Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  5. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  6. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  11. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  12. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  15. Kubicki: „Einem Staat, der bei Netzbeleidigungen gegen Politiker die Muskeln spielen lässt…“

China geht gegen christliche Inhalte in sozialen Medien vor

5. August 2020 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Weitere Verschärfung der Internet-Kontrollen und Verbot christlicher Konten wie auch von Gottesdienst-Livestreams - Priester berichtet über starke Einschränkung der Religionsfreiheit


Bangkok/Rom (kath.net/KAP) Kirchlich verwaltete Websites und Social-Media-Konten stehen in China unter dem Verdacht "illegaler Aktivitäten". Wie der asiatische katholische Pressedienst "Ucanews" (Montag) berichtete, geht das offizielle Büro der "Zentralen Cyberspace Kommission" der Volksrepublik China aktuell gezielt gegen Websites und soziale Medien vor, deren Inhalte die "Einheit Chinas gefährden". Die Kampagne ziele zwar hauptsächlich auf kommerzielle Webplattformen ab, betroffen seien aber auch Messe-Livestreams sowie christliche Chat-Gruppen. Letztere werden von Beamten Chinas gebeten, bestimmte Inhalte zu löschen oder keine religiösen Inhalte mehr zu veröffentlichen.

Laut einem Bericht von Pater Paul, Verantwortlicher in einer nordchinesischen Diözese für deren "WeChat"-Konto - einem chinesischen Smartphone-Chat-Dienst -, sollen die Beamten ihn aufgefordert haben, "der öffentlichen Meinung im Internet Aufmerksamkeit zu schenken" und "ausländischen Medien keinen Grund für einen Angriff auf die Regierung zu bieten".
Ähnliches berichteten auch andere Priester, wie Pater Zhao, Pfarrer in Nordchina. Behörden sollen die sozialen Netzwerke der Kirche seit deren Corona-bedingten Schließung überwacht haben. In Folge wurde er auch dazu aufgefordert, das Livestreaming der Messen für seine Gemeindemitglieder zu stoppen. Laut Zhao hätten die Beamten argumentiert, dass es verboten sei "religiöse Überzeugungen über das Internet zu verbreiten, insbesondere auf Livestreaming-Plattformen". Die Behörden zeigten sich besorgt, Priester könnte die Regierung online kritisieren. Zudem könnten Online-Messen "viele Menschen in die Kirche locken und die kommunistische Partei schwächen".


Für Pater Zhao ist das Vorgehen ein Zeichen dafür, dass die Volksrepublik nicht den Mut habe, "sich der Realität zu stellen. Sie können nur andere unterdrücken und sich auf Gewalt verlassen, um Probleme zu lösen." Dies sei eine "Tyrannei der Diktatur". Pater Peter, ein ebenfalls betroffener Priester im Nordosten des Landes, bezeichnete dieses Vorgehen und die Vorschriften als "illegal, weil sie die Kirche unterdrücken und die Glaubens- und Redefreiheit verletzen", zitiert ihn der asiatische katholische Pressedienst.

Mittlerweile umfasse die Überwachung nicht nur Priester, sondern auch Gläubige, schreibt "Ucanews". So soll eine katholische Frau in einer WeChat-Gruppe blockiert worden sein, nachdem sie einen Bibelvers mit anderen Christen geteilt habe. Die Betroffene zeigte sich verwundert, da die Regierung wiederholt bestritten habe, den Internetzugang der Menschen überwacht zu haben.

Scharfe Kontrollen

Über noch weiterreichende Repressalien berichtet auf der katholischen Plattform "asianews.it" (Montag) P. Dominikus, ein Priester aus Nordchina. Wer als Christ Staatsbeamter, Soldat oder gar Parteimitglied werden wolle, müsse seinen Glauben verleugnen und dürfe keine Religion ausüben. Viele Gläubige, die für Regierungsbehörden oder öffentliche Einrichtungen tätig seien, hätten aus Sorge um ihren Arbeitsplatz ihre Religion verraten und ihren Glauben aufgegeben. Gesetzlich ist es in China auch verboten, dass Minderjährige sich zu einem religiösen Glauben bekennen. Ähnlich ergehe es den Studenten, denen von den Universitäten die Teilnahme an der Sonntagsmesse verboten werde.

Zur Kontrolle der religiösen Aktivitäten verlange Chinas Regierung von den Kirchen laut P. Dominikus die Installation von Überwachungskameras, die mit dem öffentlichen Sicherheitsnetz verbunden sind. Gottesdienste und religiöse Feiern außerhalb von Kirchengebäuden seien nicht erlaubt. Jede Kirchengemeinde müsse sich registrieren, wobei in den vergangenen Monaten etliche selbst registrierte Kirchen abgerissen oder geschlossen worden seien - "oft unter Vorwänden wie, dass die Zahl der Mitglieder zu gering ist - was jedoch eine Folge dessen ist, dass örtliche Beamte den Gemeinden empfehlen, nicht zu viele Mitglieder zu registrieren", wie der Ordensmann berichtete, der in seiner Pfarre selbst Kameras installieren, vier Eingänge für die Kirche schaffen und jegliche Seelsorge für Kinder und Parteimitglieder aufgeben musste.

Die Verfolgung habe sich in der Volksrepublik seit dem provisorischen Abkommen zwischen China und dem Vatikan 2018 - dabei ging es um Bischofsernennungen - noch verschlimmert. Ein Grund ist laut P. Dominikus offenbar die "Entdeckung, dass Katholiken und Protestanten zusammen die Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei Chinas übertreffen".

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

China

  1. China schränkt Aktivitäten ausländischer Christen weiter ein
  2. Chinesischer Bischof wegen ‚illegaler‘ Messe verhaftet
  3. GfbV kritisiert Wiederwahl von China in den UN-Menschenrechtsrat scharf
  4. China reagiert auf Grußtelegramm von Papst Franziskus
  5. China steuert auf Bevölkerungskrise zu
  6. Peking düpiert Vatikan mit Bischofsernennung
  7. Vatikan kritisiert unerlaubte Bischofsernennung in China
  8. Vatikan verlängert skandalöses China-Abkommen
  9. Papst: Austausch mit China sehr kompliziert
  10. Chinas Kommunisten schränken Religionsfreiheit weiter ein






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  2. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  5. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  13. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz