gemäß Mt 25,31-46), sich bemühen nach der Bergpredigt zu leben, in Ihrem Herzen sich möglichst oft um das innere Herzensgebet, das heißt das Erwägen der Gegenwart Gottes immer und überall, sich bemühen, natürlich auch die 10 Gebote Gottes, vor allem das Hauptgebot der Gottes-und Nächstenliebe beachten, und aus dem Allerheiligsten Altarsakrament leben,nebst dem Sakrament der Buße, dann sind Sie sich auf dem Weg zu Gott! Alles Gute, Gottes Segen.


7
 
 Andrzej123 12. September 2020 
 

Kulturkatholiken

Kd Hollerich am 09.09.20:
"In Moria habe nicht nur das Camp der Flüchtlinge gebrannt; auch „die Hoffnung der Leute ist weggebrannt“, so Hollerich.
„Ich denke, viele Regierungen hören auf die radikale Rechte, die keine Flüchtlinge will“, so der Kardinal: „Das führt Europa in die Unmenschlichkeit; wir verlieren den Sinn für Menschlichkeit.“

Ich denke, ein "kultivierter" Mensch jeglicher Art tut man sich diese ideologischen und unmenschlichen Tiraden einfach nicht an:
Wer Multikulturalisierung, illegale Massenimmigration und Kriminalitätsimport mit der Brechstange via Schlauchboot und Brandstiftung nicht will, ist nicht "unmenschlich" geschweige denn ein "radikal Rechter".


7
 
 lakota 12. September 2020 
 

@Schlegl

Werter Monsignore, Sie haben recht:
"Die Kirche hat sich schon lange Zeit AUCH mit "weltlichen Dingen" beschäftigt".

Leider sieht es jetzt so aus, als würde sie sich NUR noch mit weltlichen Dingen beschäftigen. Vom "Jenseits" ist doch gar keine Rede mehr.
Ich habe jedenfalls schon lange nichts mehr davon gehört (weder von Priestern oder Bischöfen noch vom Papst) wie ich meine Seele am sichersten in den Himmel bringen kann.
Und ich dachte mal, das wäre die Hauptaufgabe der Kirche, bzw. unserer Hirten.


7
 
 lakota 12. September 2020 
 

@Walahfrid Strabo

Jetzt ist mir @exnonne zuvor gekommen :-)
Aber genau das wollte ich Ihnen auch sagen. Sie haben mir mit Ihren Ausführungen aus Seele gesprochen!

Und solche guten, treffenden Kommentare dürfen gerne länger sein! Herzlichen Dank und einen gesegneten Sonntag!


4
 
 SCHLEGL 12. September 2020 
 

@laudeturJC

Die Kirche hat sich schon lange Zeit AUCH mit "weltlichen Dingen" beschäftigt, weil sie zur Würde des Menschen nach dem Bild Gottes gehören.
Z.B.rerum novarum-Sozialenzyklika 1891; Leo XIII.
Quadragesimo anno-1931; Pius XI.
"Mater et magistra"-1961; Johannes XXIII.
"Pacem in terris"-1963; Johannes XXIII.
"Populorum progressio"-1967; Paul VI.
"Laborem exercens"-1981; Johannes Paul II.
"Sollicitudo rei socialis"-1987 Johannes Paul II.
"Centesimus annus"-1991; Johannes Paul II.
"Caritas in veritate"-2009; Benedikt XVI.
"Laudato si"-2015; Franziskus
Unsere Feinde haben uns immer vorgeworfen NUR auf das Jenseits zu vertrösten!
Mt 25,31-46-DURCHLESEN! Das klingt doch etwas anders!

www.katholisch.at/aktuelles/2016/04/29/eine-kurze-geschichte-der-paepstlichen-sozialenzykliken


1
 
 exnonne 12. September 2020 
 

@Walahfried Strabo: "Lockdown Teil I"

Oh Sie Glücklicher!!!

Nachdem Eucharistiefeiern wieder möglich waren, habe ich ebenfalls den Gesang und das sonstige "Drumherum" nicht vermisst, sondern das Feiern in Stille sehr genossen (jetzt darf man ja wieder ein wenig singen). Die liturgischen Texte sind in ihrer teils etwas spröden Schönheit so überaus reich und kostbar und kommen nun besonders gut zur Geltung.


5
 
 Ulrich Motte 12. September 2020 
 

Regelmäßig im Juni

gibt die Katholische Bischofskonferenz die Zahl der Besucher für die Zählsonntage des Vorjahres für die BRD bekannt. Wir wissen nicht, ob und wann die Coronanot endet. Im Jahr nach dem Ende geben die oben erwähnten Zahlen Auskunft, inwieweit der Herr Kardinal auch für die BRD gesprochen hat.


3
 
 lesa 12. September 2020 

Ergänzung: Mangel an SINN.


1
 
 lesa 12. September 2020 

Ohne Tricks Zeugnis geben vom Kern des Christentums – von der Wahrheit

Das Gerede von "missionarischen Strukturen" ist unerträglich angesichts so vieler Menschen, die mitten im Wohlstand zugrundegenehen aus Mang. Die Kirche HAT eine Strutur, die apostolische. Zu ihr muss sie zurückkehren, dort ist der Hl. Geist, der neu macht. Sich vom "change the church-stream" trennen, nicht länger den Transformationsvorgang bedienen. Dieser ist weit fortgeschritten (auch mit Hilfe des steten Tropfens der verdrehten Sprache), dass eine regelrechte Allergie gegen die Wahrheit besteht bis hin zum Terror. Dem nachgeben führt nur dazu, dass der letzte Funke des Lichtes auch noch erstickt wird.
"Die wahre Reform ist jene, die sich um das verdeckte Christliche bemüht. Die falsche Reform ist jene, die hinter den Menschen herläuft, anstatt ihn zu führen, und damit das Christentum in einen schlechtgehenden Krämerladen umwandelt, der um Kundschaften schreit. Damit soll nichts gesagt sein gegen das, was man heute „nachgehende Seelsorge betreibt. (J. Ratzinger)


7
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

@exnonne

Teil I hab ich grad nochmal verfasst. Hab ich wohl vor lauter einfügen und abschicken der einzelnen Abschnitte vergessen, peinlich... ;-)


4
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

Lockdown Teil I ging irgendwie verschütt...

Daher nochmal:
ich bin war einer der wenigen Glücklichen, die in dieser Zeit, als keine öffentlichen Messen in D gestattet waren, trotzdem Werk- und Sonntag anwesend sein konnte und meinen liturgischen Dienst ausüben durfte. Auch einige wenige Gläubige kamen immer (die Türen wurden nicht abgeschlossen, auch die Glocken läuteten). Und nie zuvor habe ich die Hl. Messe innerlich derart intensiv erlebt wie dort, wo jetzt nur noch die Schlichtheit (und Schönheit) des Ritus im Mittelpunkt standen.
Keine Befindlichkeiten, auf die man Rücksicht nehmen mußte (oder man meint immer, man müßte es), eine Osternacht in voller Länge mit allen 7 Lesungen, die entsprechende Ruhe vor Beginn in der Sakristei ohne das sonst übliche Tohuwabohu.
Bei allen sonst so traurigen Umständen (auch vor allem wenn ich weiß, wie vielen diese Möglichkeit verwehrt blieb), war es für mich eine sehr erfüllende Zeit und prägende Erfahrung.


8
 
 ottokar 12. September 2020 
 

Täuscht sich Eminenz nicht gewaltig?

"Die Säkularisierung Europas sei durch die Covid-19-Pandemie um 10 Jahre vorangetrieben worden",somit meint Kardinal Hollerich sie wäre ohnehin gekommen, halt etwas früher.Er sieht keine Verantwortung der Kirchenführung. Ferner meint er:"die Kulturkatholiken hätten wärend der Einstellung öffentlicher Gottesdienste festgestellt,dass sie sehr gut auch ohne die heilige Messe auskommen könnten".Wer eigentlich hat die öffentlichen Gottesdienste eingestellt ? Es waren unsere lokalen Hirten, nicht der Papst! Ob Corona , eine Pest oder ein Krieg : gerade in solchen Zeiten brauchen Menschen ihre Kirche , um Hoffnung zu erlangen. Wenn sie sich aber von ihrer Kirche vernachlässigt fühlen, dann sind die "Kulturkatholiken"(dümmliches Wort) gezwungen nach einer eigenen Lösung zu suchen,in der Not, dass dann, wenn man sie braucht, ihre Hirten nicht da sind. Dank an die vielen italienischen Priester ,die sich den Coronakranken unter Einsatz ihres Lebens gewidmet haben!Hingebung, ein Fremdwort ?


9
 
 exnonne 12. September 2020 
 

@Walahfried Strabo: "Lockdown Teil II-V"

Stimmt, war etwas länger, aber sehr lesenswert und vor allem wahr :-)! Sie haben mir aus der Seele gesprochen.
Übrigens: Gab/gibt es auch einen "Teil I" Ihrer Ausführungen?


6
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

Lockdown Teil V

Wir müssen weg vom alles-und-jedem-recht-machen-wollen, vom unbedingt „aufpeppen“ wollen, was „bieten“ müssen, damit jemand kommt. Ich will sonntags nicht unterhalten werden, sondern im Glauben gestärkt, damit ich dafür Kraft für den Alltag bekommen kann, um schwere Zeiten besser tragen zu können. Beten wir für uns und auch unsere Priester, daß sie den Mut finden, zur Schlichtheit zurück zu finden, daß sie auch nicht der Versuchung verfallen, „Showmaster“ zu sein, daß sie nicht verzweifelt sind ob der immer kleiner werdenden Herde. Hl. Pfarrer von Ars, sei Du ihr Fürsprecher!

Und das war jetzt etwas länger, Entschuldigung ;-)


12
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

Lockdown Teil IV

Je eher man diesen Tatsachen ins Auge sieht, desto weniger ist man enttäuscht und frustriert. Wer keine Begegnung mit dem Herrn sucht, den kann man nicht dazu zwingen. Vielleicht kommen sie aber auch nicht mehr, weil sie IHM gar nie in der Messe begegnet sind, vor lauter „drumherum“: ich denke z.B. mit Grauen an irgendwelche Familiengottesdienste, wo eine schon sehr ergraute „Jugendband“, die irgendwo in den siebziger Jahren stehen geblieben ist, die ewig gleich schlechten Lieder singt, vorm Altar eine „gestaltete Mitte“ ist (sprich: eine brennende Kerze mit ein paar Lumpen drum herum…) und der Pfarrer auch ja eine „kindgerechte“ Predigt halten muß, weil andernfalls gleich wieder ein paar Leute empört sind. Ganz ehrlich: sowas lockt doch keinen hinterm Ofen hervor. Als Kirchenferner, der sowas beiwohnen würde, würd ich mich doch eher fragen: gehts denen gut…?


11
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

Lockdown Teil III

Für viele ist die Sonntagsmesse nun einfach ein Angebot unter vielen geworden: diesen Sonntag machen wir ein ausgedehntes Frühstück daheim, nächsten Sonntag gehen wir wandern, den übernächsten Sonntag könnten wir auch mal wieder in die Kirche gehen, zumindest wenn sonst nichts interessantes ansteht.
Wer den Zeiten der vollen Kirchen – die zumindest auf dem Land – schon noch bis weit in die 80er Jahre bestanden, darf auch nicht die soziale Komponente übersehen: es „gehörte“ sich so, zudem war die Sonntagsmesse auch ein Treffpunkt, um sich hinterher auf dem Kirchplatz auszutauschen, für die Männer war es der Aufbruch zum Frühschoppen. Auch das waren zum großen Teil Gewohnheitskirchgänger (oder wie der Autor es beschreibt: Kulturkatholiken). Heute wird aber auch auf dem Dorf längst keiner mehr schief angesehen, wenn er der Messe fern bleibt.


9
 
 Walahfrid Strabo 12. September 2020 

Lockdown Teil II

Ich habe mich darüber auch oft mit unserem Pfarrer ausgetauscht, dem es ebenso ging. Eigentlich ist es ja erschreckend, wenn man zu dem Schluß kommen muß, daß je voller die Kirche bzw. je mehr Gläubige da sind, man selbst umso weniger innerlich mitnimmt. Andererseits kann man auch die Lehre daraus ziehen, sich endlich vom Gedanken zu verabschieden, irgendjemanden etwas „bieten“ zu müssen. Die Messe dient nicht der Unterhaltung, sondern der Begegnung mit Jesus und der inneren Erbauung.
Seit der Öffnung sind hier nun auch sehr viel weniger Leute da, zum einen natürlich durch die Platzbegrenzung, zum anderen auch ganz eindeutig, weil viele nun gemerkt haben, daß sie gut „ohne“ können. Sicher wirkten die äußerlichen Umstände (man sitzt weit verstreut, kein Gemeindegesang, anfangs mit Anmeldung) auch abschreckend auf den einen oder anderen. Und man sieht Leute, die zuvor regelmäßig da waren, überhaupt nicht mehr. Aber: das sind erwachsene Menschen, die selbst ihre Entscheidung treffen.


5
 
 Chris2 12. September 2020 
 

Die Kirche hat es "verbockt".

Wenn der Mensch keine Seele mehr hat, gibt es gar keine Menschen mehr, nur noch Tiere (nach Brecht, "Leben des Galilei"). Das christliche und auxh das säkulare Abendland könnten so groß werden, weil beide auf christlichen Fundamenten ruhten (Ratio, unaufgebbare Würde aller Menschen, Wahrhaftigkeit...). Doch die Kirche hat mit der "Schleifung der Bastionen" (Titel einer BR-Doku über das Zweite Vatocanum) die Fundamente gelockert. Jetzt wird alles im Zeitraffer von selbstzerstörerischen neosozialistischen Ideologien hinweggefegt - und die Kirche scheint oder stimmt gar zu...


7
 
 martin fohl 12. September 2020 
 

Back to the roots

Die „missionarischen Strukturen“ werden jedoch nicht aus dem synodalen Weg entstehen. Eine Modernisierung der Kirche der Kirche führt in die Sackgasse. Evangelisierung im Geist des Evangeliums tut Not!
Schauen wir nur auf die Heiligen: Verwandlung geschieht nur aus dem Herzen heraus.


9
 
 nazareth 12. September 2020 
 

Chance...wahrhaftig zu sein!

Wow! Das nenne ich klare Worte! Und es deckt sich mit meiner Einschätzung...leider. Jetzt gilt es,die alte Botschaft mit neuer Frische und lebendigen Esprit glaubhaft unters Volk zu bringen. Und Bruder Beispiel predigt am besten..viele warten auf unser Zeugnis,unsere Verkündigung,unser Gebet und die Wunder die Gott tun will.


9
 
 Stefan Fleischer 12. September 2020 

Missionarische Strukturen

Irgendwie gefällt mir der Begriff nicht. Er kann viel zu leicht zur Rechtfertigung des "Synodalen Weges" verwendet werden. Was wir brauchen ist schlicht und einfach eine energische Neuevangelisation. Eine solche aber setzt voraus, dass wir uns wieder auf das zutiefst christliche, auf die Erlösung des Menschen aus der Sünde, auf die Versöhnung mit Gott konzentrieren. Solange wir nicht mehr zu wissen scheinen, was christlich eigentlich ist, werden wir die Entwicklung nicht aufhalten können.


10
 
 laudeturJC 12. September 2020 

Laudato si‘

ist kein Teil der Lösung, sondern des Problems: Die christliche Kultur hat in der Tat keine Lebenskraft mehr, weil die Katholiken mit CO2 und sonstigen weltlichen Dingen befasst sind (oder beschäftigt werden) anstatt mit Gott selbst, mit seinem Wort, Sakramenten, unverfälschter Lehre, einfacher Frömmigkeit, Gebetsleben, Hl. Messe als Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers etc.


17
 

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