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Vatikan veröffentlicht die letzten Worte von Johannes Paul II.

22. September 2005 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Das 700-seitige Sterbeprotokoll wurde nun veröffentlicht. Es listet alle Details rund um seinen Tod auf und die letzten Worte: "Lasst mich in das Haus des Vaters gehen!"


Vatikan (www.kath.net)
Die letzten Worte von Papst Johannes Paul II. waren andere, als bisher bekannt war. Nicht „Ich bin froh – seid ihr es auch“, sondern „Lasst mich in das Haus des Vaters gehen“ sagte der Papst kurz vor seinem Tod. Das geht aus einem 700 Seiten starken Protokoll hervor, das der Vatikan nun über die letzten Wochen im Leben Johannes Pauls veröffentlicht, über das Radio Vatikan am Donnerstag berichtete.

Im Supplement der „Acta apostolicae sedis“ wird auch das Leiden des sterbenden Johannes Paul II. aufgelistet: Fieber, Schüttelfrost, Schwächeanfälle, akute Atemnot. Außerdem findet man hier die offizielle Sterbeurkunde, sämtliche beim Vatikan eingetroffene Kondolenzschreiben von Staatsregierungen, das Testament Johannes Pauls II. in polnischer Originalsprache, die Worte der lateinischen Begräbnismesse und die Liste der Staatsdelegationen.

Das „Sterbeprotokoll“ setzt mit dem 31. Januar 2005 ein, jener Tag, an dem der Papst wegen einer Grippe die Audienzen absagen musste. Es folgte der zehntägige Aufenthalt in der Gemelli-Klinik, die Rückkehr in den Vatikan, die erneuerte Einlieferung, der Luftröhrenschnitt, und erneut die Rückkehr in den Apostolischen Palast.

Das Protokoll listet die Namen aller Ärzte auf, die den Papst operierten oder dabei assistierten. Auch die zehn Spezialisten des vatikanischen Ärzte- und Pflegerteam werden namentlich erwähnt. Johannes Paul habe sich in seinen letzten Lebenstagen nicht mehr von seinem Erschöpfungszustand erholt, wird angemerkt. Er hatte große Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen.

Der Text greift auch den Ostersonntag auf, als Johannes Paul trotz seiner Schmerzen am Fenster verweilte – 13 Minuten lang, so die Angaben – und körperlich nicht mehr dazu in der Lage war, zu sprechen: Der riesigen Menschenmenge unten auf dem Petersplatz erteilte ein von Schmerz gezeichneter Papst seinen stummen Segen. Drei Tage später sei „die letzte öffentliche Station seines beschwerlichen Kreuzweges“ bekommen, wird im Protokoll wörtlich vermerkt – ein letzter Auftritt am Fenster, abermals stumm.

Am Tag darauf überfiel Johannes Paul II. Schüttelfrost. Seine Körpertemperatur betrug 39,6 Grad, er erlitt einen schweren septischen Schock und einen Herz-Kreislauf-Kollaps aufgrund einer Blasenentzündung. Der Papst habe gewünscht, in seinen Gemächern zu bleiben, heißt es im Text. Deswegen wurde die Heilige Messe an seinem Bett gefeiert.

Dabei habe der Papst die Augen geschlossen gehalten, doch sei er geistig anwesend gewesen. Bei der Wandlung von Brot und Wein hob er leicht den Arm, und beim Agnus Dei deutete er die Geste an, „Durch meine Schuld, durch meine große Schuld“. Anschließend erhielt er die Krankensalbung aus den Händen des Landsmanns Kardinal Marian Jaworksi.

Im Sterbeprotokoll vom 2. April 2005 ist laut „Radio Vatikan“ vermerkt: Der Pontifex nimmt an der Morgenmesse teil, doch sein Bewusstsein ist zeitweise getrübt. Nachmittags gegen halb vier steigt seine Temperatur an, und er spricht auf Polnisch seine letzten Worte: „Lasst mich in das Haus des Vaters gehen!“ Kurz vor 19 Uhr fällt er ins Koma. Nur eine kleine Kerze erleuchtet das Zimmer, in dem Johannes Paul allmählich hinübergeht – ein polnischer Brauch, vermerkt das Protokoll.

Um 20 Uhr wird an dem Bett des sterbenden Kirchenoberhauptes die letzte Messe gefeiert. Sein langjähriger Privatsekretär Stanislao Dziwisz zelebriert, drei weitere polnische Priester sind anwesend. Polnische Kirchenlieder untermalen die Messfeier und vermischen sich mit den Gebeten und Gesängen der Zehntausenden Gläubigen, die sich zum Rosenkranzgebet auf dem Petersplatz versammelt haben.

Um 21.37 am 2. April geht Johannes Paul II in das Reich des Vaters über. Die ersten, die dem Verstorbenen ihre letzte Würdigung erweisen, sind die Kardinäle Angelo Sodano, Eduardo Martinez Somalo und Joseph Ratzinger. Dass der Vatikan dieses Sterbeprotokoll veröffentlicht, sei ein ungewöhnlicher Schritt, meint Radio Vatikan. Offensichtlich solle damit Spekulationen vorgebeugt werden. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul I., der nur 33 Tage im Amt war, waren Gerüchte um seine Todesursache entstanden.



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