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Dialog ja - aber nicht über Dinge, die weltkirchlich entschieden sind

5. April 2011 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Albert Schmid, Vorsitzender des bayrischen Landeskommitees der Katholiken, warnt außerdem vor „miesepetriger Stimmung“ im Vorfeld des Papstbesuches.


Passau (kath.net) „Für den Christen ist der Dialog immer eine Reaktion auf die Ansprache des ewigen Logos und erst in zweiter Linie eine Form der zwischenmenschlichen Kommunikation“, sagte Albert Schmid, der Vorsitzende des Landeskommitees der Katholiken in Bayern. Der Dialog innerhalb der katholischen Kirche müsse „bereits zu Beginn klarmachen, wo seine Grenzen liegen“, führte der SPD-Politiker und langjährige langjährige Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Interview mit der „Passauer Neue Presse“ weiter aus. Man könne nicht versuchen, sich „regionaler, nationaler Ebene“ über Dinge zu verständigen, „die weltkirchlich entschieden werden müssen oder zum Teil bereits weltkirchlich entschieden sind“.
Für einen vernünftigen Austausch sei jedoch zuerst ein „übereinstimmender Befund“ über die Lage der Kirche nötig. Das gegenwärtige Grundproblem ortete Schmid in der „Glaubenskrise in unserer Gesellschaft, die nicht durch Militanz gegenüber der christlichen Religion gekennzeichnet ist, sondern durch eine Art von Gleichgültigkeit, die man auch Gottvergessenheit nennen kann“.


Angesprochen auf die aktuelle Zölibatsdiskussion meinte Schmid: „Ich sehe nicht die Kausalität zwischen der von mir diagnostizierten Glaubenskrise oder Gottvergessenheit und einer strukturellen Regelung wie dem Zölibat“ Man müsse sich „vergegenwärtigen, was im ersten christlichen Jahrtausend an Missständen da war, die dann schließlich zur Einführung des Zölibats zu Beginn des zweiten Jahrtausends geführt haben. Ich rate davon ab, dieses Thema in den Vordergrund zu rücken.“

Im Hinblick auf den bevorstehenden Deutschlandbesuch durch Papst Benedikt XVI. weist Schmid auf die Frage hin, „was wir dazu beitragen können, damit dieser Besuch des Papstes ein Erfolg wird.“ Er hoffe, „dass wir uns in den nächsten Monaten nicht ausschließlich mit innerkirchlichen Auseinandersetzungen beschäftigen und damit eine miesepetrige Stimmung verstärken, die den Erfolg des Besuches gefährdet“. Im wiedervereinten Deutschland, zu dem auch viele Menschen ohne jede religiöse Erfahrung gehörten, sei die Frage wichtig, „warum es sich lohnt, auf den Glauben zu setzen“. Denn „jemand, der mit Grundfragen des Glaubens ringt, ist nicht primär interessiert an innerkirchlichen Streitthemen, sondern mehr an der Frage: ‚Wie kann ich als vernünftiger Mensch ehrlichen Herzens und zuversichtlich glauben?‘“


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Lesermeinungen

 Chris2 5. April 2011 
 

Umso wohltuender, weil es ein SPD-Politiker sagt

aus den \"C-Parteien\" (und unseren katholischen Gremien) kommen ja auch nur noch sehr selten derart konstruktive Diskussionsbeiträge. Vielleicht sollte jemand unsere Damen und Herren Politiker gelegentlich daran erinnern, daß es auch ein Leben außerhalb der Politik gibt, und daß dort eine sachliche Diskussion auch einmal konfliktfrei verlaufen darf, ohne daß man gleich abgewählt wird oder sich sich irgendjemandes Ego angekratzt fühlen muß.
@GüntherIV: Manchmal hilft es, einen Artikel nochmals in Ruhe zu lesen...


1
 
 Martyria 5. April 2011 

Unterscheidung

Kurz möchte ich auf ein paar Fakten hinweisen, die sonst unterzugehen drohen:

+ Herr Schmid ist langjähriges SPD-Mitglied, was sein Engagement für Glaube und Kirche beinahe noch verdienstvoller macht, weil er mit katholischen Positionen in der links geprägten bayerischen SPD (vgl. den Scharfmacher Stiegler oder den Jesus als \"Lattengustl\" verspottenden Pronold) oft genug angeeckt ist und innerparteiliche Prügel bezogen hat.

+ Herr Schmid ist nach meiner Erfahrung ein absolut integrer Mensch.

+ Herr Schmid ist im Landeskomitee der Katholiken in Bayern (--> Link), das öfter bereits Stellung gegen Positionen des ZdK bezogen hat und seine Aufgabe in einer echten beratenden Funktion der bayerischen Bischöfe sieht. Kein Wunder, dass es in den Medien im Gegensatz zum libertinistischen und \"vergutmenschten\" Bundesverband so gut wie nicht präsent ist.

www.landeskomitee.de/


2
 
 Max Emanuel 5. April 2011 

Respekt

Respekt vor Albert Schmid. Endlich einmal ein verantwortlicher Vertreter in einem kirchlichen Laiengremium, der sich pro Kirche und für eine stärkere Verkündigung ausspricht. Viele ZDK´ler denken doch nur an sich und an Selbstinszenierung.
Respekt vor Albert Schmid!


3
 
  5. April 2011 
 

Mein Gott

Misstaände im ertsen Jahrhundert, die durch das Zölibat gereglt wurden. Wovon spricht dieser Mann. Er outet sich hier als vollkommener Laie!! Naja, bei der Partei ;-) (ok, das war jetzt böse, ich bitte um Vergebung!)


0
 
 papale 5. April 2011 

sentire cum ( non contra ) ecclesia !

Es wäre nur allzu wünschenswert, wenn die vielen Laien in unserer Kirche, die sich als engagiert und aktiv verstehen, diese grundsätzliche, positive Loyalität mitbrächten, die hinter den Worten von Herrn Schmid aufleuchtet - was nicht heißt, daß es keinerlei Meinungsverschiedenheiten, bzw. Diskussionen geben darf ! Nein, aber diese immer im Sinne des \"sentire CUM ecclesia \"!


2
 
 Hotzenplotz 5. April 2011 

Verkündigung des Glaubens statt endloser Dialog!

So langsam scheinen sich auch die noch wirklich gläubig-katholischen Stimmen zu mehren und sich aus der Deckung zu wagen.

„Für den Christen ist der Dialog immer eine Reaktion auf die Ansprache des ewigen Logos und erst in zweiter Linie eine Form der zwischenmenschlichen Kommunikation“, sagte Albert Schmid.
und:
\"Der Dialog innerhalb der katholischen Kirche müsse „bereits zu Beginn klarmachen, wo seine Grenzen liegen“, nämlich da, wo der Glaube bereits verbindlich ist und deshalb nicht zur Disposition stehen kann.

So ist es.
Wäre schön, wenn die Bischöfe Zollitsch, Lehmann und Fürst mit Anhang (und alle anderen) genau diese Vorraussetzungen auch deutlich bekennen und respektieren würden.

Dann könnte aus dem \"Dialog\" vielleicht doch noch ein gutes Glaubensgespräch werden...


2
 
 Noemi 5. April 2011 
 

ja so hatte

ich´s auch gemeint- uneingeschränkte Zustimmung zu dem, was er sagt . Die Miesepetrigkeit hat er ja angesprochen-zu Recht.


2
 
 Bastet 5. April 2011 

Herrn Albert Schmid volle Zustimmung!!!


2
 
 M.Schn-Fl 5. April 2011 
 

Zustimmung und Dank an Albert Schmid

@Noemi
Ich hoffe, dass Sie jetzt nicht Albert Schmid meinen, der sich von den offiziellen Ratssprechern immer wohltuend abhebt. Diese Stellungnahme von ihm ist jedenfalls das, was man sich von solchen Leuten hören möchte.
Gerade der erste Satz ist doch für einen führenden Rats-Kahtoliken ungewöhnlich geistlich und ganz auf der Linie des Papstes.
Ich kann dieser Erklärung nur uneingeschränkt zustimmen und Albert Schmid danken. Möge er dem Landeskommitee noch lange als Vorsitzender dienen.


3
 
 Noemi 5. April 2011 
 

die miesepetrige Stimmung

gehört als Definitionsmerkmal untrennbar zu Wisiki, vielen ZDK-lern und den Memorandeuren. Sie können nur nörgeln und im schlechtesten Sinne besserwissen. Die Freude an der Schönheit des Glaubens sucht man bei ihnen vergebens.Das wird sich auch vor dem Papstbesuch nicht ändern. Verwehren wir ihnen die Medienhoheit.


4
 

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