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‚Wir haben ein Werk in England zu vollbringen’

15. September 2010 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Jeden Tag diese Woche auf kath.net: Exklusive Leseproben von "Apologia pro vita sua" von John Henry Kardinal Newman.


Linz (kath.net)
Besonders in einsamen Stunden überkam mich der Gedanke, dass ein Befreiungswerk nicht die Tat vieler, sondern Einzelner sei, dass es nicht von Gemeinschaften, sondern von Personen ausgehen müsse. Es muss um dieselbe Zeit gewesen sein, dass ich mir die seit meiner Schulzeit teuren Worte wiederholte: „Exoriare aliquis!“ – und Southeys schönes Gedicht Thalaba, für das ich eine große Vorliebe hatte, wollte mir nicht aus dem Sinne. Es erwachte in mir die Überzeugung, dass ich eine Mission zu erfüllen habe. Die Briefe an meine Freunde müssen Äußerungen dieser Art enthalten, falls sie nicht vernichtet sind. Als wir von Monsignore Wiseman Abschied nahmen, äußerte er in höflichen Worten den Wunsch, wir möchten einen zweiten Besuch in Rom machen. Da antwortete ich mit großem Ernst: „Wir haben ein Werk in England zu vollbringen.“ Ich fuhr sofort nach Sizilien hinunter und das Empfinden wurde immer stärker. Als ich ins Innere der Insel vordrang, erkrankte ich in Leonforte und bekam Fieber. Mein Diener fürchtete, ich müsse sterben und erbat von mir die letzten Weisungen. Ich gab sie ihm seinem Wunsch gemäß, sagte aber: „Ich werde nicht sterben.“ Ich wiederholte: „Ich werde nicht sterben, denn ich habe nicht gegen das Licht gesündigt; ich habe nicht gegen das Licht gesündigt.“ Was ich damit meinte, konnte ich nie ganz erklären.


Ich ging nach Castro-Giovanni und war hier fast drei Wochen ans Bett gefesselt. Gegen Ende Mai brach ich nach Palermo auf, brauchte aber drei Tage für diese Reise. Ehe ich am Morgen des 26. oder 27. Mai meinen Gasthof verließ, setzte ich mich auf mein Bett und fing bitterlich zu weinen an. Mein Diener, der mich mit größter Sorgfalt gepflegt hatte, fragte mich, was mir fehle. Ich konnte nur antworten: „Ich habe ein Werk in England zu vollbringen.“

Schmerzlich sehnte ich mich nach der Heimat. Da jedoch kein Schiff fuhr, musste ich drei Wochen lang in Palermo warten. Ich fing an, die Kirchen zu besuchen. Sie wirkten beruhigend auf meine Ungeduld, obwohl ich nie einem Gottesdienst beiwohnte. Von der Gegenwart Christi im allerheiligsten Altarsakrament dort in der Kirche wusste ich nichts. Endlich reiste ich mit einem Orangenschiff, das nach Marseille bestimmt war, ab. Aber die Windstille hielt uns eine ganze Woche in der Straße von Bonifacio fest.

Damals schrieb ich das kleine Gedicht: Lead, kindly light („Führe, liebes Licht“), das seitdem sehr bekannt geworden ist. Während der ganzen Zeit meiner Überfahrt schrieb ich Gedichte. Endlich erreichte ich Marseille und trat von dort die Fahrt nach England an. Die Anstrengungen der Reise waren jedoch zu viel für mich und ich musste mehrere Tage krank in Lyon bleiben. Endlich vermochte ich weiterzureisen und eilte rastlos, Tag und Nacht, abgesehen von einem unfreiwilligen Aufenthalt in Paris, bis ich England und mein Elternhaus erreichte. Mein Bruder war einige Stunden vorher von Persien heimgekommen. Es war an einem Dienstag. Am folgenden Sonntag, 14. Juli, hielt Mr Keble in der Universitätskirche von der Kanzel die Sessionspredigt, die später unter dem Titel Nationale Apostasie veröffentlicht worden ist. Ich habe diesen Tag immer als den Ausgangspunkt der religiösen Bewegung des Jahres 1833 angesehen und in Ehren gehalten.

APOLOGIA PRO VITA SUA
Geschichte meiner religiösen Überzeugungen
John Henry Kardinal Newman
13,5 x 20,5 cm, gebunden, 448 Seiten
Euro 25,60
Mit einem Beitrag von Joseph Kardinal Ratzinger, Papst Benedikt XVI


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