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| ![]() Das Sehen und der Geschmackvor 23 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Franziskus: In meinem Herzen spüre ich den ‚Segen‘, der in der Gebrechlichkeit verborgen liegt, denn gerade in solchen Momenten lernen wir noch mehr, auf den Herrn zu vertrauen Rom (kath.net) Angelus am achten Sonntag im Jahreskreis. Papst Franziskus ließ auch für diesen Sonntag eine Kurzkatechese vorbereiten. Aufgrund seines nach wie vor prekären Gesundheitszustandes war es ihm nicht möglich, diese selbst zu lesen. Der Pressesaal des Heiligen Stuhls gab den Text zur Verbreitung frei. Im Folgenden eine Übersetzung der vorbereiteten Worte des Papstes: Liebe Brüder und Schwestern! Im Evangelium dieses Sonntags (Lk 6,39-45) lässt uns Jesus über zwei der fünf Sinne nachdenken: das Sehen und den Geschmack. Bezüglich des Sehens fordert er uns auf, unsere Augen darin zu schulen, die Welt gut zu betrachten und den Nächsten mit Liebe zu beurteilen. Er sagt: „Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen“ (V. 42). Nur mit diesem Blick der Fürsorge, nicht der Verurteilung, kann die brüderliche Zurechtweisung eine Tugend sein. Denn wenn sie nicht brüderlich ist, dann ist sie keine Zurechtweisung! Bezüglich des Geschmacks erinnert uns Jesus daran: „Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten“ (V. 44). Die Früchte, die vom Menschen kommen, sind beispielsweise seine Worte, die auf den Lippen reifen, denn „wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund“ (V. 45). Schlechte Früchte sind gewalttätige, falsche, vulgäre Worte; gute Früchte hingegen sind gerechte und ehrliche Worte, die unseren Gesprächen Geschmack verleihen. Deshalb können wir uns fragen: Wie sehe ich andere Menschen, die meine Brüder und Schwestern sind? Und wie fühle ich mich von ihnen angesehen? Haben meine Worte einen guten Geschmack, oder sind sie von Bitterkeit und Eitelkeit durchdrungen? Schwestern und Brüder, ich sende euch diese Gedanken noch aus dem Krankenhaus, wo ich, wie ihr wisst, seit mehreren Tagen bin, begleitet von Ärzten und Pflegekräften, denen ich für die Aufmerksamkeit danke, mit der sie sich um mich kümmern. In meinem Herzen spüre ich den „Segen“, der in der Gebrechlichkeit verborgen liegt, denn gerade in solchen Momenten lernen wir noch mehr, auf den Herrn zu vertrauen. Zugleich danke ich Gott, dass er mir die Gelegenheit gibt, im Körper und im Geist die Situation so vieler Kranker und Leidender zu teilen. Ich möchte euch für die Gebete danken, die aus dem Herzen so vieler Gläubiger in verschiedenen Teilen der Welt zum Herrn aufsteigen: Ich spüre all eure Zuneigung und eure Nähe, und in diesem besonderen Moment fühle ich mich vom ganzen Volk Gottes getragen und gestützt. Danke an euch alle! Auch ich bete für euch. Und ich bete besonders für den Frieden. Von hier aus erscheint der Krieg noch absurder. Beten wir für das gemarterte Land der Ukraine, für Palästina, Israel, den Libanon, Myanmar, den Sudan und Kivu. Vertrauensvoll empfehlen wir uns Maria, unserer Mutter. Einen gesegneten Sonntag und auf Wiedersehen!
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