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Die Clique

10. Dezember 2009 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Kurz vor Weihnachten ist ein neues Buch von Christa Meves erschienen - Das Schlusskapitel als Leseprobe auf kath.net


Linz (kath.net)
Ein Auszug aus dem neuen Buch von Christa Meves "Die Clique":

Liebe Eltern!

Als Ihr Eure Kinder, die heute nun schon im Schulalter sind, in die Welt setztet, habt Ihr das zumeist ähnlich unbekümmert getan wie die Generationen vor Euch. Früher wusste man von der eigenen Kindheit in einem bergenden Elternhaus ja so einigermaßen, wie sie ablief. Die Flügel der Eltern gaben so lange Schutz, solange man ein kleiner Dümmling war. Danach machte man seine zuerst zaghaften, dann immer selbständigeren und sich weiter entfernenden Ausflüge in die Welt. Und eines Tages wurde dann der große Start aus dem Nest heraus gewagt. Er konnte ohne große Probleme gewagt werden; denn er war unter der Anleitung und Orientierung der Eltern sorgsam vorbereitet worden. Und dennoch verbarg sich dahinter kein verkrampftes Bemühen der Älteren, sondern ein ganz selbstverständliches, natürliches Lernen im Alltag.

Die Erziehung der Kinder ergab sich gewissermaßen von selbst; und wer ein liebevolles, geordnetes Leben führte, der hatte damit fast eine gewisse Garantie in der Hand, dass die Kinder ihr Leben meistern würden. Jedenfalls konnte man mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf bauen. Diese Geradlinigkeit ist jungen Eltern heute leider genommen worden. Erstens sind Kinder heute keineswegs so selbstverständlich nachahmungs- und lernbereit wie früher (aus Gründen, die mit dem veränderten Lebensstil von uns Erwachsenen zu tun haben), und zweitens trifft diese viel eher zu innerer Unruhe neigende Kindergeneration bereits im frühen Jugendalter auf tödliche Gefahren, wie es sie nie zuvor in diesem Umfang gegeben hat: Süchte – vom Nikotinmissbrauch über den Hasch bis zum Frühalkoholismus – liegen als Angebot unmittelbar vor ihnen auf der Straße; Kriminalisierung durch schlechte Gesellschaft kommt heute in den besten Familien vor; wurzellose Kinder werden abgeholt in eine gezielte politische Verhetzung. Die Verführer zur Frühsexualisierung lauern nicht mehr heimlich an verschwiegenen Orten, sondern erproben ihre Künste mehr als deutlich, womöglich direkt in den Klassenzimmern und lassen sich in Form von Pornographie aus dem Internet herunterladen.


Erziehung der Kinder zu Menschen, die in einem erfüllten Leben zu der ihnen gemäßen Bestimmung kommen, geschieht heute nicht mehr so selbstverständlich und folgerichtig auf dem Boden gelebter elterlicher Redlichkeit. Erziehung heute muss ein bewusstes Sich-Stemmen gegen einen Sturm sein, der unseren Kindern die Augen so voller Wüstensand streut, dass sie für die Orientierungsmarken ihres Lebens blind werden. Das zu verhindern, ist zunächst eine Sache der geistigen Klarsicht der Erziehenden. Aber darüber hinaus müssen die Kinder ebenfalls rechtzeitig darum wissen, wie die Gefahren aussehen, die auf sie zukommen. Mit Informationen dieser Art zu warten, bis etwa im Jugendalter sich ihr geistiger Horizont so geweitet hat, dass sie die Sachverhalte erfassen können, ist eine zwar berechtigte Hoffnung, die heute aber leider an der Realität zerschellt: Mit dem Bedürfnis, sich vom Elternhaus geistig mehr zu distanzieren, wie es in der Pubertätszeit (entwicklungspsychologisch bedingt) geschieht, setzt heute über die Medien, die Schule, die Jugendzeitschriften eine solche Welle der Verführung ein, dass sich Bemühungen des Elternhauses bei den Vierzehn-, Fünfzehn-, Sechzehnjährigen oft als zu spät erweisen.

Den Kindern müssen heute die Lichter notgedrungen früher aufgesteckt werden! Dabei ergibt sich freilich die Frage: Wie kann das geschehen? Schließlich sind sie noch nicht erwachsen. Lange intellektuelle Belehrungen fruchten gar nichts, wie zum Beispiel die Aufklärungskampagnen über die gefährlichen gesundheitsschädigenden Gefahren des Rauchens ergeben haben. Das vorliegende kleine Buch versucht deshalb, Belehrung in einer Form zu geben, die dem geistigen Reifegrad von Neun- bis Dreizehnjährigen angepasst ist. Es will nicht nur eine handgreifliche Mahnung an die Kinder, sondern auch gern Anregung an die Eltern sein, sich wach – täglich neu – etwas einfallen zu lassen, um die Kinder vor den Fallen des modernen Jugendalters zu bewahren.

Buchtipp:
Christa Meves
Die Clique
60 Seiten, Pb.
Christiana-Verlag
Nur 7,-- Euro

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