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| Sie zogen es vor, den gefährlichen Posten selbst zu übernehmen18. September 2010 in Aktuelles, keine Lesermeinung Jeden Tag diese Woche auf kath.net: Exklusive Leseproben von "Apologia pro vita sua" von John Henry Kardinal Newman. Linz (kath.net) Mit großer Freude habe ich gestern nach Schluss der Synode die vom Klerus der Diözese an Sie gerichtete Adresse und ebenso Ihre eindrucksvolle Erwiderung angehört. Doch hätte ich mich mit der Rolle des schweigenden Zuhörers nicht leicht abgefunden, wenn ich dies nicht so aufgefasst hätte, dass ich Ihnen auch nachher noch meine eigenen Gefühle auf meine Art ausdrücken könnte. Wir kennen uns nun seit neunzehn Jahren persönlich und dies ist weit mehr als eine persönliche Bekanntschaft. Seit mehr als sechzehn Jahren stehen wir in einem besonderen gegenseitigen Pflichtverhältnis zueinander. Das war eine der außerordentlichen Gnaden, die mir Gott für die Betreuung meines bischöflichen Amtes verlieh. Meine Gefühle der Hochschätzung, des Vertrauens und der Liebe, die ich Ihnen entgegenbringe, sind Ihnen wohlbekannt, ich könnte sie auch nicht in Worten ausdrücken. Eines aber ist mir in diesen Tagen der Aussprache klar geworden, was Sie weder tun könnten noch möchten und was niemand in so geeigneter und authentischer Weise tun könnte wie ich. Es scheint mir beinahe eine Pflicht zu sein, dass jede Spur eines falschen Eindrucks, den manche Personen aufgrund einer bloßen Mutmaßung ohne jeden Beweis bekommen haben, beseitigt werden soll. ... Es ist schwer zu verstehen, wie angesichts der Tatsachen die Ansicht je aufkommen konnte, Sie hätten sich als Katholik mehr mit Ihren eigenen Gedanken als mit dem religiösen Dienst und dem Wirken für die Kirche beschäftigt. Wenn wir nichts anderes berücksichtigen als die schriftlichen Werke, die Ihre katholische Feder der Welt geschenkt hat, so sind diese schon genug für das Lebenswerk eines Menschen. Die erste Unternehmung war die Gründung der Kongregation der Oratorianer des hl. Philipp Neri diese große Zierde und Errungenschaft für den Einfluss des englischen Katholizismus. Das Oratorium in London und das in Birmingham schauen auf Sie als Stifter und Begründer, dem sie ihre charakteristischen Vorzüge verdanken. Das Oratorium in Birmingham hatte überhaupt nie eine andere Leitung. Kaum war dieses Werk im Entstehen, da wurden Sie von der höchsten Autorität schon dazu berufen, ein anderes in Angriff zu nehmen, und zwar eines von noch größerer Bedeutung und Schwierigkeit, die Gründung einer Universität in Irland. Nachdem die Universitäten für die Katholiken dieser Königreiche vor dreihundert Jahren verloren gegangen waren, musste alles neu begonnen werden. Man musste das Konzept für eine solche Einrichtung aufstellen, den Plan, den man zur Ausführung bringen wollte, ausarbeiten, die Geldmittel beschaffen und den Stab von Rektoren und Professoren zusammenbringen. Ihr Name war die Hauptanziehungskraft, welche diese Grundbedingungen sicherstellte. Sie allein wissen, welche Schwierigkeiten Sie auszugleichen und zu überwinden hatten, ehe das Werk den Stand an Festigkeit und Entwicklungsmöglichkeit erreichte, der es möglich machte, dass Sie sich wieder den Aufgaben in England zuwandten, die Sie nie niedergelegt oder aufgegeben hatten. Entschuldigen Sie, wenn ich hier eine Vorstellung, die mir durch den Sinn ging, ausspreche. ... Aus neuerer Zeit ist die Mission und Armenschule in Smethwick zu erwähnen, die ihr Entstehen dem Oratorium verdanken. Zudem hat sich der Gründer und Vater dieser religiösen Werke neben seinen anderen Obliegenheiten noch sehr oft bereitwillig zum Predigen, zur Aushilfe im Beichtstuhl und anderen Seelsorgepflichten zur Verfügung gestellt. Ich habe heute den eben veröffentlichten siebten (fünften) Teil der Apologia gelesen. Die in ihm enthaltene berührende Erwähnung der Hingabe des katholischen Klerus an die Armen in Zeiten ansteckender Krankheiten erinnert mich an eine Tatsache, als in Bilston die Cholera so furchtbar wütete und die beiden Priester der Stadt der Zahl der Kranken, zu denen sie Tag und Nacht gerufen wurden, nicht mehr gewachsen waren. Damals bat ich Sie, mir zwei Patres zu überlassen als Ersatz für andere Priester, die ich zur Unterstützung senden wollte. Aber Sie und Pater St. John zogen es vor, den gefährlichen Posten, für den ich andere ausersehen hatte, selbst zu übernehmen, und Sie blieben in Bilston, bis das Schlimmste vorbei war. APOLOGIA PRO VITA SUA
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