Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  6. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  7. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  8. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  9. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  10. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  11. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  12. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  13. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  14. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  15. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“

Wiener Diözesansprecher: "Viri probati" für Europa keine Hilfe

9. November 2019 in Chronik, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Schönborn-Pressesprecher Prüller in Kirchenzeitung "Der Sonntag": Leichte Verfügbarkeit von Priestern würde Versuchung stärken, in Gemeinden "alles so lassen, wie es ist".


Wien-Graz (kath.net/KAP/red)
Durchaus unterschiedliche Einschätzungen gibt es in Österreichs Kirche zur Frage, ob es eine katholische Priesterweihe für verheiratete Männer ("viri probati") geben soll. Während etwa der umstrittene Theologe Paul M. Zulehner diesen Vorschlag - den eine Bischofssynode im Oktober als Ausnahmefälle in der Amazonien-Region befürwortet hatte - auch in Europa rasch umsetzen will und danach den Priestermangel beendet sähe, warnt der Kommunikationschef der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, vor solchen Rückschlüssen. "Wir sind nicht Amazonien", so der Sprecher von Kardinal Schönborn in der Kirchenzeitung "Der Sonntag" (Ausgabe 7. November). Die Weihe Verheirateter könnte hierzulande den Schrumpfungsprozess der Kirche sogar noch begünstigen.


Obwohl auch in Österreich Priestermangel beklagt werde, sei die hiesige Situation nicht mit jener Amazoniens vergleichbar, legte Prüller dar. So sei etwa die Diözese Xingu viermal so groß wie Österreich und habe nur 33 Priester für 15 riesige Pfarren mit 850 Basisgemeinden. Jeder Priester habe dort zehnmal mehr Katholiken zu betreuen als in Österreich mit seinen 4.000 Priestern, wo derzeit einer auf rund 1.100 Katholiken kommt. Im Unterschied zu Österreich wachse die Kirche in Amazonien zudem noch, habe eine weit kürzere Geschichte und sei heute einer enormen Konkurrenz durch priesterlose Freikirchen ausgesetzt.

Verheiratete Priester seien in dieser speziellen Situation "noch nicht der Weisheit letzter Schluss", könnten aber immerhin zu Stabilisierung und Wachstum der Gemeinden beitragen, befand Prüller. Nicht jedoch in Europa: Gelockerte Zugangsbestimmungen für das Priesteramt würden hierzulande nur dazu führen, "dass man immer jemanden hat, den man zum Ortspriester weihen kann". Die Grundhaltung, dass es dann "eh immer irgendwie weitergehen" könne, und somit auch die "Versuchung, alles so zu lassen wie es ist", würden dadurch bestärkt. Dies sei bedenklich, da die Kirche derzeit "nicht wirklich ein Erfolgsmodell" sei, bekannte Prüller. Seine Einschätzung: "Unsere eigenen Probleme brauchen schon ihre eigenen Antworten."

Von Lateinamerika lernen könne Europas Kirche laut dem Diözesansprecher aber allemal, wenngleich auf anderer Ebene: Dass die Menschen dort in einer seriösen Umfrage des Jahres 2014 als Hauptgrund für ihren Wechsel von der katholischen Kirche zu einer Freikirche angegeben hatten, sie hätten eine "persönlichere Beziehung zu Jesus Christus" gewünscht, "könnte auch uns auf eine gute Spur bringen, wenn wir über das Bewahren hinaus die Kirche wirklich erneuern wollen", so Prüller.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Einsiedlerin 9. November 2019 
 

Einsicht

"Die Weihe Verheirateter könnte hierzulande den Schrumpfungsprozess der Kirche sogar noch begünstigen."
------------------------------------

Das meine ich auch!


6
 
 Bernhard Joseph 9. November 2019 
 

Was soll eigentlich das ganze argumentative Geschwurbel

Den Priestermangel, der allein im Glaubensschwund seine Ursache hat, argumentativ für verheiratete Männer als Priester heranzuziehen, ist grotesk.

Da geben die Freikirchen eine wesentlich schlüssige Antwort: Entweder echte priesterliche Diener, die auch alles für den Glauben geben oder besser gar keine Priester, weil eine neue Funktionärstruppe das Unnötigste ist, was die Gläubigen brauchen.


14
 
 bernhard_k 9. November 2019 
 

Kard. Ruini begründet weit treffender ...

Kard. Ruini:

Aus seiner Sicht sprechen vor allem zwei Gründe gegen verheiratete Priester.

Zum einen sei der Priesterzölibat in der „erotisierten“ Gesellschaft der Gegenwart ein großes Zeichen der Ganzhingabe an Gott und den Dienst am Nächsten. Würde die Kirche den Zölibat aufgegeben, auch wenn es sich nur um eine Ausnahmeregelung für eine bestimmte Region handle, würde sie dem „Geist der Welt“ nachgeben, der stets versuche, in die Kirche einzudringen und sich kaum auf Ausnahmefälle wie den Amazonas eingrenzen ließe, gab Ruini zu bedenken.

Zum anderen sei auch die Institution der Ehe in einer Krise. Verheiratete Priester und ihre Ehefrauen seien gegenüber den Auswirkungen dieser Krise nicht immun, betonte der Kardinal.


12
 
 girsberg74 9. November 2019 
 

Eine bemerkenswerte Einsicht, falls damit nicht noch ganz anderes gemeint ist.

"Leichte Verfügbarkeit von Priestern würde Versuchung stärken, in Gemeinden 'alles so lassen, wie es ist'".


7
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Europa

  1. Franziskus wünscht sich lebendige und kreative Kirche in Europa
  2. Lipowicz: Demokratisches Europa braucht konkrete Vorbilder
  3. Altabt Henckel-Donnersmarck: "Kirche in Europa ist erschlafft"
  4. Busek: Mit Johannes Paul II. Barrieren in Mitteleuropa überwinden
  5. Kardinal Hollerich: Corona-Pandemie hat Säkularisierung Europas beschleunigt
  6. Kritik nach Aus für EU-Sondergesandten zu Religionsfreiheit
  7. Wieso Europa christliche Werte braucht
  8. Vatikandiplomat: Respekt für Brexit, mehr Dialog in Europa
  9. Papst: Europa darf sich nicht vom Pessimismus besiegen lassen
  10. Wie Europa an den Islam fallen könnte







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  5. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  6. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  7. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  8. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  9. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  10. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  11. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  12. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  13. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  14. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  15. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz