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"In Jesu Angesicht muss Satan schweigen"

21. Oktober 2022 in Jugend, 2 Lesermeinungen
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"Ich will Dich einladen, halte Du dem Teufel einen Spiegel vor, wenn er Dir einen reichen möchte. Lass Jesus diesen Spiegel sein, den Du ihm vorhältst" - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

In den letzten Monaten hat mich Gott auf eine Reise der Selbstentäußerung geschickt. Dieser Weg fühlte sich oft sehr steinig an. Dieser Weg war begleitet von vielen inneren Kämpfen, in denen ich mich Goliaths stellen musste, von denen ich nicht einmal wusste, dass es sie in meinem (geistlichen) Leben gab. Dieser Weg hatte eines zum Ziel: Ich musste innerlich so leer werden, dass das einzige das mein Herz beherbergen sollte, nur noch Gott und das Ja zu seinem Willen war.

Auf diesem Weg lernte ich auch eines: Es gibt zwei Arten, wie wir mit inneren Wunden konfrontiert werden.

Es gibt die Art Gottes, der uns helfen möchte und uns auffordert aus den Banden, die unsere Wunden in uns hinterlassen haben, herauszutreten um in unsere Berufung mit ganzem Herzen eintreten zu können. Das kann eine Konfrontation mit jenem, das unser Herz verletzt hat, erfordern – aber auf eine Weise, die es ermöglicht Frieden in diese Wunde strömen zu lassen. Einen Frieden, aus dem dann etwas viel größeres entstehen kann. Einen Frieden, der Licht bringen kann.

Und dann gibt es da die Art des Teufels und Du ahnst vielleicht schon: Sie ist hinterlistig. Er liebt es uns mit unseren Wunden und jenen Umständen, die daraus hervorgegangen sind, zu konfrontieren. In den letzten Wochen und Monaten fühlte sich das für mich so an als würde mir jemand einen Spiegel vorhalten, mir jeden Schmerz, jede Wunde, jede Unsicherheit, die ich je empfunden habe, aufzeigen und mir davon ausgehend die Konklusion darlegen, warum ich nie fähig sein würde, jenem Ruf zu folgen, den ich als meine Berufung (oder zumindest einen Teil meiner Berufung) sehe.


Du siehst also: Es gibt die Art Gottes mit Wunden zu konfrontieren, die darauf abzielt aufzurichten und Frieden zu bringen. Und es gibt die Art des Teufels mit Wunden zu konfrontieren, die aber darauf abzielt Verunsicherung zu bringen und uns von dem Weg der Nachfolge abzuhalten.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie mühsam es war so oft an meine Grenzen getrieben zu werden. Aber ich habe in diesen Wochen und Monaten etwas Entscheidendes gelernt: Durchzuhalten, wenn der Teufel mich mit aller Kraft von meinem Weg abbringen möchte. Ich habe gelernt meinen Blick darauf zu richten, was hinter meiner Konfrontation mit dem Versucher steht: Etwas Großes bei dem ich Gott dienen darf – ansonsten wäre es dem Teufel doch gar nicht so viel wert.

Was tue ich also, wenn ich mich in Kämpfen vorfinde in denen ich eigentlich gerade nicht stehen möchte? Ich habe gelernt zu dem zu fliehen, der meine Wunden nicht ausnutzen will, sondern nutzen für etwas, das mich – und auch den Teufel – bei weitem übersteigt. Ich habe gelernt der Stimme Satans die Stimme Gottes entgegenzuhalten.

Falls Du Dich jetzt fragst wie das ganz praktisch aussehen kann, kann ich Dir etwas von meinem persönlichen Lösungsansatz erzählen: Freitags ist meist der Tag an dem sich diese inneren Kämpfe am meisten erheben. Freitags ist meist der Tag an dem ich mich diesen Wunden am schmerzvollsten stellen muss und an dem der Spiegel des Teufels mich am härtesten trifft. Zugleich ist Freitag jener Tag, an dem es bei mir zur Tradition wurde mich in die Anbetung zu begeben. Und ich kann Dir sagen, der Weg dahin ist nicht einfach – diese fünf Minuten Gehzeit fühlen sich an diesen Tagen nicht wie fünf Minuten an, sondern als müsste ich erstmal in den Himalaya reisen, um dann den Mount Everest zu besteigen und mich von dort mit dem Paragleiter zu meinem eigentlichen Ziel zu begeben. Fünf Minuten Gehzeit sind an diesen Tagen keine fünf Minuten Gehzeit. Aber sobald ich die Kirche betrete, sobald ich in der Gegenwart Jesu bin, muss der Teufel verstummen. Jeder Kampf wird in Jesu Gegenwart so viel leichter.

Ich will Dich einladen, halte Du dem Teufel einen Spiegel vor, wenn er Dir einen reichen möchte. Lass Jesus diesen Spiegel sein, den Du ihm vorhältst. In Jesu Angesicht muss Satan schweigen. In Jesu Blick ist Leben, was des Todes ist, hält Jesu Blick nicht stand und muss gehen. Zugleich möchte ich Dir den Mut zusprechen, Dir von Gott zeigen zu lassen, offenlegen zu lassen, wo in Deinem Herzen noch eine Wunde ist, über deren Bande Du gerufen bist hinwegzuschreiten, um dort anzukommen, wo Du in Gottes perfektem Plan stehen solltest, wo Du dienen darfst und wo Du Deine Berufung leben darfst. Lass Dich fallen – in die Hände Gottes, nicht in die Fallstricke des Teufels.


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