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Stefan Thiel - Die Braut und das Lamm

12. Juli 2020 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
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Der früher evangelische Pfarrer und jetzt katholische Priester Thiel schrieb ein lesenwertes Buch über ein junges Mädchen im 5. Jahrhundert in Rom – Wird sie sich für Gotenkönig Alarich oder für Christentum entscheiden? Buchtipp von Hans Jakob Bürger


Linz (kath.net) „Die Braut und das Lamm“ lautet der Titel eines Romans, den ein katholischer Priester verfasst hat. Pfarrer Stefan Thiel schreibt über ein 14-jähriges Hirtenmädchen – er nennt sie Agnes. Sie lebt zu Beginn des 5. Jahrhunderts in Rom und ist, wie es oft bei jungen Menschen dieses Alters ist, auf der Suche nach Sinn und ihrer eigentlichen Berufung. Sie ist einerseits begeistert von den Christen, die als Einsiedler alleine für Gott leben. Andererseits ist da ihre heimliche oder offene Begeisterung für den Gotenkönig Alarich, der für das Weltliche steht. Das Temperament der jungen Agnes lässt den Roman sehr menschlich erscheinen. Mancherlei Widersprüche dürfen bei ihr auftauchen. Der Leser erfährt etwas von den Sinnkrisen eines jungen Menschen, von den Widersprüchen des Denkens, Fühlens und Handelns.

 

Wir befinden uns im Rom des Jahres 410 und mitten in der der Völkerwanderung. Nicht nur die Plünderung Roms in jenem Jahr wird behandelt. Die Schilderungen deuten auf eine ähnliche Situation hin, wie wir sie in unseren Tagen erleben. Die Welt verändert sich. „Sie wird in wenigen Tagen eine andere sein.“ Steht der Untergang des Christentums bevor?


 

Ein Priester wird zu Agnes sprechen: „Seit Kaiser Konstantin das Christentum gefördert hat und erst recht seit Theodosius es zur Staatsreligion im Römischen Reich erklärt hat, ist die Kirche so verweltlicht. Jeder nennt sich Christ und lebt gar nicht danach. Deswegen gehen ja immer mehr als Einsiedler in die Wüste oder ins Kloster, um so radikal zu leben wie die ersten Christen.“

 

Und Agnes schließt sich einer Einsiedler-Gemeinschaft an und wird Nonne.

 

Das Buch zeigt, wie die christliche Kultur in der Frühzeit des römischen Christentums langsam und stetig entstanden ist. Womöglich ist dies ein Hinweis darauf, wie auch wir heute das Erbe des wahren Christentums durch die Krisen unserer eigenen Lebenszeit bewahren können.

 

Der Roman möchte sicher nicht bloß ein Zeitvertreib sein und ein Bild des Jahres 410 nach Christus zeichnen. „Die Braut und das Lamm“ ist auch eine schöne Anleitung zum geistlichen Leben. Und dies ist sicherlich der wichtigste Beweggrund für seinen Autor Pfarrer Stefan Thiel.

 

Agnes gerät in heftige Anfechtungen Satans. Sie lernt, dass der Teufel immer wieder versucht, „uns hier auf der Erde zur Sünde zu verführen“. Doch sie weiß es: „Gott ist stärker! So sehr Satan auch Wasser speit, es versickert kraftlos, wenn wir an dem sicheren Ort der Gnade bleiben.“

 

Maria, die ihr erschien, sagte zu ihr: „Gott lässt die Prüfung zu, damit du dich bewährst und heilig wirst“.

 

Auf Agnes Bekenntnis hin: „Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe“, antwortet Maria: „Weißt du, es gibt Königinnen in meiner Kirche, die die Gnade der Firmung, die uns zu Königen, Priestern und Propheten macht, immer bewahrt haben. Es gibt Nebenfrauen des himmlischen Bräutigams, die Buße tun, wenn sie gesündigt haben, und es gibt Mädchen, die noch im geistlichen Leben unterrichtet werden. Jesus liebt ganz einfach die Seele am meisten, die auch ihn am meisten liebt“. „Fürchte dich nicht!“ – „Kämpfst du für mich?“

 

Das Buch ist im Buchhandel nur schwer erhältlich. Buchbestellungen sind möglich:

E-Mail: Pfr.Thiel[at]t-online.de

 

Der Autor Stefan Thiel, vormals evangelisch-lutherischer Pfarrer und 2002 konvertiert, konnte mit Erlaubnis von Papst Benedikt XVI. 2006 zum Priester geweiht werden. Gleichzeitig ist er verheiratet und hat drei Kinder.


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Lesermeinungen

 Philotheus 12. Juli 2020 
 

historisch gut recherchiert, geistlich tief

Das Buch ist historisch korrekt recherchiert, zumal der Autor selber Archäologie studiert hat. Das Wort "Nonne" kommt in dem Roman nicht vor, sondern es wird das Leben der Einsiedler und Gottgeweihten Jungfrauen dieser Zeit beschrieben. Es stimmt, dass das "Hirtenmädchen" eine literarische Figur ist, da der Roman eine Nacherzählung des Hohenliedes Salomons der Bibel ist, das geistlich gedeutet wird, aber es wird glaubwürdig beschrieben, wie ein Mädchen aus einer wohlhabenden Familie zur Hirtin werden konnte.
Dass das Buch keinen Verlag gefunden hat, liegt nicht an der mangelnden Qualität, sondern an der Tatsache, dass sich religiöse Romane schwer verkaufen und vielleicht nicht deutlich genug wird, dass es sich auch um ein geistliches Sachbuch handelt, das aber durch die Romanform sehr gut lesbar und unterhaltsam ist, wie die Rezension schön deutlich macht.
Das Buch ist übrigens auf Amazon.de erhältlich.


1
 
 Zsupan 12. Juli 2020 
 

Das Buch ist im Buchhandel nur schwer erhältlich

Weil das Buch anscheinend keinen Verleger gefunden hat. Zu Recht, wie mir scheint.

Weder der Begriff "Gotenkönig", noch "Staatsreligion", noch "Völkerwanderung" werden nach heutiger Auffassung der Zeit gerecht. Der Besprechung nach zu urteilen, sagt das Buch nichts über die christliche Spätantike und nichts über die eigene Zeit außer dem Klischee, das Christentum ginge unter.

Ganz abgesehen davon, dass Sie als "Hirtenmädchen" um 400 kaum Nonne werden konnten. Die Klöster waren dagegen voll Senatorentöchtern, man denke allein an eine Figur wie die Hl. Melanie die Jüngere. Ein Alarich hätte mit einem Hirtenmädchen noch nicht einmal geschlafen.

"Wüste oder ins Kloster, um so radikal zu leben wie die ersten Christen..."

Radikale Askese, Kloster und Wüste sind im Wesentlichen eine Entwicklung des 4. Jahrhunderts und haben mit der Lebensweise der ersten Christen kaum etwas zu tun.

Glaube ja – uninformierte Glaubensprojektionen: Nein!


3
 

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