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Der Freude auf der Spur

24. Juli 2019 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Was ist Freude? Wie entsteht sie? Woran freuen wir uns? Was wissen wir über den Gemütszustand, den Friedrich Schiller einst als „schönen Götterfunken“ besang, der die Welt in Bewegung hält? Gastbeitrag von Dominik Lusser/Stiftung Zukunft CH


Winterthur (kath.net/www.zukunft-ch.ch) Im Hinblick auf den Internationalen Tags der Freude, der seit 1981 am 24. Juli begangen wird, hat Zukunft CH Fachleute verschiedener Wissensbereiche zum Thema Freude befragt. Dabei wurde deutlich: Die Antworten eines Ökonomen, eines Gehirnforschers, einer Psychologin, eines Philosophen und eines Theologen können die Vielschichtigkeit, Komplexität und existentielle Tiefe des Phänomens der menschlichen Freude nur andeuten.

Haben Sie beispielsweise gewusst, dass die Gehirnforschung bis heute nicht erklären kann, wie Freude entsteht? Manfred Spreng, Neurophysiologe und emeritierter Professor an der Universität Nürnberg-Erlangen beschreibt Gefühle und Emotionen als „Reaktionsmuster auf körperinterne und externe Reize, die sich beim Menschen neurophysiologisch-humoral, motorisch-verhaltensmässig und subjektiv-psychologisch zeigen.“ Die Gehirnforschung spreche, wie der Experte erklärt, von der Freude als von einer „positiven Verstärkung“ unter Mitwirkung vor allem verlangenssteigernder dopaminer Strukturen sowie körpereigener Opiate (Endorphine). Dabei sei kein bestimmter Gehirnteil als hauptverantwortlich erkennbar. Zwar zeigen elektrische Reizungen laut Spreng während neurochirurgischer Eingriffe beim Menschen mehrere Bereiche des Gehirns auf, welche positive Emotionen auslösen können. „Wie aber genau – letztlich auch unter der Kontrolle des Gesamthirns – bewusste Freude entsteht, ist unbekannt.“


Auf die Frage, wie Freude und Glück zusammenhängen, antwortet der Volkswirt und Glücksforscher Mathias Binswanger: „Freude und Glück verhalten sich wie siamesische Zwillinge. Ohne Freude kein Glück und umgekehrt.“ Dabei betont der Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz, dass materieller Wohlstand kein Garant für Lebensfreude ist: „In hochentwickelten Ländern können wir beobachten, dass die Lebensfreude bei der Mehrheit der Menschen nicht mehr vom materiellen Wohlstand abhängt.“ Andere Dinge würden zentral wie etwa das Sozialleben oder eine als sinnvoll empfundene Arbeit.

Dies erstaunt natürlich nicht, wenn man mitbedenkt, was die Psychologie zum Thema Freude zu sagen hat. „Die Freude ist ein in uns angelegter Teilbereich des Triebes zu lebensvoller Aktivität,“ erklärt die bekannte deutsche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Schriftstellerin Christa Meves. Die Freude tauche gewissermassen automatisch auf, wenn uns etwas Schönes, Konstruktives gelungen sei, welcher Art dieses auch sein möge. „Und deswegen ganz gewiss bei jedem Kind, in welchem Alter auch immer.“

Kurzgefasst, doch an existentieller Tiefe kaum auslotbar fallen die Antworten des Philosophen aus. Befragt nach dem Wesen der Freude, teilt Berthold Wald, emeritierter Professor für systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn mit: „Wir freuen uns an dem, was wir lieben. Das ist das Gemeinsame aller Gestalten der Freude.“ Wahre Freude hat also immer ihren Grund, wie der Philosoph betont: „Ohne Grund zur Freude gibt es keine Freude.“ Das aber bedeutet auch, dass die Freude demjenigen, der sie um ihrer selbst willen sucht, nicht erreichbar ist: „Die verbreitete Sucht nach dem Erleben von Freude ist der sicherste Weg, wahre Freude zu verhindern.“

Viel von dieser Freude, die vom Glück der Liebe nicht zu trennen ist, ist in den Antworten des Schweizer Theologen Urban Camenzind spürbar: „Freude ist für mich eine Person und die Begegnung mit ihr: Jesus Christus. Er ist nicht nur der Weg, die Wahrheit und das Leben. ER ist auch die Freude, die Liebe, der Friede, das ewige Glück… Mit IHM macht alles Freude; ER hilft mir Schmerz und Leid zu tragen und lässt mich in der Osternacht sogar singen: ‚O, glückliche Schuld, die einen solchen Erlöser gefunden.‘“ Um diese Freude zu geniessen, die sogar Leiden und Tod überdauert, muss man freilich an den Gott glauben können, dessen Wesen nach dem Zeugnis der Heiligen Schriften der Christenheit die Liebe und die Freude selbst ist.

Sich zu freuen ist also kein ausschliessliches Privileg des Menschen. Auch Gott freut sich. Doch worüber? „Wenn Menschen schweigend und staunend wie ein Kind IHM zuhören und sich von seinem Wort erfüllen und bewegen lassen,“ ist der Theologe überzeugt.

Der Autor leitet den Bereich Werte und Gesellschaft bei Zukunft CH, einer überkonfessionell christlichen Stiftung mit Sitz in Engelberg. Diese setzt sich ein für zukunftstragende Werte, insbesondere für die Menschenrechte (1948) sowie für Ehe und Familie: www.zukunft-ch.ch.


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