Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  9. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  13. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  14. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  15. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister

Kirchen in England warnen vor Freigabe von assistiertem Suizid

19. Oktober 2024 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Nichols und anglikanischer Erzbischof Welby befürchten "Dammbruch" und fordern stattdessen bessere Palliativmedizin und Hospizversorgung.


London (kath.net/ KAP)
Führende Vertreter der christlichen Kirchen in England lehnen einen neuen Gesetzesentwurf zur Legalisierung des assistierten Suizids ab und fordern stattdessen eine bessere Palliativmedizin und Hospizversorgung. Sie warnen vor einem Dammbruch und der Gefahr, dass schutzbedürftige Menschen unter Druck geraten könnten, ihr Leben zu beenden. Zu den Warnenden gehören der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, und der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Hintergrund ist ein Gesetzesentwurf aus den Reihen der regierenden Labour-Partei, über den Ende November im Parlament abgestimmt werden soll, wie britische Medien berichten.
Die Labour-Abgeordnete Kim Leadbeater plant, noch am Mittwoch einen Entwurf im Unterhaus einzubringen, der unheilbar kranken Menschen in England und Wales das Recht einräumen würde, ihr Leben zu beenden. Der neue Labour-Premier Keir Starmer hatte im Wahlkampf angekündigt, Sterbehilfe legalisieren zu wollen. Der Entwurf verlangt, dass ein Richter und zwei Ärzte den Wunsch eines Patienten bestätigen müssen, der sterben will. Starmer kündigte an, den Fraktionszwang für die Abstimmung aufzuheben.


"Recht zu sterben kann zur Pflicht werden"
Kardinal Nichols schrieb in einem Hirtenbrief, die Freigabe des assistierten Suizids könne für einige Erleichterung bringen, aber für viele, besonders für Verletzliche und Menschen mit Behinderung, Angst und Beklemmung. "Seien Sie vorsichtig, was Sie sich wünschen", mahnte Nichols. "Das Recht zu sterben kann zur Pflicht werden." Auch die Rolle der medizinischen Berufe würde sich durch die Freigabe von Sterbehilfe tiefgreifend verändern.
Nichols betonte, er wisse um die tiefen Ängste und Sorge bei vielen Menschen vor einem langen Leiden und einem Verlust der Würde. Die Antwort liegt für den Kardinal jedoch nicht die Ermöglichung von Sterbehilfe, sondern in der Verbesserung von Palliativmedizin und Hospizversorgung, "damit wir alle wirklich die Aussicht haben, unsere letzten Tage im Beisein von geliebten Menschen und fürsorglichen medizinischen Fachkräften zu verbringen", wie der Kardinal sagte: "Das ist wirklich ein Sterben in Würde."
David Alton, Mitglied des House of Lords, warnte ebenfalls vor der Öffnung der "Schleusen für Euthanasie". Schutzbedürftige könnten in Gefahr geraten. Bevor das Parlament ein Gesetz beschließe, solle es die Auswirkungen in Ländern wie den Niederlanden betrachten, die den Schutz der Schwachen durch unwirksame Sicherheitsvorkehrungen aufgegeben hätten, so der katholische Politiker. Er forderte ein stärkeres Engagement für mobile Hospizdienste und rief dazu auf, Menschenwürde und "die Heiligkeit des Lebens" zu wahren.

Mutter Welbys empfand sich als "Last"
Anglikaner-Primas Welby äußerte in einem BBC-Interview die Befürchtung, dass die Einführung einer Sterbehilfe-Gesetzgebung "den Weg für eine Ausweitung ebnet" und auch Menschen, die nicht unheilbar krank sind, sich unter Druck gesetzt fühlen könnten, danach zu fragen. Der Erzbischof von Canterbury sprach auch über seine Mutter, die 2023 im 94. Lebensjahr starb. Vor ihrem Tod habe sie das Gefühl beschrieben, eine "Last" zu sein, berichtete Welby. Er habe Sorge, wie viele andere Menschen sich gezwungen fühlen könnten, um den Tod zu bitten, wenn sie sich genauso fühlten, so der anglikanische Erzbischof.
Labour-Parlamentarierin Leadbeater betonte zuletzt in Interviews, dass es im aktuellen Gesetzesvorschlag um unheilbar kranke Menschen gehe. Britische Medien berichteten aber auch, dass eine Gruppe von mehr als 50 Abgeordneten aus verschiedenen Parteien bereits fordert, dass das Gesetz zur Sterbehilfe nicht nur für unheilbar Kranke, sondern auch für unheilbar Leidende gelten soll.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

England

  1. Sogar Kreuzzeichen sind verboten – Bannmeile um englische Abtreibungsklinik
  2. England der Mutter Gottes geweiht
  3. UK: Neues Oratorium wird in Manchester errichtet
  4. Oratorianer wird neuer Bischof von Newcastle
  5. Gender: ‚Nicht nur Mädchen und Frauen bekommen die Periode’
  6. Bischöfe von England und Wales: Botschaft zum Transgender-Gedenktag
  7. Priester: Homosexuelle Subkultur in englischen Priesterseminaren

Selbstmord

  1. Suizidbeihilfe? – „Diese Sichtweise widerspricht der Position der katholischen Kirche“
  2. Erzbischof Paglia: Priester dürfen assistierten Suizid begleiten
  3. Student stürzt sich vom Kölner Dom
  4. Suizid: Praktizierende Homosexuelle gefährdeter als Ehepaare
  5. Bayern: Priester tot aufgefunden, offenbar Selbstmord
  6. Jede Unterstützung einer Selbsttötung verbieten
  7. Priester erhängt sich wegen Versetzung







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. „In Blut getränkt“
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  11. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  12. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  13. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  14. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  15. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz