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| Eine völlig logische Positionierung des Berliner Bürosvor 8 Stunden in Kommentar, 4 Lesermeinungen Systemimmanent war die schädliche Stellungnahme des Katholischen Büros in Berlin vollkommen nachvollziehbar. Geht man der Sache auf den Grund, so erkennt man, einen wesentlichen Krisenherd der Kirche. Der Montagskick von Peter Winnemöller Linz (kath.net) Der Alleingang des Katholischen Büros in Berlin in der vergangenen Woche hat sowohl der Kirche als auch der Politik einen Bärendienst erwiesen. Seit Monaten lesen wir beinahe täglich von schweren Gewaltverbrechen, verübt von männlichen Migranten. Die Schlagzeilen sind nur die Spitze eines brandgefährlichen Eisberges, der inzwischen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland bedroht. Diese Gefahr zu benennen, wäre schon lange eine Aufgabe der Kirche gewesen. Dass es mit diesen Gewaltauswüchsen nicht einfach so weiter gehen kann, hat außer linken und grünen politischen Kräften in Deutschland inzwischen jeder verstanden. Nach viel zu langem Zaudern hat sich die CDU unter Friedrich Merz endlich entschlossen, zumindest einen Anfang zu machen, um die unkontrollierte Migration zu begrenzen. Das der Gesetzentwurf gescheitert ist, ist einer demokratischen Abstimmung geschuldet und so hinzunehmen. Mit den Folgen müssen wir leben. Immerhin ist ein erster Schritt getan. Die Lage war schwierig genug, da Friedrich Merz mit seiner Gesetzgebungsinitiative die gesamte Flotte der politisch links dominierten Medienwelt gegen sich hatte. Wie man an den gewalttätigen Ausschreitungen gegen Einrichtungen der CDU in den vergangenen Tagen sehen konnte, sind für linke Kräfte bei „Nazis raus“ Christdemokraten mitgemeint. In dieser aufgeheizten Situation ging das Katholische Büro in Berlin mit einer nicht abgesprochenen und nicht in der Bischofskonferenz konsentierten Stellungnahme gegen die CDU-Initiative an die Öffentlichkeit. Damit geht nicht nur eine Vertiefung der innerkirchlichen Spaltung einher, der gesellschaftliche Schaden für den ohnehin angeschlagenen Ruf der Kirche ist enorm. Entsprechend groß war die Welle der Empörung sogar in säkularen Medien. Selbst jene politischen Kräfte, die der gegenwärtigen Migration positiv oder neutral gegenüberstehen, empörten sich über diesen Vorstoß. Der einseitige Schulterschluss eines Teiles des kirchlichen Apparates mit dem sinkenden grünen Narrativ war und ist eine unglaubliche strategische Torheit, die voll und ganz auf das Konto von Prälat Jüsten geht. War diese Tat nicht doch mit dem Vorsitzenden der Konferenz abgesprochen, so gilt: Wer politisch handelt muss auch politische Verantwortung tragen. Hat Jüsten ohne Absprache gehandelt, gibt es nur eine Option, er muss seinen Stuhl räumen. Der Vorgang ist umso ärgerlicher, als es aus Sicht der Kirche eine Menge zu Flucht und Migration zu sagen gäbe, was man eben auch den politisch Verantwortlichen ins Stammbuch zu schreiben hätte. Gleiches gilt für die Innere Sicherheit und Ordnung im Land. Auch hier hätte die Kirche einiges zu sagen. Die Flucht vor Krieg und Gewaltherrschaft ist niemals eine gute Sache. Wer gibt schon freiwillig seine Heimat auf und geht in ein fremdes Land. Der Leidensdruck dazu muss sehr hoch sein. Niemand wird wollen, dass diesen Menschen in ihrer Not nicht geholfen wird. Doch angesichts der inzwischen vollkommen unkontrollierten Einwanderung in unser Land kann davon schon lange nicht mehr die Rede sein. Es wäre schon viel erreicht, wenn wir wenigstens wüssten, wer woher und warum in unser Land einreist. Das wäre schon ein gewaltiger Fortschritt. Auch in Sachen Unterhalt für eingewanderte Menschen gibt es aus Sicht der katholischen Soziallehre eine Menge zu sagen. Es ist eine aus dem Gebot der Nächstenliebe hervorgehende Pflicht, dass der Fremde im Land nicht hungert und nicht friert. Es gibt kein Gebot, dass die Menschen verpflichtet, den Fremden im Land so zu alimentieren, dass der besser gestellt ist als der einheimische Arbeiter. Das kann sogar moralisch verwerflich sein, weil es den Menschen zum Ärgernis wird. Wir sehen gerade die Folgen. Es gälte – auch für die Kirche – sich ehrlich zu machen. Denn durch die Werke verdient die Kirche gut an der Migration. Böse Zungen sprechen gar von einer Migrationsindustrie, die hohe Gewinne einfährt. Macht sich die Kirche in dieser Art zur Partei, wird sie unglaubwürdig. Es gilt – nicht nur in Sachen Migration – die verblendete Ideologie der Linken und Grünen ebenso scharf zu kritisieren, wie die leider nicht zu leugnenden braunen Ausfälle innerhalb der AfD. In gleicher Weise ist nicht zu leugnen, dass die Brandmauer diese Partei erst richtig groß gemacht hat. Die Kirche ist keine Partei und hat sich mit keiner Partei gemein zu machen. Es ist auch nicht Angelegenheit der Kirche, die Mitglieder einer Partei zu diskriminieren, indem sie sie beispielsweise vom Ehrenamt ausschließt. Mag einen die AfD noch so sehr abstoßen und ekeln, so gilt es in einer freiheitlichen Gesellschaft dennoch, diese zu tolerieren. Es irritiert, dass man in der Kirche in Deutschland – in Haupt- und Ehrenamt – problemlos Glaubenswahrheiten der Kirche folgenlos leugnen kann, für die Mitgliedschaft in einer im Deutschen Bundestag vertretenen Partei jedoch ausgeschlossen wird. Mehr noch, einige Bischöfe können locker mal eine Häresie raushauen, es ist alles gut, solange sie sich einen Tag später gegen die AfD stellen. Das irritiert. Das verärgert. Am Ende stellt sich die Frage, ob die Kirche überhaupt politisch sein sollte oder nicht. In den frühen Jahren der Bundesrepublik und bis weit in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts hörten wir vor der Wahl Hirtenbriefe, in denen klargestellt wurde, dass Katholiken gefälligst ihr Kreuz beim „C“ zu machen haben. Diese Zeiten sind vorbei. Heute gefällt man sich eher darin grüne Narrative aufzunehmen. Weder das eine noch das andere ist eine gute Idee. Die Kirche kann und muss aus moraltheologischen Erwägungen zu aktuellen politischen Fragen Stellung beziehen. Dabei geht es primär um grundsätzliche Fragestellungen. Billige tagespolitische Einmischungen schaden der Kirche nur. Spricht eine Behörde der Kirche öffentlich und ihrem Auftrag, so sollte ein Konsens der Bischöfe herbeigeführt werden. Ist dieser nicht zu erreichen, so gilt es zu schweigen. Der öffentlich gewordene Brief der Generalsekretärin an die deutschen Bischöfe rät zu einer Klugheit, die das katholische Büro in Berlin leider vermissen ließ. In einer so stark aufgeladenen Atmosphäre mit einer nicht abgesprochenen einseitigen Stellungnahme derart Öl ins Feuer zu gießen, disqualifiziert den Leiter des Katholischen Büros für den Job in Berlin. Die Bischöfe sollten sich die Zeit nehmen über Konsequenzen und vielleicht sogar über eine Neubesetzung der Leitung des katholischen Büros nachzudenken. Abgesehen von dem konkreten Fall wäre mal zu überlegen, wie die Kirche sich grundsätzlich in einer immer säkulärer werdenden Gesellschaft positionieren will. Die Relevanz der Kirche und die Bedeutung ihrer Äußerungen existieren doch nur noch als Skandalon und nicht mehr als eine wahrnehmbare und ernst zu nehmende Stimme in der Gesellschaft. Einerseits sagt die Kirche von sich selbst, das 95 Prozent der Menschen gar nicht mehr an ihre Botschaft glauben und dafür nicht mehr ansprechbar sind, andererseits gibt sich die Kirche als gesellschaftlicher Großplayer. Absurderweise trifft beides zu. Weltanschaulich spielt die Kirche keine Rolle mehr, in Gestalt der Caritas ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber im Land. Drastischer kann man es kaum darstellen, wie absurd die Situation ist. Eine ehrliche Bilanz muss die Kirche unserer Tage als sinnentleerten Sozialkonzern beschreiben, der nur noch dadurch Bestand hat, dass die säkulare Konkurrenz einfach nicht stark genug ist. Erst mit Hilfe dieser schonungslosen Beschreibung wird klar, warum systemimmanent die Stellungnahme des Berliner katholischen Büros in sich logisch ist. Das macht es nur noch schlimmer. Der Weg zurück lautet Umkehr. Die Kirche muss sich vom Caritaskonzern trennen, denn der kann sehr gut auf eigenen Beinen stehen. Im Grunde steht er dann sogar besser, weil das inzwischen völlig sinnentleerte katholische Arbeitsrecht dann dort nicht mehr gelten muss. Die Kirche aber sollte zurück zum Kernauftrag: Der Verkündigung des Evangeliums. Wenn aus einem erneuerten Glauben dann einer erneuerter Dienst an den Armen erwächst, ist das nur umso besser. Bild oben: Migration hat immer viel mit Not und Elend zu tun. Nichts daran ist gut. Eine rationale Betrachtungsweise wäre nötig. Foto: Pixabay Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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