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| Treiber*in, wohin?7. Februar 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen Otti's Optik: Auch "Rechte" haben Rechte - Von Franz Norbert Otterbeck Köln (kath.net) Da hat Seine Heiligkeit, Papa Francesco, mal ins Schwarze getroffen. Die "deutsche Elite" jault, jedenfalls soweit es im Dunstkreis der deutschen Bischöfe abhängig beschäftigte Laienbeamte sind. Man stottert immer noch karg, weil der Wortschatz einfach nicht ausreicht, um differenziert zu argumentieren. Man wolle sich die "Treiberfunktion" nicht nehmen lassen, hieß es. Ich denke nicht, dass Queen Zetdeka II. die Analogie aus der Computerwelt entnahm. Sie kann doch nur an eine schwäbische Treibjagd auf der Alb gedacht haben. Was machen Treiberinnen und Treiber denn da? Sie treiben die früher "linke", heute "rechte" Wildsau dem Duodezfürst vor die Flinte. Päng, Sau tot! Halali. Auch Hermann Göring und Erich Honecker vergnügten sich auf der Schorfheide an diesem Hobby. Es soll unfassbar viel Wild absichtlich der mordlüsternen Elite zugetrieben worden sein, um eine vortreffliche "Strecke" zu legen. Da sind elitäre Ideologen von weit links bis weit rechts völlig gleich gestrickt: Wo wir sind, da ist oben. Mit einem herrlichen Blick über das frenetisch applaudierende Volk. Und beide Beispiele, Staatsratsvorsitzender wie Reichsmarschall, hatten ein unfehlbares Gespür dafür, was dem Volke nützt. Oder etwa nicht? Etwa nur auf der Jagd? Beim Kleinstaat im Staate, der Doppelmonarchie Debekanien-Zetdekanien, ist es mit der Unfehlbarkeit noch viel viel einfacher. Denn man bleibt ja unter sich, braucht sich vom frommen Geschwätz der "Rechtskonservativen" in Rom, Linz oder Köln nicht beirren zu lassen. Die Treiber*innen da mögen ihren Kompass. Denn der zeigt ja immer in dieselbe Richtung. Norden? Nein, glühend linkswärts. Wenn aber das Wild ausreißt? Oder den Treiberlärm als simplen Egotrip durchschaut? Dann werden der synodalen Elite ein paar fett gemästete Hausschweine zum Fraß vorgelegt, frisch aus der Tiefkühltruhe "Würzburg '75". Unsere Hoffnung: Recht ist, was dem Bauche nützt! Kurios. Auch "Rechte" haben Rechte. Jedenfalls meinte das Grundgesetz das so, mit der Menschenwürde. Mir fehlt jede persönliche Sympathie für H.G. Maaßen. Ich mag noch nicht einmal seine Brille und keinen seiner Kraftsprüche. Ob die CDU noch seine politische Heimat ist, das kann ich nicht sagen. Manche empfinden es bereits als "Ehre", diese politische Heimat verloren zu haben. Bislang tut Friedrich Merzel eher wenig für sein "Lager" aus Merkelzeiten. Das soll unser Thema heute nicht sein. Aber ohne Maßen immer gegen Maaßen? Stimmt dann der Kompass der Demokratie noch, wenn ihr Begriff mehr und mehr inhaltlich präjudiziert wird? Demokrat ist nur noch, wer mehr oder weniger "links" argumentiert, Antidemokrat aber, wer "rechts" steht? Auf beiden Flügeln laborieren Extreme, die tatsächlich mit der Demokratie hadern, weil sie langsam arbeitet und selten mehr erreicht als Kompromisse. Insgesamt zu hohe Anforderungen an die Politik zu stellen, das war seit jeher widerchristlich, denn wir Christen wissen, "das Heil" kommt nicht vom Staate, ob sauber geführt oder korrupt. Dieser Zwang zur Gelassenheit war einmal der Vorzug des Grundgedankens christlicher Demokratie, wie sie in Deutschland, Italien, teils auch in Spanien oder Frankreich für Epochen vernünftiger Schrittmacher des Gemeinwohls war. Wer sich eine "Treiberfunktion" beimisst, ob in der Kirche oder der Politik oder der Kirchenpolitik von DKB/ZdK, gibt vor, die richtige Richtung zu kennen, in den Fortgang der Geschichte bereits "eingeweiht" zu sein. Den anderen muss die "Macht" entwunden werden, denn "wir" wissen Bescheid, "wir" nur wenden die Macht gut an. Die anderen sind die Störer, weg damit! Diesen Ansatz erkennt jede/r als elitär, ohne tiefere Initiation in die Mysterien des deutschen Humanismus. Denn die Hybris: 'zeige mir den Punkt und ich hebe Dir die Welt aus den Angeln', die teilt sich unmittelbar mit, trotz des "stotter-kargen" Sprachgebrauchs der müden Kreuzritter "von links". Diese Welt muss "unser" sein! Und weigert sie sich, dann machen wir uns erstmal die Kirche untertan. Gott will es! Was will Gott mit seiner Kirche? Ein fast schon verbotene Frage, zwischen Bonn, Frankfurt und Limburg. Die Kirche heißt nicht Katholische Kirche mit großem K, denn das ist nicht ihr Firmenname. Es ist die katholische Kirche, die allgemein-christliche. Das ist eine anti-elitäre Eigenschaft. Die Hierarchie der Kirche ist nicht ihre "Elite", sondern ihr eingestiftet, um Kirche wesentlich offen zu halten für alle. Der Papst, der Bischof, der Pfarrer: Sie sind mit Autorität ausgestattet, um auch dem einfachen Gläubigen, dem vielleicht sogar Abtrünnigen, dem am Rande, zum Recht verhelfen zu können, auch gegen die Eliten, die sich in Pfarreien, Bistümern, vielleicht sogar in Rom breitmachen, um die Beute unter sich aufzuteilen. Auch das kirchliche Lehramt war eine Erfindung, um in die Breite wirken zu können. Wir sind keine Kirche der Erwählung, sondern des Volkes Gottes, wenn auch angeführt durch eine "Ordnung". Sie ist ein Dienst, der Vollmacht benötigt, um aufzuklären und beisammenzuhalten. Paulus Striet, das wird der Name des Magnus sein, wenn er sich noch bekehrt, sein "Damaskus" im Breisgau erleben wird, wird das noch lernen müssen, dass der einzelne Theologe mit seiner Meinung weder Staatsratsvorsitzender noch Reichsmarschall der Kirche sein kann, weder nach Kriterien der Moderne noch der Antimoderne. Und gar nicht danach gieren sollte, Beute als "Strecke" vorgelegt zu bekommen, auch nicht in Gestalt von Buchauflagen. Treiber, lest Ratzinger! Petrus fragte einst den Auferstandenen: 'Quo vadis, Domine?' (Vielleicht auf Griechisch oder Aramäisch.) Wo Du hingehst, da will auch ich sein. Also notfalls auch mal nach "rechts" abbiegen, wenn "links" die höllischen Klippen drohen. Das wäre mal ein Tipp für den synodalen Egotrip, mit Courage zu fragen: Wohin gehst Du, Christus, unser Herr?
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