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Christ sein unter den Bedingungen der Moderne

29. Juni 2010 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
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Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ruft bei der Messe zum Gedenktag des Opus-Dei Gründers Josefmaria Escrivá Christen auf, Verantwortung zu übernehmen und ihr Bekenntnis zu Christus im Alltag umzusetzen.


Essen (kath.net/pbe)
Der Dynamik des hl. Josefmaria treu zu sein, hat Bischof Franz-Josef Overbeck im Essener Dom gefordert. Das bedeute, das eigene Leben als von Gott kommend zu begreifen und ganz auf Gott hin zu leben. So könne es uns gelingen, Christ zu sein unter den Bedingungen der Moderne.

Overbeck feierte die Messe am 26. Juni, dem kirchlichen Gedenktag des vor 35 Jahren verstorbenen Opus Dei-Gründers Josefmaria Escrivá war 2002 von Papst Johannes Paul II. vor einer halben Million Menschen in Rom heilig gesprochen worden. Kernanliegen des Opus Dei ist die Alltagsheiligung in Ehe, Familie und Beruf.

In dieser Heiligung des Alltags sieht Overbeck Aufgabe und Sendung jedes Christen. Der Schöpfungsbericht spreche davon, daß Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Daher, so der Bischof, haben Christen aus der Mitte der Bibel und der Kirche den Auftrag und die Verantwortung erhalten, Kindern das Leben zu schenken und Verantwortung für sie zu übernehmen. Die goldene Madonna im Essener Dom mache uns Menschen Mut dazu, der Schöpfungsordnung gemäß zu leben, sagte der Bischof.


Overbeck kritisierte am Beispiel des wunderbaren Fischfangs eine menschlich-allzu-menschliche Logik: „Jesus fordert die Jünger auf, bei Tag zu fischen. Das widerspricht ganz der Logik der Fischer. Sie lernen jedoch, sich neu auf Jesus zu verlassen.“ Denn nach dem wunderbaren Fischfang entdecke Petrus: ´Herr, ich bin ein Sünder!´ Petrus habe dadurch erkannt, dass er bisher so gelebt habe, als gebe es Gott nicht.

Josefmaria Escrivá (1902-1975) wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. in Rom heilig gesprochen. Das von ihm 1928 gegründete Opus Dei ist seit 1982 eine Personalprälatur der Katholischen Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil schuf für die Kirche die Form der “Personalprälatur” für bestimmte apostolische Zwecke. In dieser Sendung wirken gläubige Laien, die weiterhin zu ihrem Bistum gehören, organisch mit Diözesanpriestern zusammen, die in die Prälatur inkardiniert sind. Derzeit gehören 85.000 meist verheiratete Laien und 2.000 Priester dem Opus Dei an. In Deutschland gibt es 600 Gläubige der Prälatur.

Escrivá gehört zu den Pionieren einer Nachfolge Christi in Beruf, Familie und Gesellschaft für gläubige Laien im Alltag. Das Opus Dei bietet zu dieser Nachfolge Christi im normalen Leben eine geistliche Orientierung und persönliche Beratung an.

Im Ruhrbistum leben und arbeiten Mitglieder des Opus Dei seit über vierzig Jahren. Kardinal Franz Hengsbach, der mit Escrivá befreundet war, feierte nach dessen Tod, im Jahre 1975, ein Requiem für ihn im Essener Dom. Auf Initiative von Mitgliedern der Personalprälatur Opus Dei entstanden in Essen für Frauen wie für Männer „geistliche Tankstellen“ im Kulturellen Zentrum Isenburg in der Semperstraße und im Bildungszentrum Rüttenscheid in der Goethestraße.


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Lesermeinungen

  30. Juni 2010 
 

Wenn Overbeck so weiter macht,

dann werden ihm sicher als nächstes irgendwelche \"eidesstattliche Erklärungen\" über Missbräuche zugeschoben... ;)

Im Ernst, weiter so, Emminenz! Die deutsche Kirche braucht mutige Bischöfe wie Sie!


1
 
 Veritas 30. Juni 2010 
 

Erfreulich mutig

Bischof Franz-Josef Overbeck: eine erfreulich mutige Stimme im ängstlich-angepassten deutschen Episkopat.
Möge Bischof Franz-Josef Overbeck weiterhin ein so mutiger Bischof bleiben, der unerschrocken die christliche Lehre verkündet, sei sie gelegen oder ungelegen.


2
 
 dominique 29. Juni 2010 
 

Bischof Overbeck liest auch sehr genau in der Moderne

und ruft die Präambel des GG in Erinnerung, die manche schon so gerne und schon längst in die Tonne getreten hätten, wenn man sie denn ließe:

Ein verfassungsrechtlicher Gottesbegriff – so Overbeck – weise „entlastend auf die Grenze politischer Machbarkeit“ und relativiere den Machtanspruch. Leider sei die Übertragung dieses in Deutschland bewährten Kulturgutes auf die europäische Ebene nicht gelungen.


1
 
 dominique 29. Juni 2010 
 

Bischof Overbeck evangelisiert

Lange wird man ihn nicht mehr gewähren lassen - das steht zu befürchten. Dieses programmatische \"Christ sein unter den Bedingungen der Moderne\" wird in den Ohren der Sachwalter der \"säkularisierten\" Gesellschaft und ihres Mainstreamdiskurses wie eine Herausforderung klingen. Der Mann scheint auf ungemütliche Weise Christentum zu vertreten. Sollte er Resonanz finden, wird man nach Abhülfe suchen.


2
 
 Argument 29. Juni 2010 
 

Gott segne Franz Josef Overbeck!

Einer der ganz wenigen deutsche Bischöfe, der sich traut TACHELES zu reden. Ein echter \"Kampf-Bischof\" vergleichbar mit Bischof Galen. Er wird seiner Kirche in der zu erwartenden schwierigen Zeiten noch gute Dienste tun!


2
 
 Herbert Klupp 29. Juni 2010 
 

Und die Realität ?

Das sind alles ganz richtige schöne Worte des Bischofs, aber in der Realität (von HEUTE!) äußert sich bspw bereits der \"Bischofsnachbar\" Erzbischof Hans-Josef Becker, und spricht dafür, einen islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen auf breiter Basis einzuführen. Einem nach der totalitären Macht strebendem System wird von unseren Bischöfen Tür und Tor geöffnet. Sie benehmen sich wie der \"Biedermann\" aus Max Frischs berühmten Werk. Jose-Maria Escriva brannte für Christus. ER hätte TACHELES geredet anstatt dieser Anschleimerei an eine antichristliche Lehre !


2
 

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