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Obiora Ike: Europa schätzt arabischen Frühling falsch ein

10. Jänner 2012 in Weltkirche, 12 Lesermeinungen
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Nigerianischer Theologieprofessor und Menschenrechtsexperte: Europa verkenne die tatsächlichen Auswirkungen des arabischen Frühlings. Das ganze islamische Nordafrika führe eine islamische und antichristliche Staatsordnung ein.


Köln/Enugu (kath.net/KNA/red) Der nigerianische Theologieprofessor und Menschenrechtsexperte Obiora Ike fordert ein stärkeres Engagement der europäischen Länder für Religionsfreiheit und Menschenrechte in den arabischen Ländern. Zugleich warf der Politologe, der Mitglied des „Club of Rome ist“, am Montag im Deutschlandfunk den Europäern vor, die tatsächlichen Auswirkungen des arabischen Frühlings gründlich zu verkennen. Das ganze islamische Nordafrika führe eine islamische Staatsordnung ein, «eine anti-christliche, anti-westliche Bewegung» und «eine Kampagne gegen Christen weltweit», so Ike: «Was die Europäer nur nicht verstehen, ist, dass es kein arabischer Frühling zur Verwestlichung ist, sondern ein arabischer Frühling zur Arabisierung und Islamisierung.»


In Nigeria selbst tue Präsident Goodluck Jonathan «entschieden zu wenig» gegen den Terrorismus von Boko Haram, sagte Ike, der Priester und Gründer des Katholischen Instituts für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden im nigerianischen Enugu ist. Außerdem seien Polizei und Armee durchsetzt mit radikalen Muslimen, die bei Angriffen auf Christen beide Augen zudrückten oder die Täter sogar unterstützten. Zudem würden die «nigerianischen Taliban», wie Boko Haram sich selbst nenne, von Extremisten und Waffenlieferungen aus dem Ausland unterstützt.

Armut und mangelhafte Bildung zählt Ike zu den Hauptgründen für die gefährliche Entwicklung. «Wenn die Leute arm sind, dann glauben sie an irgendeine Ideologie, die ihnen verkauft wird. Wenn Leute keine Schule besuchen, dann können sie nicht irgendeiner Unwissenheit begegnen, also intellektuell und akademisch, dann sind sie einfach käuflich.» Boko Haram heuere gezielt Jugendliche an, die keine Ausbildung und keinen Job haben, und infiltriere sie mit Ablehnung und Hass gegen alles Westliche, Demokratische und gegen Andersgläubige.

Die Christen in Nigeria fühlten sich zunehmend ausgeliefert und alleingelassen, auch von Politik und Polizei. So sei es kein Wunder, dass sie sich inzwischen zu Bürgerwehren zusammenschließen würden. «Es ist ein Naturrecht, sich zu verteidigen. Selbstschutz, Selbstverteidigung ist immer gut, aber nicht Angreifer sein, sondern sich selbst schützen und Kinder und Frauen schützen.»

Trotz aller Gewalt, so der Kirchenmann, Generalvikar im Bistum Enugu/Nigeria, müsse der interreligiöse Dialog weitergehen. Die Christen im Land müssten den Präsidenten unterstützen beim Kampf gegen Boko Haram. Ike setzt weiter auf Dialog und Vernunft und hofft auf «einen gemeinsamen Kampf mit liberalen Muslimen gegen die fanatischen Extremisten, die einen Islam herbeibomben wollen, der die elementaren Rechte des Menschen aushebelt».

Interview mit Prof. OBIORA IKE von NIGERIA - EWTN



(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto Obiora Ike: © www.obioraike.com


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Lesermeinungen

 Christine 11. Jänner 2012 

Beispiel nehmen

Wir sollten uns alle mal ein Beispiel nehmen. Wenn wir in Europa Gott so an die erste Stelle setzen würden wie die Muslime in ihren Ländern....


0
 
 dominique 11. Jänner 2012 
 

@Christiane-Marianne: Auch, dass man eine \"Religion nicht beleidigen darf\"

ist absolut unchristlich. Es ist islamisch. ----
Ich möchte da einen Aspekt ergänzen, damit die ganze Tragweite des Islam-Problems klar wird: Nicht nur die (negative) Kritik von außen (also von Nicht-Muslimen), sondern eben auch die (negative) Kritik von innen (von Muslimen) wird automatisch als \"Beleidigung\" rezipiert und in das Bewusstsein der muslimischen Gläubigen eingespeist. Und dieser Diskurs-Filter (diese kategorische Ablehnung, jegliche Kritik auch nur HÖREN zu wollen), das ist das kommunikative Elend des Islam.
Wir (Christen) kennen das nicht, sondern nur eine bestimmte Form der wirklich negativen Kritik \"von innen\", die wir als Blasphemie oder Gotteslästerung bezeichnen. Und alle anderen \"Verhöhnungen\" von außen (irgendwelche Filme oder Schriften etc von Leuten, die ohnehin nicht an unseren Gott glauben) müssen schon wirklich gezielte Volksverhetzung sein, um vor Gerichte getragen werden zu können.


0
 
 Christiane-Marianne 11. Jänner 2012 
 

Teil 2

Ich finde es zutiefst bedenklich, dass immer mehr Katholiken, und Christen allgemein, die Rhetorik von Moslems übernehmen. Auch, dass man eine \"Religion nicht beleidigen darf\" ist absolut unchristlich. Es ist islamisch. In der Bibel (NT) hatten die frühen Christen keinerlei Schwierigkeiten religiöse Dinge (auch gemeindeinterne) anzuprangern. Dialog sollt man gar nicht betreiben. Paulus lehrte, dass man den guten KAMPF des Glaubens bestreiten solle. Die Waffenrüstung Gottes anziehen soll. Klingt nicht nach Dialog. Solch ein \"Dialog\" hätte seinerzeits bedeutet: Moloch/Caesar neben JHWH anzubeten.


2
 
 Christiane-Marianne 11. Jänner 2012 
 

Teil 1

Die Festestellung bezüglich \"des Westens\" halte ich erstmal für nicht wahr. Ebenso argumentieren die meisten Moslems doch auch. Wir haben in Europa jedoch immer mehr ein Kluft zwischen veröffentliches Bild \"des Westens\" (unsere Medien und Politiker fördern das) und der tatsächlichen Öffentlichkeit. Das Lamentieren vieler Christen ist mir unbegreiflich. Das Christentum ist nur \"gut\" als Minderheitenreligion, so bleibt es wahrhaftig. Desweiteren gibt es viele aufrichtige glaubende Menschen in Europa. Der Unterschied zum Islam besteht dahin, dass man sich als Christ in Sachen Bekleidung nicht kostümieren muss. Als Europäer sind wird keine Orientalen und brauchen auch nicht Sitten von jenen zu übernehmen. Das Christentum war erfolgreich, weil es die kulturellen Eigenheiten eines jeden Volkes aufnahm. Der Islam ist arabisierend und führt ideologisch zum Aussterben kultureller Eigenarten. Perser und Türken waren aber nationalbewusst genug, um dies nicht gänzlich geschehen z


1
 
 willibald reichert 10. Jänner 2012 
 

Waldi

Unser Außenminister Westerwelle vergleicht die
islamischen Parteien als Entsprechungen zur CDU/CSU.
Ich bin einmal gespannt, ob irgendwer dem wider-
spricht. Nach den Aussagen unseres Bundespräsiden-
ten zum Islam wird wohl kein Politiker sein Amt
riskieren und Vorbehalte gegenüber dieser als
Religion gehandelten Ideologie äußern.


1
 
 frajo 10. Jänner 2012 

@Klosterschüler

Ich möchte Ihnen z.T. recht geben in Ihrer Einschätzung. Daß es die Eliten im Westen nicht begreifen was da im Gange ist halte ich auch für nicht realistisch. Und ich denke auch, daß die Vordenker sehr genaus wissen, daß sie mit der Kirche nicht so umspringen können wie sie es vom Islam erwarten. Hier konnte ja jeder sehen, daß deren Leute mit Geld zu kaufen sind - in den letzten paar hundert Jahren, und sehr gut im 20. Jhdt. zu sehen. Ich denke aber, es kommt dazu, daß sie (die Vordenker), wenn sie die Mahnungen der Kirche zur Umkehr nicht beachten wollen einfach gar nicht anders können. Deren Denken, daß irgendwie immer ein Ausweg \"machbar\" wäre ist zu stark im Bewußtsein der Verantwortlichen gegenwärtig. Es ist wie bei der Titanic, wo die Musik auch bis zuletzt gespielt hatte. Oder wie bei Hitler, der ja auch (fast) bis zum letzten Soldaten durchgehalten hat. Der Feind ist die \"unbewegliche\" Kirche, nicht eine sonstige Ideologie oder Glaubendgemeinschaft.


2
 
 Waldi 10. Jänner 2012 
 

Wie sollen westliche Länder,

nehmen wir Deutschland als Beispiel, darauf positiv einwirken, dass in arabischen Ländern die Christen durch die islamische Übermacht nicht zermalmt werden, wenn der Deutsche Bundespräsident Wulff allen Ernstes die Meinung vertritt, der Islam gehöre zu Deutschland. Mit dieser unbedachten Äußerung werden sogar bei uns die Christen durch diese unverständliche Aufwertung des Islam immer mehr an den Rand gedrängt. Wer schon im eigenen Land dem Islam zum Nachteil der Christen moralischen Vorschub leistet, wird wohl kaum ein Interesse zeigen in arabischen Ländern für die Christen eine Lanze zu brechen!


3
 
 Janowitz 10. Jänner 2012 

@Klosterschüler

Danke für den erhellenden Kommentar - so nüchtern wie plausibel Sie das analysieren, könnte die zynische Dialektik dahinter wirklich aussehen.
Ich glaube aber, daß letzten Endes auch unter den dunkelsten Vorzeichen Jesu Name heller zum Leuchten kommen kann, als jede Art von gottloser Geopolitik. In dem Sinne sehe ich Prof.Ikes furchtloses Engagement als eine Form konkreter Nachfolge in der Höhle des Löwen an und bete, daß er sich für den Club of Rome als zäher Knochen erweist. Das Geheimnis des Reiches Gottes soll überall hinein leuchten - und der \"Westen\" wird sich am Ende vor Gott als Feind des Abendlandes erweisen, wenn er vor dem Schicksal unserer afrikanischen Glaubensbrüder und -schwestern weiterhin die Augen verschließen sollte.


2
 
 Bastet 10. Jänner 2012 

Das war vorauszusehen.


2
 
 Dismas 10. Jänner 2012 

@Klosterschüler

oh, ich bin da anderer Meinung. Herr Ike hat schon recht. Die \"Blauaugen\" im Westen denken, jetzt komme da \"westliche Demokratie\". Sprich: konsum und Kommerz als Religionsersatz.... Aber es gibt allgemein in der islamischen Welt eine Ablehnung dieser westl. Überheblichkeit und Abscheu gegen den Atheismus im Westen. So werden die Islamisten diese Ausgangsbasis für ihre Ziele nutzen können. Ich sehe größte Probleme auf uns zukommen.
Die bisherige \"westliche Ordnung\" mit der Anbetung des Kommerzes ist ja schon am Zusammenbrechen. Andere gefährliche Kräft, wie China werden nun auch immer einflussreicher... Das verheißt im Ganzen nichts Gutes!


4
 
  10. Jänner 2012 
 

Wenn aus den arabischen Frühling der

Islamische Winter wird, wird auch in Europa langsam aber sicher der Islamsiche Winter einziehen.

Gott zum Gruße


5
 
  10. Jänner 2012 
 

Verkennen ist nicht ganz richtig....

Ich denke schon, daß der mächtige Westen die Problematik genau erkannt hat. Ich gehe allerdings davon aus, daß eine islamische Staatsordnung bewußt in Kauf genommen wird. Sie wird als Intermezzo angesehen, bevor Kommerz und Konsum als neue Religion greifen. Das \"Problem\" wird sich auf natürlich Art lösen - indem die relegiös verwurzelten Menschen wegsterben und die Jugend von der Großindustrie so glatt geschliffen wurde, daß an ihr nichts theologisch-philosophisches mehr haften bleibt. So wie bereits geschehen und als \"Bildung\" verkauft in einem totalitären Staat mitten in Europa.


3
 

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