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Ich gotte, du gottest, er gottet …

3. Juli 2020 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Solange Gott das Ziel ist, um die wir wie Planeten kreisen, bleiben wir auf der rechten Bahn. Der Synodale Weg aber ist wie ein Planet, der sich selbst aus der Bahn geworfen hat - BeneDicta am Freitag von Dorothea Schmidt


München (kath.net)

Der Synodale Weg hat wieder Fahrt aufgenommen, und zwar weiter Richtung Veränderung – Dank der vierteiligen Veranstaltungsreihe „Digital Synodal“ vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Pro Abend standen Inhalte eines der Synodalforen im Fokus. Fazit: Die Schranken des katholischen Lehramtes sollen nach wie vor gesprengt werden. Wer anders denkt, war unerwünscht – aber notwendig.

 

Selbstredend war schon die Tatsache, dass die Redner der Veranstaltungen jeweils die Forenleiter sind: Reformwillige, die bestrebt waren, mit dem BDKJ ihre Position aus den Synodalforen darzulegen und möglichst viel Bestätigung durch die Teilnehmer einzuheimsen. Foristen, die die traditionell-katholische Meinung vertreten, wurden nicht explizit eingeladen.

 

Aber das machte nichts. Es war sogar noch besser, dass mal ganz andere als die traditionell-katholischen Synodalmitglieder einen Kontrapunkt zu dem sich dem Zeitgeist andienendem Reformeifer setzten. So schrieb ein Teilnehmer des Abends über Frauen in Diensten und Ämter der Kirche in den Chat: „Die Klarheit der katholischen Lehre und das Nichtangepasstsein an meine Lebensrealität war gerade ein essentieller Punkt meiner Konversion.“

 

Ist diese Art von Unangepasstsein nicht ganz im Sinne Jesu? Wie viele haben sich an ihm gestoßen, wie viele Jünger haben ihm den Rücken gekehrt, weil er unerhörte Dinge sagte und tat? Die Kirche ist nicht dazu da, allen zu gefallen, sondern dazu, Orientierung zu geben und dazu, dass man sich an ihr reibt und dadurch innerlich wächst.


 

Darum waren Wortmeldungen wie die des Konvertiten nicht nur ein Hoffnungszeichen, sondern auch dringend notwendig, hatten die Organisatoren doch mit wenig Kritik gerechnet. Sie sind es gewohnt, in der Mehrzahl zu sein, entsprechend viel Zuspruch zu erhalten. Das spornt sie als Reformer an, unbeirrt weiter an einer neuen „Kirche“ zu basteln, als sei Wahrheit das Ergebnis von Mehrheitsentscheidungen. Das ist es aber nicht. Und dies wurde bei den BDKJ-Veranstaltungen immerhin deutlich.

 

Immerhin, denn aufhalten wird man den Synodalen Weg, wie er jetzt läuft, nicht. Wenn man ehrlich ist, müsste man aber einsehen, dass der dieser Reformprozess erst einmal selbst reformiert werden muss. Er ist durch die einseitige Besetzung der Foren und die fast alleinige Ausrichtung an althergebrachten Forderungen, die vielfach bereits von der evangelischen Kirche realisiert worden sind, ihr aber nachweislich nicht viel gebracht haben, auf dem falschen Weg. Zudem fehlt es an Demokratie, Gerechtigkeit, Fairness, es fehlen Richtlinien, nach dem die Teilnehmer handeln, denken, argumentieren und Beschlüsse fassen. Im Synodalen Weg sitzen überwiegend Menschen, die die Strukturreformen wollen. Das ist, als wenn im Bundestag über die Eindämmung des Flächenfraßes diskutiert wird, aber fast nur Bauunternehmer abstimmen und beschließen sollen. Da ist jedem schon klar, wie das Ergebnis aussehen wird.

 

Gerade darum braucht es viel mehr solcher Menschen, die Kontrapunkte setzen. Wir alle brauchen mehr Mut, müssen öfter den Mund aufmachen. Wie viele haben Angst, sich den Mund zu verbrennen und nehmen in Kauf, dass andere die Zügel in der Hand halten! Statt zu lamentieren, müssen treue Katholiken mutiger werden. Wie? Durch den Heiligen Geist! Er muss uns reformieren, erneuern. Reformen beginnen bei jedem selbst, auch bei denen, die an die durch Christus gestiftete Kirche glauben. Denn der Heilige Geist ist es, der heilt, lebendig macht, Mut schenkt. So war es bei den Aposteln auch, die sich ängstlich im Obergemach verkrochen haben. Als aber der Heilige Geist über sie kam, konnte sie nichts mehr aufhalten, Jesu Botschaft in der ganzen Welt zu verbreiten.

 

Was wir brauchen, ist eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes. Der ist in Vergessenheit geraten, viele belächeln oder spötteln sogar über die Charismen – als hätten sie sich nur zufällig in der Bibel verirrt und hätten keinerlei Bedeutung. Es muss ja nicht jeder die Hände in die Luft heben – wobei: Warum nicht! David hat vor der Bundeslade getanzt. Er war frei; was anderen sagten, war ihm egal. Er hatte Gott im Blick. Das genügte ihm.

 

Statt uns also nur zu beklagen über Glaubenskrisen, Verweltlichung, Übersexualisierung (auch auf dem Synodalen Weg), müssen wir beten um eine neue Freiheit der Kinder Gottes im Heiligen Geist, dessen Gaben jeden verwandeln können.

 

Ein erstes Zeichen setzten die treuen Katholiken bei den Hearings des BDKJ – und das ist nachahmenswert. Vor allem, wenn oder gerade weil Sätze von Christen fallen, wie dieser an einem der Abende: „Gott ist erstmal ein Tätigkeitswort. Gott ist eine Verheißung, eine Zusage, ein Verb. Verben haben kein natürliches Geschlecht.“

 

Wie bitte? Gott ist ein Verb? Ich gotte, du gottest, er gottet…. Nein! Und nochmal nein. Gott sei Dank korrigierte jemand im Chat: „Dass Gott ein Verb ist, ist grammatikalisch falsch!“ Und wenn man nicht glauben kann, dass Gott eine Person ist, ein Jemand, der uns persönlich liebt, sondern ein Verb ist, dann ist Gott weniger als wir, die wir Personen sind – er ist ja nur ein Tätigkeitswort. Dann ist der Glaube leblos und macht wirklich wenig Sinn. Dann verwundert es auch nicht, wenn eine auf menschlichen Gedanken basierende Kirche errichtet werden soll. Wenn Gott ein Verb ist und ich gotten kann, bin ich selber irgendwie göttlich – bzw. erhebe ich mich zu einem Gott oder über Gott. Ist das nicht Hochmut?

 

Solange Gott das Ziel ist, die Sonne, um die wir wie Planeten kreisen und uns von ihm wärmen, lieben und nähren lassen, bleiben wir auf der rechten Bahn. Der Synodale Weg aber ist wie ein Planet, der sich selber aus der Bahn geworfen hat und ziellos umherschwirrt. Er meint, ein Ziel zu haben, hat aber keines, denn Selbstverwirklichung und Zeitgeisttreue sind kein Ziel, das sind Fatamorganas. Das Ziel der katholischen Kirche, das Ziel jedes Menschen kann in Zeit und Ewigkeit nur eines sein – und auch das zeigt uns der Heilige Geist - und zeigt uns auch Maria: Jesus Christus.


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