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| ![]() Bischof Timmerevers bei DBK-Vollversammlung: „Ich frage mich, woher kommen diese Taufberufungen?“vor 13 Stunden in Spirituelles, 5 Lesermeinungen Predigt in Bonifatius-Vesper: „Ich sehe immer wieder, hier wächst etwas Neues, vor allem sehe ich, hier ist Gott am Werk, hier ist der Auferstandene am Werk, inmitten der Welt. Er spricht die Menschen an, er bringt etwas in Bewegung.“ Fulda-Bonn-Dresden (kath.net/DBK) kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) in der Bonifatiusvesper zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 24. September 2025 in Fulda in voller Länge: Lesung: Jes 43,18–19 Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitbrüder im geistlichen Dienst! Dazu einige Zahlen: Im Erzbistum Berlin wurden in diesem Jahr bis jetzt 190 erwachsene Personen getauft, im Bistum Erfurt sind es 33, im Bistum Magdeburg 39, im Bistum Görlitz 13, im Bistum Dresden-Meißen sind es 61. Im Bistum Pilsen, unser Nachbarbistum in Tschechien, waren es am Osterfest 90. Vielleicht haben Sie die Zahlen aus Frankreich gehört. Hier waren es an diesem Osterfest 10.000 Erwachsene und 7.000 Jugendliche! Wie ist das möglich? Für unser Bistum jedenfalls kann ich sagen, das ist nicht das Ergebnis unserer missionarischen Arbeit und unseres pastoralen Bemühens. Zwar finden in einer Reihe von Gemeinden, immer im Herbst beginnend, Glaubenskurse statt. Die Personen, die sich anmelden, kommen mit ganz unterschiedlichen Beweggründen und Motiven zu diesen Kursen. Wir sind mit dem ZaP, dem Zentrum für angewandte Pastoral der Universität Bochum, vor einiger Zeit intensiver der Frage nachgegangen, woher kommen diese erwachsenen Taufbewerber? Drei Gruppen lassen sich ausmachen: die erste Gruppe: das sind Personen, die durch irgendeinen Umstand auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, auf die Frage nach Gott gestoßen sind. Z. B.: Da ist ein junger Intensivpfleger, und er stellt nüchtern fest: manchmal sterben mir die Patienten unter meinen Händen weg, und ich frage mich, in welche Hände fallen sie jetzt. Er geht der Frage nach, begibt sich auf eine lange Suche und findet schließlich im Glauben der Christen eine Antwort und lässt sich taufen. Ein IT-Spezialist öffnet bei der Auflösung des Haushaltes seiner Großeltern auf dem Dachboden eine Bücherkiste. Dort findet er eine Bibel in altdeutscher Schrift. Das weckt sein Interesse. Bis dahin hatte er in seinem Leben überhaupt keinen Kontakt zu Religion, zum Glauben an Gott und zur Kirche. Er liest die ganze Bibel vom Anfang bis zum Ende und stellt fest, die Begegnung, die Beschäftigung mit Jesus hat in seinem Herzen einen Frieden zurückgelassen, den er vorher nicht kannte. Dem ist er nachgegangen, über viele Umwege und Hindernisse, in seiner Familie und seinem Bekanntenkreis gab es keinen Christen, sein beharrliches Suchen führte zur Bitte um die Taufe. Ein drittes Beispiel: Eine blinde Muslima, in Deutschland geboren, nahm Abstand zu ihrer Religion. In ihrer Blindengruppe lernt Sie einen blinden Mann kennen, der katholisch ist. Sie schließen Freundschaft, durch ihn nähert sie sich dem christlichen Glauben, gemeinsam besuchen sie einen Glaubenskurs. Und auf meine Frage, warum sie getauft werden möchte, erhielt ich die Antwort: „Wissen Sie, Herr Bischof, die Blindheit der Augen ist nicht so schwerwiegend wie die Blindheit des Herzens.“ Das sind Zeugnisse aus der ersten großen Gruppe unserer Erwachsenentaufen. Eine zweite Gruppe Erwachsener lässt sich ausmachen. Erwachsene Frauen und Männer, die auf einer spirituellen Suche sind. Sie sind oft allein unterwegs und stoßen durch irgendwelche religiösen Events, an Wallfahrtsorten, auf Rituale, finden durch Meditation und geistliche Impulse zu einer vertieften Innerlichkeit und entdecken in der katholischen Kirche eine Geborgenheit und Faszination vor allem in der Liturgie. Das gibt ihnen Halt, ein Zugehörigkeitsgefühl und Orientierung. Schließlich bitten sie um die Aufnahme in die katholische Kirche, um die Taufe. Allerdings finden diese Getauften kaum einen Platz in unseren Gemeinden. Dann lässt sich eine dritte Gruppe ausmachen: Da kommen Ehepartner, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in kirchlichen Einrichtungen in Kontakt mit einem lebendigen Christen, einer lebendigen Christin in Ehe und Familie, in christlichen Gruppen, wenn man so will im „Kleinstmilieu“ der katholischen Kirche: Familie, Freundeskreis, Arbeitsplatz. Da fragt ein sechsjähriges Mädchen – ihr Vater und die beiden Geschwister sind katholisch – die Mutter, die ohne den Kontakt mit Religion und Kirche aufgewachsen ist: „Mama, warum gehst du am Sonntag nicht mit uns zum Gottesdienst?“ Auf diese verunsichernde Frage ihrer Tochter beschließt die Mutter, einen Glaubenskurs zu besuchen, um dafür Argumente zu finden, warum sie nicht zum Gottesdienst geht. Am Ende des Kurses bittet sie um die Taufe. Liebe Schwestern und Brüder, für mich sind das die Wunder, die Gott in den Herzen von Menschen bewirkt. Dabei habe ich folgende Beobachtung gemacht: Hinter jeder Taufbewerberin und jedem Taufbewerber steht in der Regel ein Gläubiger und aktiver Christ/eine aktive Christin. Diese Taufbegleiter und Taufbegleiterinnen sind eigentlich in Wirklichkeit die Taufpaten. Manchmal sind es Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Freunde, die mit einer großen Offenheit und Zugewandtheit den fragenden und suchenden Menschen begegnen und mit ihnen eine Wegstrecke gemeinsam gehen. Sie sind unverzichtbare Stützen auf dem Weg zur Taufe, sie geben Anteil an ihrem eigenen Leben, an ihrem Glaubensleben, geben Zeugnis von ihrer Hoffnung. Sie sind auskunftsfähig. Wenn ich am ersten Fastensonntag die Taufbewerberinnen und Taufbewerber treffe und sie offiziell zum Empfang der Taufe zulasse, erlebe ich ihre gespannte und erwartungsvolle Freude. Aber ebenso stark freuen sich die Taufbegleiter und Taufbegleiterinnen. Das Zeugnis für Christus, die Freude am Glauben, ihn zu leben und anderen zu erschließen, sind stärker als unsere Klagelieder. Warum erzähle ich Ihnen das? Ich erlebe unsere Kirche in einem großen Umbruch, manchmal auch im Abbruch, davor kann ich meine Augen nicht verschließen. Vertrautes bricht zusammen, und nicht Weniges von dem, was wir in der Pastoral auf den Weg zu bringen versuchen, fruchtet nicht wirklich. Und: Wir bleiben unter uns. Wie kann Kirche neu werden, wodurch nährt sich unsere Hoffnung? Da hilft mir sehr das Wort des Propheten Jesaja, der den Herrn selbst sprechen lässt: „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ Freilich, die Zahl der Erwachsenentaufen steht in keinem Verhältnis zu den Kirchenaustritten. Ich frage mich, woher kommen diese Taufberufungen? Ich sehe immer wieder, hier wächst etwas Neues, vor allem sehe ich, hier ist Gott am Werk, hier ist der Auferstandene am Werk, inmitten der Welt. Er spricht die Menschen an, er bringt etwas in Bewegung. Für mich ist das die Einladung, Sie, liebe Schwestern und Brüder, in Ihrem Glaubensleben, in Ihrem Leben mit Jesus Christus zu ermutigen und zu stärken und offen zu sein für Fragende und Suchende. Und dabei den Mut zu haben, sich den Menschen, mit denen Sie unterwegs sind, als Christen zu bekennen: glaubend, hoffend und liebend. In all den Veränderungsprozessen, in denen wir stehen, mit all den Fragen um die Zukunft unserer Kirche, ist Ihr Glaubenszeugnis von Bedeutung, mehr als Sie es jetzt vielleicht erahnen. Denn der Herr selbst ist am Werk. Das Wort, der Psalm 127, gibt mir Halt und Hoffnung: Foto aus der Bonifatiusvesper (c) DBK/Marko Orlovic Ihnen hat der Artikel gefallen? 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