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"Für Glauben gestorben": In Spanien getöteter Mesner beigesetzt

29. Jänner 2023 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Ortsbischof Zornoza leitete Totenmesse in der Hafenstadt Algeciras - Behörden nach ersten Ermittlungen: Täter handelte aus "religiösen Motiven" und mit "terroristischer Absicht".


Madrid (kath.net/ KAP)

Der in der südspanischen Hafenstadt Algeciras von einem bewaffneten Angreifer getötete Kirchenmesner Diego Valencia ist am Freitag beigesetzt worden. Die Totenmesse in der Kirche Nuestra Senora de La Palma leitete der Bischof der Diözese Cadiz und Ceuta, Rafael Zornoza. Der 65-jährige Valencia - ein Blumenhändler und Familienvater - sei "rücksichtslos ermordet" worden und "für seinen Glauben gestorben", sagte der Bischof nach Angaben des Nachrichtenportals "Vida Nueva". Für Gewalt und Terrorismus gebe es keine Rechtfertigung. Gleichzeitig betonte der Bischof, die Ereignisse verpflichteten dazu, eine Kultur des Zusammenlebens zu fördern und Hass zu vermeiden. "Es reicht nicht aus, Gewalt nur zu verurteilen, wir müssen ihre Ursachen entlarven und das Gute fördern."

Ein 25-jähriger Marokkaner hatte am Mittwochabend bei einem Angriff auf zwei katholische Kirchen den Mesner getötet und weitere vier Menschen verletzt; unter anderem attackierte - laut Zeugenaussagen unter "Allahu-Akbar"-Schreien - einen Priester und verletzte diesen schwer. Polizeikräfte nahmen den Mann vor einer dritten Kirche fest, deren Tür verschlossen gewesen sein soll.


Sicherheitsbehörden und der zuständige Ermittlungsrichter gehen nach ersten Untersuchungen davon aus, dass der Mann zwar als Einzeltäter keinem Terrornetzwerk angehörte, aber aus "religiösen Motiven" und mit "terroristischer Absicht" gehandelt hat. So fand die Polizei in der Wohnung des mutmaßlichen Täters Dateien mit "jihadistischem Inhalt". Wie die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, war der Marokkaner den Behörden bereits bekannt. Schon länger beobachtete die Polizei demnach den Migranten, der sich illegal in Spanien aufhielt und auf seine Abschiebung wartete. Er wurde mittlerweile in die spanische Hauptstadt Madrid gebracht, wo er kommende Woche einem Richter vorgeführt wird.

Die spanische Öffentlichkeit hatte mit Entsetzen auf die Bluttat reagiert. Der Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, Francisco Garcia, nannte das Verbrechen "verwerflich und abscheulich". Gleichzeitig mahnte er laut dem Radiosender "Cope", "nicht in Provokationen zu verfallen" oder "Öl ins Feuer zu gießen". Polizei und Justiz müssten die genauen Hintergründe der Tat ermitteln.

Der Bischofskonferenz-Generalsekretär verwies zudem ausdrücklich auf eine Erklärung der Islamische Kommission, also der offiziellen Vertretung der Muslime in Spanien. Diese verurteilte die "mörderische Aktion" in Algeciras auf das Schärfste und nannten den grausamen Angriff auf "unschuldige Gläubige an einem heiligen Ort" eine "Beleidigung Gottes".

Algeciras an der Südspitze Spaniens ist für viele Migranten aus Nordafrika ein Anlaufpunkt nach Europa. Die Meerenge von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien ist dort teilweise nur 14 Kilometer breit. Tausende Afrikaner versuchen, mit Booten oder auf Fähren illegal nach Spanien zu kommen. Viele von ihnen warten vor allem in der Hafenstadt Algeciras auf ihre Aufenthalts- oder Abschiebungspapiere, was bei vielen Migranten zu Frustration und Wut führt.

"Wir sind alle fassungslos über diese Taten", erklärte Bürgermeister Jose Landaluce. "Algeciras ist immer eine Stadt gewesen, in der Eintracht und Toleranz regiert haben - ungeachtet von Vorfällen wie diesen, die ein Bild schaffen, das nicht der Realität entspricht." Zahlreiche Einwohner, darunter auch viele Muslime, legten auf dem Platz vor der Kirche La Palma Blumen für den getöteten Mesner nieder.

Vor dem Hintergrund der Geschehnisse ist in Spanien eine erneute Debatte über die Migrationspolitik der sozialistischen Regierung entbrannt. Santiago Abascal, Vorsitzender der rechtspopulistischen Vox-Partei, erklärte mit martialischem Unterton: "Wir dürfen den Vormarsch des Islamismus auf unserem Boden nicht dulden." Ein bestimmendes Thema für die noch heuer bevorstehenden Parlamentswahlen, so sagen es politische Beobachter voraus, dürfte damit gesetzt sein.

 

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