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Von der Größe Gottes zur Nähe Gottes

vor 4 Tagen in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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„Täusche ich mich oder beobachte ich richtig? Mein Eindruck ist…“ Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net) Täusche ich mich oder beobachte ich richtig? Mein Eindruck ist, dass sich die Theologie und die religiöse Praxis unserer modernen Zeit und Kirche immer mehr weg von der ganzen Größe Gottes hin zu seiner ganzen Nähe entwickelt. Typisch dafür ist zum Beispiel, dass die Trinität, die Glaubenswahrheit von dem einen Gott in drei Personen, im spirituellen Leben der Gläubigen immer weniger eine Rolle spielt, dafür aber Jesus, unser Bruder, in den Vordergrund rückt. Das dürfte dann der Anstoß zu jenem Paradigmenwechsel von gottzentriert zu menschzentriert gewesen sein, welcher heute in fast allen Bereich des religiösen Lebens zu beobachten ist. Diese Entwicklung aber führte und führt auch heute noch zu vielerlei Stellvertreterkriegen innerhalb der Kirche, welche ihrer Glaubwürdigkeit entscheidend schaden. Das Bewusstsein dafür, dass die ganze Größe und ganze Nähe Gottes keine Gegensätze sind, sondern im Gegenteil eine Ergänzung, eine Erweiterung und Vertiefung unseres Glaubens muss erst noch wachsen und sich durchsetzen.


Was ist zu tun? Wichtig scheint mir zuerst einmal, dass wir alle, als einzelne Personen wie als Gemeinschaft, als Kirche, dieser Problematik bewusst werden. Dann werden sich uns auch immer mehr Möglichkeiten zeigen, wie wir hier eine Balance, eine Ausgeglichenheit anstreben können, wie wir Extreme vermeiden und die ganze Fülle in Wort und Tat leben und verkünden können. Beispielhaft scheint mir hier die Volksfrömmigkeit meiner Jugendzeit. Diese hatte meist keine Mühe, die ganze Größe Gottes wahrzunehmen, auch wenn (oder weil?) sie sich wenig um theologische Finessen kümmerte. Der Herrgott war für sie genauso der Herr und der gerechte Richter wie auch der liebe Gott mit seiner ganzen Barmherzigkeit. Sie spürte instinktiv, dass eine gute Beziehung zu ihm entscheidend war, und zwar Beziehung als Bemühen weit mehr denn als Perfektion. In ihr verwirklichte sich oft sehr anschaulich, was es heißt, wenn der Herr sagt: «Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.» (Mt 18,3) Eine solche Haltung könnte uns dann dazu führen, dass auch wir wieder ganz bewusst singen lernen:

Herbei, o ihr Gläubigen,
fröhlich triumphierend,
o kommet, o kommet nach Bethlehem!
Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
o lasset uns anbeten den König, den Herrn!


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Lesermeinungen

 Adamo vor 3 Tagen 
 

Die frühere Volksfrömmigkeit hatte meist keine Mühe,

die ganze Größe Gottes wahrzunehmen, weil sie sich wenig um theologische Finessen kümmerten so wie es Mt in 5,8 ausdrückt:

Jesus spricht Glücklich sind,
die ein reines Herz haben,
denn sie werden Gott sehen.

Damit meint Mathäus den kindhaften Glauben an Gott

Das 2.Vatikanische Konzil hat diesen kindhaften Volksglauben vollkommen umgekrempelt.
Das Resultat müssen wir heute zur Kenntnis nehmen.

Der Voksglaube ist verdunstet, die Kirchen werden immer leerer.


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 Adamo vor 3 Tagen 
 

Die frühere Volksfrömmigkeit hatte meist keine Mühe, die ganze Größe Gottes wahrzunehmen


0
 
 Uwe Lay vor 4 Tagen 
 

Jesus noch im Zentrum?

"daß Jesus,unser Bruder in den Fordergrund tritt" und Gott verblaßt..Meiner Beobachtung nach gibt es diesen Trend eines Jesuzentrismus nicht mehr. Um die Gemeinsamkeit aller Religionen zu betonen steht der alle bejahende Gott im Vordergrund, wobei dann Jesus, Mohammed und alle anderen bedeutenden Menschen auch diesen jeden liebenden Gott verkündigt hätten. Der verlange dann nur noch eine humanitäre Praxis.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


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