Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Der Freude auf der Spur

24. Juli 2019 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Was ist Freude? Wie entsteht sie? Woran freuen wir uns? Was wissen wir über den Gemütszustand, den Friedrich Schiller einst als „schönen Götterfunken“ besang, der die Welt in Bewegung hält? Gastbeitrag von Dominik Lusser/Stiftung Zukunft CH


Winterthur (kath.net/www.zukunft-ch.ch) Im Hinblick auf den Internationalen Tags der Freude, der seit 1981 am 24. Juli begangen wird, hat Zukunft CH Fachleute verschiedener Wissensbereiche zum Thema Freude befragt. Dabei wurde deutlich: Die Antworten eines Ökonomen, eines Gehirnforschers, einer Psychologin, eines Philosophen und eines Theologen können die Vielschichtigkeit, Komplexität und existentielle Tiefe des Phänomens der menschlichen Freude nur andeuten.

Haben Sie beispielsweise gewusst, dass die Gehirnforschung bis heute nicht erklären kann, wie Freude entsteht? Manfred Spreng, Neurophysiologe und emeritierter Professor an der Universität Nürnberg-Erlangen beschreibt Gefühle und Emotionen als „Reaktionsmuster auf körperinterne und externe Reize, die sich beim Menschen neurophysiologisch-humoral, motorisch-verhaltensmässig und subjektiv-psychologisch zeigen.“ Die Gehirnforschung spreche, wie der Experte erklärt, von der Freude als von einer „positiven Verstärkung“ unter Mitwirkung vor allem verlangenssteigernder dopaminer Strukturen sowie körpereigener Opiate (Endorphine). Dabei sei kein bestimmter Gehirnteil als hauptverantwortlich erkennbar. Zwar zeigen elektrische Reizungen laut Spreng während neurochirurgischer Eingriffe beim Menschen mehrere Bereiche des Gehirns auf, welche positive Emotionen auslösen können. „Wie aber genau – letztlich auch unter der Kontrolle des Gesamthirns – bewusste Freude entsteht, ist unbekannt.“


Auf die Frage, wie Freude und Glück zusammenhängen, antwortet der Volkswirt und Glücksforscher Mathias Binswanger: „Freude und Glück verhalten sich wie siamesische Zwillinge. Ohne Freude kein Glück und umgekehrt.“ Dabei betont der Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz, dass materieller Wohlstand kein Garant für Lebensfreude ist: „In hochentwickelten Ländern können wir beobachten, dass die Lebensfreude bei der Mehrheit der Menschen nicht mehr vom materiellen Wohlstand abhängt.“ Andere Dinge würden zentral wie etwa das Sozialleben oder eine als sinnvoll empfundene Arbeit.

Dies erstaunt natürlich nicht, wenn man mitbedenkt, was die Psychologie zum Thema Freude zu sagen hat. „Die Freude ist ein in uns angelegter Teilbereich des Triebes zu lebensvoller Aktivität,“ erklärt die bekannte deutsche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Schriftstellerin Christa Meves. Die Freude tauche gewissermassen automatisch auf, wenn uns etwas Schönes, Konstruktives gelungen sei, welcher Art dieses auch sein möge. „Und deswegen ganz gewiss bei jedem Kind, in welchem Alter auch immer.“

Kurzgefasst, doch an existentieller Tiefe kaum auslotbar fallen die Antworten des Philosophen aus. Befragt nach dem Wesen der Freude, teilt Berthold Wald, emeritierter Professor für systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn mit: „Wir freuen uns an dem, was wir lieben. Das ist das Gemeinsame aller Gestalten der Freude.“ Wahre Freude hat also immer ihren Grund, wie der Philosoph betont: „Ohne Grund zur Freude gibt es keine Freude.“ Das aber bedeutet auch, dass die Freude demjenigen, der sie um ihrer selbst willen sucht, nicht erreichbar ist: „Die verbreitete Sucht nach dem Erleben von Freude ist der sicherste Weg, wahre Freude zu verhindern.“

Viel von dieser Freude, die vom Glück der Liebe nicht zu trennen ist, ist in den Antworten des Schweizer Theologen Urban Camenzind spürbar: „Freude ist für mich eine Person und die Begegnung mit ihr: Jesus Christus. Er ist nicht nur der Weg, die Wahrheit und das Leben. ER ist auch die Freude, die Liebe, der Friede, das ewige Glück… Mit IHM macht alles Freude; ER hilft mir Schmerz und Leid zu tragen und lässt mich in der Osternacht sogar singen: ‚O, glückliche Schuld, die einen solchen Erlöser gefunden.‘“ Um diese Freude zu geniessen, die sogar Leiden und Tod überdauert, muss man freilich an den Gott glauben können, dessen Wesen nach dem Zeugnis der Heiligen Schriften der Christenheit die Liebe und die Freude selbst ist.

Sich zu freuen ist also kein ausschliessliches Privileg des Menschen. Auch Gott freut sich. Doch worüber? „Wenn Menschen schweigend und staunend wie ein Kind IHM zuhören und sich von seinem Wort erfüllen und bewegen lassen,“ ist der Theologe überzeugt.

Der Autor leitet den Bereich Werte und Gesellschaft bei Zukunft CH, einer überkonfessionell christlichen Stiftung mit Sitz in Engelberg. Diese setzt sich ein für zukunftstragende Werte, insbesondere für die Menschenrechte (1948) sowie für Ehe und Familie: www.zukunft-ch.ch.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Dufay 24. Juli 2019 
 

@Stefan Fleischer

"Schade, dass dieses alte Kirchenlied heute so wenig gesungen wird."

In der Kirche vielleicht nicht (wobei ich auch da meine Zweifel habe) aber in Konzerten schon. Z.B. hier:

https://www.youtube.com/watch?v=A6phx6qDkxQ


1
 
  24. Juli 2019 
 

Jesus meine Freude


2
 
 Stefan Fleischer 24. Juli 2019 

"In dir ist Freude in allem Leide, …"

Schade, dass dieses alte Kirchenlied heute so wenig gesungen wird.


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lebensgestaltung

  1. Wege des Unglücks
  2. Nur nicht aus Liebe weinen
  3. Nicht bloß Ja-Sagen, sondern den Willen Gottes erfüllen
  4. Papst an Europas Bischöfe: Jungen Menschen Weg finden helfen
  5. Der Abschied – Leseprobe 4
  6. Der Abschied – Leseprobe 3
  7. Der Abschied – Leseprobe 2
  8. Der Abschied – Leseprobe 1
  9. Papst ruft Orden zu nüchternem Umgang mit Geld auf
  10. Kultur als Apostolat







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz