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Südamerika: Menschenopfer zur Besänftigung böser Geister

vor Minuten in Weltkirche, keine Lesermeinung
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In Brückenpfeiler Eingemauerte sollen Bauwerk stützen


Stuttgart (kath.net/idea)
In Südamerika ist die grausame Sitte, Menschenzur Besänftigung böser Geister zu töten, nicht ausgestorben. Dies berichteteder Schweizer Missionar Urs Trummer (Hombrechtikon bei Zürich) bei derJugendkonferenz für Weltmission am 13. Januar in Stuttgart. Vor allem unterden Indianern gebe es eine weitverbreitete Furcht vor Dämonen, die man auchdurch Menschenopfer freundlich stimmen wolle. Anleitungen gäben meistMedizinmänner; als Opfer würden häufig Angehörige anderer Stämme, aber auchFamilienmitglieder ausgewählt. Kirchlichen Experten in Peru zufolge komme esauch außerhalb der Urwaldgebiete immer wieder zu Tötungsritualen, sagteTrummer. Aus Angst, für eventuelle Fehler bei Straßenbauarbeiten haftbargemacht zu werden, ergriffen Bauarbeiter gelegentlich Passanten und mauertensie in Brückenpfeiler ein. Sie seien überzeugt, daß ihre Seele das Bauwerkstützen und vor Katastrophen bewahren werde. Die Behörden tolerierten diesePraxis, indem sie die Schuldigen nicht bestraften.

Erdölgesellschaften als größte Bedrohung für den Urwald

Nach Ansicht Trummers kann nur der christliche Glaube die Geisterfurchtbesiegen. Die Botschaft, daß man Gott nicht besänftigt müsse, sondern sichseinem Sohn Jesus Christus anvertrauen könne, habe für die Indianer einebefreiende Wirkung. Deshalb bäten Stammesführer dringend um weitereMissionare. Der von Völkerkundlern gelegentlich erhobene Vorwurf, Missionarezerstörten angeblich intakte und friedliche Kulturen, verdrehe dieTatsachen. Die größte Bedrohung gehe zur Zeit von Erdölgesellschaften aus,die durch Urwaldrodungen die Jagdreviere der Indianer verkleinerten und sieunvorbereitet mit der modernen Welt konfrontierten. "Wahre Indianerfreundeunterstützen die Anpassung an die Zivilisation", sagte Trummer. Deshalbgehöre es zu jeder Missionsarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.



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