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'Ich nehme ihn sofort auf'

25. Februar 2010 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
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Vor 65 Jahren versteckte der tiefgläubige bayerische Bauer Wolfgang Meier den Jesuitenprovinzial Augustinus Rösch auf seinem Hof vor den Nazis und starb dafür mit zweien seiner Söhne in Dachau.


München (kath.net/ok) Wolfgang Meier hatte nicht irgendwen versteckt: Pater Rösch war einer der maßgeblichen Männer des Kreisauer Kreises, einer bürgerlich-christlichen Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime, und wurde nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 im gesamten Reich gesucht.

Meier lebte als Schlossbauer in Hofgiebing, Gemeinde Oberornau im Landkreis Mühldorf am Inn, und war Vater von elf Kindern. Er war ein einfacher Bauer, aber tiefgläubig. Sein Leben änderte sich schlagartig, als er auf Vermittlung von Schwester Zacharia Mayrhofer gefragt wurde, ob er Pater Rösch aufnehmen könne. Mayrhofer leitete als Hausoberin ein Heim der Armen Schulschwestern im Kloster Moosen bei Dorfen. Zunächst hatten die Schwestern den Provinzial in einem Turmzimmer der Kirche versteckt, das später nicht mehr sicher erschien.


„Ich nehme ihn sofort auf“, antwortete Meier spontan, denn der Pater „muss gerettet werden, er kann viel mehr tun als ich“. Meier brachte Rösch im zweiten Stock seines Hauses unter. Den Herbst 1944 und die ersten Wintertage blieben der Bauer und der Jesuit unbehelligt.

Doch am 11. Januar 1945 stürmten 24 Männer der Gestapo und der SS mit vorgehaltenen Pistolen das Haus Meiers. Bei Schnee und eisiger Kälte wurden Rösch, der Bauer und seine Söhne Wolfgang und Martin sowie der Ortspfarrer Oberornaus Johann Neumaier und der spätere Domkapitular Franz Stadler zunächst auf einem offenen Lastwagen nach München gebracht. Während die Priester nach Berlin überstellt wurden, wurden Meier und seine Söhne direkt ins Konzentrationslager Dachau deportiert.

Meier erhielt die KZ-Nummer 138060. Offiziell starb er am 22. Februar 1945 an Typhus. Sehr wahrscheinlich erlag er jedoch den Folgen schwerer Misshandlungen durch die Nazi-Schergen. Die Leiche des Bauern wurde verbrannt, seine Asche verstreut. Im Lager hatte Meier seinen Mithäftlingen immer wieder gesagt. „Wenn nur der Pater Rösch wieder heim kommt.“

Der Jesuitenprovinzial und die anderen beiden deportierten Priester kamen aufgrund der chaotischen Ereignisse im Berlin der letzten Kriegswochen mit dem Leben davon und wurden aus dem Berliner Gefängnis Moabit am 25. April 1945 entlassen. Rösch wurde später Landesdirektor der bayerischen Caritas und Mitglied des bayerischen Senats.

Ein Gedenkgottesdienst am Sonntag, 28. Februar, um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Andreas in Oberornau, Landkreis Mühldorf, erinnert an den heldenhaften Bauern.

Foto: © www.erzbistum-muenchen.de


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Lesermeinungen

 CkH 25. Februar 2010 
 

Glück

für Rösch, nach Berlin gebracht worden zu sein.
In Regensburg hätte er nicht überlebt, wurde da doch am 24. April 1945 Domprediger Dr. Johann Maier wegen Hochverrates gehängt.


1
 
 Marcus 25. Februar 2010 
 

Dieser Helden müßte man viel öfter gedenken und sie zum Vorbild nehmen!

Danke für diesen interessanten Bericht!


1
 

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