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Don Bosco im Vatikan

22. Juni 2008 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Mitglieder von Orden und religiösen Gemeinschaften sind im Vatikan keine Seltenheit. Aber auf eine geistliche Großfamilie kann der Papst besonders zählen: die der Salesianer - Von Gianni Cardinale / VATICAN-Magazin


Vatikan (kath.net/VATICAN)
Zurzeit sind die Salesianer der religiöse Orden, der in den Diensten und Büros des Heiligen Stuhls von herausgehobener Bedeutung die meisten Mitarbeiter stellt. Man muss allerdings sagen, dass die römische Kurie bereits Ende der achtziger Jahre drei Salesianer-Kardinäle zählte. Es waren dies der Venezuelaner Rosalio Castillo Lara, der Österreicher Alfons Maria Stickler und der Spanier Antonio Maria Javierre Ortas. Es mag ein Zufall sein: Alle drei Kardinäle hatten, als sie noch an dem römischen Athenäum der Salesianer lehrten, einen gemeinsamen Studenten: Tarcisio Bertone, der heute als Kardinalstaatssekretär der erste Sohn Don Boscos und engste Mitarbeiter des Papstes ist. Bertone, der im Dezember 74 Jahre alt wird, war von 1991 bis 1995 Erzbischof von Vercelli und wechselte dann an die vatikanische Glaubenskongregation, wo er als Sekretär der zweite Mann neben dem Präfekten Kardinal Joseph Ratzinger war. Im Dezember 2002 wurde er zum Erzbischof von Genua ernannt und im Oktober 2003 von Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben. Im September 2006 folgte mit der Ernennung zum Kardinalstaatsekretär die Rückkehr nach Rom. Seit April 2007 bekleidet Bertone auch das Amt des Camerlengo der Heiligen Römischen Kurie und des Vorsitzenden des Kardinalsgremiums, das den IOR, das vatikanische Geldinstitut, kontrolliert. Ausgerechnet Bertone war es, der Ende der achtziger Jahre, als er von seiner eigenen Vatikanlaufbahn noch nichts wissen konnte, einen Essay über die Präsenz der Salesianer in den Diensten des Heiligen Stuhls schrieb. Doch zurück in die Gegenwart.

Noch ein weiterer Salesianer-Kardinal arbeitet augenblicklich an der Kurie, der Italiener Raffaele Farina. Er wird im September 75 Jahre alt, war früher – wie Bertone – Rektor der Päpstlichen Universität der Salesianer, dann Präfekt der Vatikanbibliothek und erhielt im November vergangenen Jahres die Kar-dinalswürde, nachdem er zuvor zum Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt worden war.

Ein anderer Salesianer, der ein wichtiges Amt in der Kurie bekleidet, ist Erzbischof Angelo Amato, Italiener, siebzig Jahre alt und seit Dezember 2002 – als Nachfolger Bertones – Sekretär der Glaubenskongregation, wo er seither die Nummer zwei zunächst hinter Kardinal Ratzinger und jetzt Kardinal Joseph Levada ist. Es sieht jedoch so aus, dass Amato nicht mehr lange dort bleiben wird, weil er – überaus ernst zu nehmenden Indiskretionen zufolge – demnächst als Präfekt an eine römische Kongregation befördert werden könnte. Was bedeutet, dass er beim nächsten Konsistorium ebenfalls Kardinal werden würde.


Zu ergänzen wäre noch, dass an der Glaubenskongregation vier weitere Salesianer ihren Dienst tun, Büroleiter Don Giancarlo Parenti und drei Konsultoren: Pater Donato Valentini, Pater Enrico dal Covolo und Pater Aimable Musoni, wobei letzterer der erste farbige Konsultor des Dikasteriums ist. Übertroffen werden die Salesianer unter diesen Konsultoren allerdings bei weitem von den Jesuiten, die in diesem Kreis zu siebt sind.
Aber die Liste der Salesianer in verantwortlichen Positionen innerhalb der römischen Kurie endet nicht mit den Kardinälen Bertone und Farina sowie Erzbischof – und künftig wohl Kardinal – Amato. Zur salesianischen Familie gehört auch Schwester Enrica Rosanna von den Töchtern Mariens, der Hilfe der Christen. Als einziger Untersekretärin einer Kongregation, der für die Ordensleute, ist sie formal gesehen die ranghöchste Frau im Vatikan.

Salesianer ist auch Pater Norbert Hoffmann, Sekretär der Päpstlichen Kommission für die Beziehungen zum Judentum, die zum Rat für die Einheit der Christen gehört. Auch Pater Cosimo Semeraro, Sekretär des Päpstlichen Komités für die historischen Wissenschaften, ist Salesianer. Und gleich drei Söhne des heiligen Don Bosco – ein Rekord! - sitzen in der Internationalen Theologen-Kommission der Glaubenskongregation: Pater Antonio Castellano, Pater Savio Hon Tai-Fai und Pater Dominic Veliath.

Die ältesten Spuren der Salesianer im Vatikan gehen allerdings auf die Verantwortung zurück, die sie für die Vatikandruckerei übernommen haben. Es war Pius XI., der den Salesianern 1937, drei Jahre nach der Heiligsprechung Don Boscos, die Leitung der „Tipografia poliglotta vaticana“ und die Geschäftsführung des „Osservatore Romano“ übertrug. Seit dieser Zeit gibt es hinter den Leoninischen Mauern auch ein Haus der Salesianer, das die Mitbrüder beherbergt, die für diese beiden Einrichtungen arbeiten. Seit 1991 wird dieses Haus von Pater Elio Torrigiani geleitet, der zugleich Generaldirektor der Vatikandruckerei und Leiter der Verwaltung des „Osservatore Romano“ ist. Zu diesem Haus gehören auch Pater Giuseppe Costa, Direktor des Vatikan-Verlags, der Libreria editrice vaticana, Pater Giuseppe Colombara, Leiter des Foto-Dienstes der Papst-Zeitung, und die Salesianer-Brüder Antonio Maggiotto als Betriebsleiter, Giuseppe Canesso als technischer Direktor sowie der technische Angestellte im Staatssekretariat Bruno Trevisan, wo noch ein weiterer Salesianer-Priester als Hilfskraft arbeitet: Pater Agostino Corbanese.

Das Charisma Don Boscos
im Dienst der Kirche
Warum Benedikt XVI. die Salesianer besonders schätzt. Auszüge aus einer Botschaft des Papstes an das
Generalkapitel des Ordens:

Am 12. April ging in Rom das 26. Generalkapitel der Salesianer Don Boscos zu Ende, das unter dem Leitthema „Da mihi animas, cetera tolle” gestanden hatte. Dieses kurze Gebet aus der Heiligen Schrift – frei übersetzt: „Gib mir Seelen, alles andere nimm!“ – ist das Motto, das Ordensgründer Don Bosco (1815-1888) von Anfang an für sein Apostolat unter den Jugendlichen gewählt hat. Im Folgenden veröffentlichen wir einige Absätze aus der Botschaft, die Benedikt XVI. dem Generaloberen der Salesianer aus Anlass des Generalkapitels gesandt hat und in denen der Papst auf das Charisma Don Boscos eingeht.


(...) Das Thema, das für dieses Generalkapitel gewählt wurde, ist Don Boscos Programm des geistlichen und apostolischen Lebens selbst: „Da mihi animas, cetera tolle“. Es umfasst die ganze Persönlichkeit des großen Heiligen: eine tiefe Spiritualität, den kreativen Unternehmungsgeist, den apostolischen Elan, den unermüdlichen Fleiß, den pastoralen Mut und vor allem seine vorbehaltlose Hingabe an Gott und an die jungen Menschen. Er war ein Heiliger mit nur einer Leidenschaft: „die Ehre Gottes und das Heil der Seelen“. Es ist für jeden Salesianer lebenswichtig, sich stets an Don Bosco zu orientieren: ihn kennen zu lernen, ihn zu studieren, ihn zu lieben, ihn nachzuahmen, ihn anzurufen, sich seine apostolische Leidenschaft zu Eigen zu machen, die dem Herzen Christi entspringt. Diese Leidenschaft ist die Fähigkeit, sich hinzuschenken, sich für die Seelen zu begeistern, um der Liebe willen zu leiden, die täglichen Anforderungen und Entbehrungen des apostolischen Lebens mit innerem Frieden und Freude anzunehmen. Das Motto „da mihi animas, cetera tolle“ bringt die Mystik und die Aszetik des Salesianers zusammenfassend zum Ausdruck...

Ich nehme gern die Gelegenheit wahr, der Salesianischen Kongregation besonderen Dank auszusprechen für die Forschungs- und Bildungsarbeit, die sie an der Päpstlichen Salesianer-Universität durchführt, wo auch einige meiner engsten und sehr geschätzten gegenwärtigen Mitarbeiter ausgebildet wurden und gelehrt haben. Sie erhält ihre Identität aus dem Charisma Don Boscos und leistet für die ganze Kirche einen eigenen und besonderen Beitrag. Als einzige unter den Päpstlichen Universitäten hat sie eine Fakultät für Erziehungswissenschaften und einen Fachbereich für Jugendpastoral und Katechetik, die durch andere Fakultäten unterstützt werden...

Die Aufgabe, vor der die Salesianische Kongregation steht, ist schwierig, aber auch begeisternd: Denn jedes Mitglied eurer großen Ordensfamilie ist berufen, Don Bosco unter den jungen Menschen unserer Zeit gegenwärtig zu machen. Im Jahr 2015 werdet ihr seinen zweihundertsten Geburtstag feiern, und durch die Entscheidungen, die ihr auf diesem Generalkapitel trefft, beginnt ihr bereits mit der Vorbereitung der Feierlichkeiten dieses wichtigen Jubiläums. Das möge euch ein Ansporn sein, immer mehr „glaubwürdige Zeichen der Liebe Gottes zu den jungen Menschen“ zu sein und dafür zu sorgen, dass die jungen Menschen wirklich Hoffnung der Kirche und der Gesellschaft sind. Die Jungfrau Maria, wie Don Bosco euch gelehrt hat, als Mutter der Kirche und Helferin der Christen anzurufen, stütze euch in eurem Vorhaben. „Sie ist es, die alles getan hat“, wiederholte Don Bosco am Ende seines Lebens mit Bezug auf Maria. Sie wird also auch euch Führerin und Lehrerin sein. Sie wird euch helfen, „das Charisma Don Boscos“ weiterzugeben. (...)

Bestellmöglichkeiten für das Vatican-Magazin: www.vatican-magazin.com - Achtung: Ermäßigung für kath.net-Clubmitglieder - Infos siehe hier.


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