Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  7. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  8. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  9. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  10. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  11. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  12. Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall und Herzversagen
  13. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  14. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  15. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister

Rundumschlag statt geistige Auseinandersetzung

7. Juli 2020 in Kommentar, 35 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In neuem Buch geht Marx gemäß einer Buchvorstellung mit „konservativen Widersachern hart ins Gericht“. Als „konservative“ Gegner werden in der Buchbeschreibung Kard. Woelki, Bischof Voderholzer und Kard. Müller namentlich genannt. Von Hubert Gindert


München (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken)

Kardinal Reinhard Marx hat am 25. Mai sein neues Buch vorgestellt. Der Titel heißt „Freiheit“. Was Marx darin sagt, stellt Britta Schultejans in der Allgemeinen Augsburger Zeitung (AZ) vom 25. Mai vor. Zusammenfassend heißt es: „Eine neue Theologie, mehr Menschlichkeit, mehr Freiheit, ein neues Zeitalter des Christentums“. Das hört sich wie die Ankündigung einer neuen politischen Utopie an – recht unkonkret. Schultejans meint an späterer Stelle: „Das klingt zum Teil ungemein progressiv, ganz konkret wird Marx aber nicht“. Diese Unkonkretheit zieht sich in diesem „Rundumschlag“ (Untertitel) durch den gesamten Text.

 

„Freiheit“ lässt sich gut instrumentalisieren. Alle Ideologen arbeiten damit, auch, wenn sie diese missbrauchen, nachdem sie die Macht erobert haben. Wir kennen das vom „kommunistischen Manifest“ des Karl Marx, auf den sich alle Marxisten berufen haben, von Lenin, Stalin bis zu Mao Tse-tung und Pol Pot, die ihre Gegner ausgerottet haben.

 

Die „neue Theologie“ wird in der Besprechung nicht näher ausgeführt. Sie sollte eigentlich zu einem tieferen Verständnis der Botschaft Jesu führen. Das „neue Zeitalter des Christentums“ wird nicht konkret sichtbar. „Freiheit“ ist schon etwas abgegriffen. Es könnte trotzdem einen interessanten Aspekt bringen, wenn z.B. dargelegt würde, dass Freiheit für Christen hieße, frei werden von den Fesseln der Sünde, von Furcht und Angst, die Menschen bedrängen.


 

Marx fordert, nach dem Artikel von Schultejans „zur Erneuerung“ gehöre zwingend, moderne Freiheiten als gesellschaftliche Errungenschaften zu betrachten. Es gehe „nicht an, die Freiheitsgeschichte der modernen Welt als Irrweg zu verdammen oder gar als Bedrohung des Glaubens und der Kirche zu sehen“. Da auch das nicht konkretisiert wird, wäre zu fragen, ob Marx „gesellschaftliche Errungenschaften“ in assistiertem Suizid, in Abtreibung, in Ehe für Alle, in Genderideologie, in der Selektionsmethode PND, in Leihmutterschaft, in Gleichsetzen aller Formen von Sexualität und im Verbot von Konversionstheorien sieht?

 

Marx geht, so heißt es in der Buchvorstellung, mit „konservativen Widersachern hart ins Gericht“. Diese Widersacher sieht er wohl bei denen, die z.B. im sogenannten Reformprozess eine andere Meinung als er vertreten. Denn „er (Marx) galt ohnehin schon als treibende Kraft hinter dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der ‚Synodaler Weg‘ genannt wird und sich mit der Sexualmoral, dem Zölibat und der Stellung der Frau befassen soll“. Als „konservative“ Gegner werden namentlich Kardinal Woelki, Bischof Voderholzer und Kardinal Müller in der Buchbeschreibung genannt. Nirgends wird „konservativ“ näher definiert. Das ist diese schlüpfrige, effektheischende Diktion, die einer geistigen Auseinandersetzung aus dem Weg geht. Reinhard Marx äußert: „Wenn Freisein und Katholischsein nicht zusammengehören können, ist der Weg des Glaubens in die Zukunft versperrt“. Mit der Forderung nach mehr Freiheit zeigt sich Marx als ein erfahrungsresistenter Analyst. Bekanntlich rühmen sich die Protestanten ihrer größeren Freiheiten gegenüber den Katholiken. Bringt das aber mehr Zukunft? Die Protestanten verlassen in größerer Zahl als die Katholiken ihre Kirche. Kirchenaustritte sprechen nicht für Zukunft. Marx äußert, der Kirche dürfe „nichts menschliches fremd sein“. Richtig! Als die Katholiken noch regelmäßig zum Beichten gingen, war der Kirche vermutlich nichts fremd. Heute muss sie die Befindlichkeit von Soziologen, Psychologen und aus der Statistik erfahren. Fortschritt?

 

Schließlich meint Marx: Eine Kirche, „die sich in einer rein negativen Sicht der Moderne verharrt und sich zurückträumt in eine idealisierte Vergangenheit… ist nicht nur überholt, sondern sogar zu verhindern… dass solche Stimmen zum Teil vermehrt zu hören sind, beunruhigt mich“. Marx ist dafür bekannt, dass er kräftig austeilt, wenn er Gegenwind spürt. Er hütet sich aber auch hier, Ross und Reiter zu nennen. Das gibt allen Spekulationen Raum, vermeidet aber eine geistige Auseinandersetzung. Andersdenkende werden mit „Fundamentalismus“ und „autoritäre Restauration“ abgekanzelt. Die Artikelüberschrift in der AZ lautet: „Klare Kante gegen Kirchen-Konservative“. Sie liest sich wie ein letzter Rundumschlag eines angezählten Boxers. Ein „deutliches Signal“ ist es nicht.

 

Prof. Dr. Hubert Gindert ist der Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marx

  1. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  2. US-Bischof Strickland: "Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er sollte zurücktreten"!
  3. Kardinal Marx und die Anbiederung an die Münchner Gay-Community
  4. Der Angriff von Marx auf die Lebensform von Jesu
  5. 'Bruder Marx', bleib in München!
  6. Marx-Kurs in München: Erstmals mehr als 10.000 Kirchenaustritte in 1 Jahr
  7. Marx-Bätzing-Kurs: Neuer Rekord an Kirchenaustritten in Deutschland!
  8. DBK: Marx steht für Wahl des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung!
  9. Kriminologe Pfeiffer: Kardinal Marx soll zurücktreten!
  10. 'Ihre monatlichen Bezüge aus Steuermitteln sollen ja beachtlich sein'







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. „In Blut getränkt“
  6. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  7. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  8. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  11. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  12. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  13. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  14. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  15. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz