Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  3. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  4. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  5. Vorbehaltlos Ja zum Leben!
  6. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  9. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  10. Psychologe verteidigt Therapie bei ungewollter gleichgeschlechtlicher Neigung
  11. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  12. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  13. Pro-Life-Aktivistin soll vor Gericht gestellt werden - USA üben scharfe Kritik an Großbritannien
  14. Meloni besuchte neues Museum zu Ehren von Johannes Paul II. in Rom
  15. „Driving home for Christmas“ – Nun ist Chris Rea auf dem Weg in seine ewige Heimat

Lackner: Werte kommen ohne Tradition und Vorgegebenes nicht aus

4. Juli 2020 in Österreich, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Salzburger Erzbischof in "Addendum"-Interview: Vertrete eine Religionsgemeinschaft, "die akzeptiert, dass man sich abwendet" - "Für Christen ist Wahrheit keine Sache oder Definition, sondern eine Person".


Salzburg (kath.net/ KAP)

Es gibt Menschen, die auch ohne religiöse Bindungen hohe ethische und moralische Standards einhalten, aber letztlich kommen gesellschaftlich verankerte Werte nicht ohne Tradition und Vorgaben aus. Darauf hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner im Interview des Medienprojekts "Addendum" hingewiesen. Lackner verwies auf den erst marxistisch-agnostischen, später dann christlichen Philosophen Leszek Kolakowski, der zu diesem Thema schrieb: "Offensichtlich können Einzelne hohe moralische Standards aufrechterhalten und zugleich areligiös sein. Dass auch Zivilisationen das können, bezweifle ich." Demnach brauche es Institutionen, in denen solche Traditionen verankert sind, weitergegeben und eingeübt werden, erklärte Lackner. "Niemand kann aus dem Nichts heraus Werte entwickeln, man muss auf Vorgegebenes zurückgreifen können."

 

Die Einstiegsfrage von "Addendum"-Chef Michael Fleischhacker in seinem ausführlichen "philosophischen" Gespräch abseits von Tagesaktualitäten mit dem früheren Philosophieprofessor war jene von Pontius Pilatus: "Was ist Wahrheit?" Laut Lackner müsste diese Frage lauten: "Wer ist Wahrheit?" Für Christen sei Wahrheit "keine Sache, keine Definition, kein Kompromiss", sondern im tiefsten Sinn eine Person. Es gebe aber auch in der Philosophie Strömungen, die Wahrheit dynamisch als "dialogisches Ereignis" und nicht als etwas Fixierbares begreifen.


 

Dem Einwand, dass das Wahrheitsverständnis der Kirche "immer ziemlich offensiv" und mit regelnden Eingriffen in das tägliche Leben der Menschen verbunden war, begegnete der Erzbischof mit dem Hinweis: "Wir haben einen Auftrag, für die Menschen da zu sein - im karitativen Sinn - aus der Quelle der Wahrheit, die Jesus ist." Die Kirche sei vergleichbar mit der Fassung dieser Quelle; sie trage diesen kostbaren Schatz in sich, "obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind".

 

Zum Bild Gottes als Berg, auf den alle monotheistischen Religionen auf einer anderen Route gehen, sagte Lackner, er vertrete als Bischof nicht diese Religionen, sondern die römisch-katholische Kirche, "und die geht tatsächlich von einem universalen Heilsversprechen aus". Gleichzeitig stehe er für eine Religionsgemeinschaft, "die auch akzeptiert, dass man sich abwendet oder einen anderen Weg geht". An Ausgetretene schreibe er einen Brief, "in dem ich es bedaure, wenn wir als Kirche ihre Erwartungen nicht erfüllen; aber auch, dass ich ihre Entscheidung respektiere", erzählte Lackner. "Am Ende wünsche ich allen Gottes Segen auf ihrem weiteren Glaubensweg."

 

Glaube hat Parallelen zum Fußball

"Große philosophische Wahrheiten" erkennt der deklarierte Sturm-Graz-Fan, wie er sagte, auch im Fußball. Der frühere Erfolgstrainer Otto Baric etwa habe Motivation mit der Maxime hochgehalten: "Man muss auch immer über das Mögliche hinaus, ... hundert Prozent allein genügen nicht, es braucht ein 'Surplus'". Ein Spitzensportler könne nur erfolgreich sein, wenn er sich mit dem Gegebenen nicht zufriedengibt, zog Lackner einen Vergleich mit Gläubigen. Freilich gehe es nicht um "Leistung", aber Regeln zu befolgen seien im Fußball wie auch im Glaubensleben unverzichtbar. "Wenn Religion ein Spiel ist, dann muss man sich an die Regeln halten" wie etwa an jenes beim Fußball, den Ball nicht mit der Hand zu berühren, sagte der Erzbischof. "Aber ich würde nie jemandem sagen, dass er in die Hölle kommen wird, nur wenn er nicht mehr mit uns Fußball spielen will. Allerdings, wenn jemand grundsätzlich keine Regeln akzeptiert, wird irgendwann niemand mehr mit ihm spielen wollen."

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 

Foto: Erzbischof Lackner © kathpress/Paul Wuthe


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christentum

  1. Christliche Literatur als Schlüssel zu einer verborgenen Welt
  2. Burkina Faso: Christen und Muslime stehen nach Massaker zusammen
  3. Pakistan: Imam ergreift Partei für Christen unter Blasphemie-Verdacht
  4. Viel Schatten und einige Lichtblicke: „Kirche in Not“ Bilanz für 2020
  5. „Geburt des Sohnes Gottes begründet Einzigartigkeit des Christentums“
  6. „Die Christen im Libanon sollen auf die Hilfe von ,Kirche in Not’ zählen können“
  7. Libanon: Junge Christen leisten Nothilfe für Überlebende der Explosion von Beirut

Österreich

  1. Über 12.000 junge Menschen bei Loretto-Pfingstfest
  2. Ministerin Plakolm betont christliche Prägung Österreichs
  3. Erzbischof Lackner bei Loretto-Fest an Jugend: Pflegt eure Sehnsucht
  4. Katholische Kirche: Heuer österreichweit 29 Priesterweihen
  5. «Barbarische Zeiten»
  6. Regens: Steigendes Interesse am katholischen Priesterberuf
  7. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen






Top-15

meist-gelesen

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  4. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  5. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  6. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  7. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  8. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  9. Der heilige Josef und die Schwestern von Goldenstein
  10. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  11. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  12. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  13. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  14. „Driving home for Christmas“ – Nun ist Chris Rea auf dem Weg in seine ewige Heimat
  15. Wenn Gott Mensch wird. Die angebrochene Morgenröte des neuen Tages

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz