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Was aus der olympischen Idee geworden ist

31. August 2024 in Kommentar, 1 Lesermeinung
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Gegen die Darstellung des letzten Abendmahls mit Dragqueens gab es „massiven Protest, auch von Nichtchristen“. Gastkommentar von Prof. Hubert Gindert


Bonn (kath.net/Der Fels) In Paris fanden im Juli/August 2024 die olympischen Spiele moderner Zeitrechnung statt. Der Name geht auf einen griechischen Ort zurück, in dem seit 776 v. Chr. die sportlichen Wettkämpfe der griechischen Stämme stattfanden. Sie konnten nur im Frieden abgehalten werden. Dieser „Gottesfriede“ wurde von den griechischen Stämmen vereinbart. Das Ende der antiken heidnischen Spiele wurde von Kaiser Theodosius I. ausgesprochen. Die Schließung des Zeus Tempels brachte 426 n. Chr. das endgültige Aus.

Die ersten olympischen Wettkämpfe moderner Zeitrechnung fanden 1896 in Athen statt. Treibende Kraft dafür war der französische Baron Pierre de Coubertin. Nach Josef Bordat war Coubertin „ein Streiter gegen die Nebenwirkungen der Moderne, des Egoismus, des Gewinnstrebens, des Zerfalls familiärer Bindungen und traditioneller Wertvorstellungen“. Coubertin wollte dagegen die Tugenden einer Athletenreligion setzen: Leistungsbereitschaft, Chancengleichheit, Gleichheitsbewusstsein, Fairness.

Die Möglichkeiten, weltumspannende Spiele für politische Zwecke zu nutzen geschah auf der Olympiade 1936 in Berlin durch die Nationalsozialisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die olympischen Spiele auch dazu missbraucht. Es ging den kommunistischen Staaten darum, ihr System gegenüber den „kapitalistischen Demokratien“ als gleichwertig wenn nicht sogar als überlegen in das Bewusstsein zu bringen. Ihre Athleten waren Staatsamateure. Das ursprüngliche Motiv des „Dabei sein ist alles“ war schon vorher vom Motiv des messbaren „schneller, höher, stärker“ ersetzt worden.


Der von den alten olympischen Spielen feststehende Amateurstatus der Athleten wurde ad acta gelegt. Seit den olympischen Sommerspielen in Sydney 2000 enthält der olympische Eid eine Antidopingklausel. In den Spielen des Jahres 2024 in Paris stand bereits am 30. Juli 2024 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung (23.07.2024) der Artikel „Das Misstrauen schwimmt mit – Doping ist auch Teil dieser olympischen Sommerspiele“. Im Blickpunkt stehen elf chinesische Schwimmer, die vor drei Jahren positiv getestet und nie bestraft wurden. Das wird nicht der letzte Dopingartikel der olympischen Spiele in Paris sein.

Am Doping hängen wirtschaftliche Vorteile und der Siegeswille der Athleten. Damit ist die Frage der Gesundheit durch Sport gegeben. In jedem Fall sind Dauerhöchstleistungen wie wir sie von der Tour de France und von Triathlonmeisterschaften (schwimmen, laufen, radfahren) kennen und die Konkurrenzmaschine, welche die erste Rolle spielt, gemeint.

Was die Zuschauerschaft betrifft sind Sportereignisse, die Fortführung von „Panem et Circenses = Brot und Spiele“, die in der Dekadenz des Alten Roms, die Bürger von ihren Sorgen und Pflichten abgelenkt haben. Ist das heute anders?

Bei den Spielen 2024 in Paris wurden die Eröffnungsfeierlichkeiten zusätzlich benutzt, um das Christentum in der weltumspannenden olympischen Kampagne kulturell lächerlich zu machen. Es wurde „das letzte Abendmahl mit dreizehn Drag-queens (als Frauen verkleidete Männer) während der Eröffnungszeremonie vorgeführt“ (Kirchenzeitung Augsburg 7/2024). Es gab dazu massiven Protest, auch von Nichtchristen. Der deutsche Bischof von Passau, Stefan Oster, kritisierte den Vorgang. Die deutschen Bischöfe äußerten nach der Klarstellung des Veranstalters durch ihren Sprecher Matthias Kopp: „Diese Erklärung trägt dazu bei, die Diskussionen zu beruhigen“. Die Behauptung des olympischen Komitees, die vorgespielte Szene sei nicht eine Darstellung des Abendmahls, sondern eine Szene aus der griechischen Mythologie, sei für Kopp „nicht überzeugend“ (kath. Kirchenzeitung für Deutschland, 3./4. August 2024 Nr. 31, S. 4).

Gerhard Kardinal Müller stellte seine Meinung in den Kontext mit der französischen Revolution, er sagte: „Die völlig entmenschten Posen, mit denen bei der Inaugurationsfeier der Olympischen Spiele (LGBT-Ideologen nicht nur das letzte Abendmahl Jesu, sondern auch ihre eigene Menschenwürde verhöhnten, knüpfen offensichtlich an die Kampagne der Jakobiner zur Entchristlichung Frankreichs an … Die Woke-ideologie im Westen hat ausdrücklich atheistische Wurzeln, ist durch und durch vom Hass auf Jesus Christus geprägt und von übelster Hetze gegen die katholische Kirche zerfressen … Sie merken nicht, dass sie die Ehre Frankreichs, das als Land und Kultur alles dem Christentum verdankt, in den Schmutz haben ziehen lassen und selbst noch in einem Anfall geistiger Umnachtung daran mitwirkten …“


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Lesermeinungen

 Schillerlocke 31. August 2024 
 

Insofern hat Kardinal Müller recht,

als die dargebotene Szenerie gemäß Frankreichs laizistischer Tradition nichts mit dem Christentum zu tun hat. Es wird vielmehr an die Renaissance - und zwar an deren vorchristlich-antiken Traditionszweig - angeknüpft. Es ist verständlich, dass diese Ausblendung christlicher Tradition
von einem Mann der Kirche kritisiert wird. Dennoch sollte man sich hüten, jedes zentralperspektivische Szenario mit langgestrecktem Tisch mit weitgehend freier Vorderseite, an dem sich, wer auch immer, gruppiert, für eine absichtliche Herabsetzung des Christentums zu halten. Jüngst sah ich irgendwo ein Foto von irgendeiner Pressekonferenz, das bot eine ganz ähnlichen Ansicht. Man würde sich lächerlich machen, auch darin einen Affront gegen das Christentum zu sehen.


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