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Katholische Kirche auf der arabischen Halbinsel wächst weiter

1. April 2012 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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"Arabischer" Bischof Hinder präsentierte in Wien Zahlen und Fakten zur Situation der Katholiken im Mittleren Osten: "Wir sind eine Kirche von Ausländern für Ausländer".


Wien (www.kath.net/ KAP)
Die katholische Kirche auf der arabischen Halbinsel ist - entgegen einer weit verbreiteten Meinung - weiter auf Wachstumskurs: Nahezu die Hälfte aller Katholiken im Mittleren Osten leben mittlerweile in den Ländern rund um den Persischen Golf - etwa drei Millionen. Zahlen und Fakten rund um diese im Schatten der Verfolgungssituationen im Irak und anderen Ländern des Nahen Ostens fast vergessenen Gläubigen präsentierte der "arabische" Bischof Paul Hinder bei einem Vortrag in Wien. Der aus der Schweiz stammender Kapuziner ist Apostolischer Vikar für das südliche Arabien und für die Katholiken in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Oman und im Jemen zuständig.

Die Situation sei gegenwärtig "fast paradox", so Hinder: So gebe es unter dem Eindruck von Revolution und kriegerischen Auseinandersetzungen eine anhaltende Emigrationsbewegung der Christen aus den angestammten Ländern des Nahen Ostens wie etwa dem Irak oder Ägypten - auf der anderen Seite erlebe er in den Golfländern einen "anhaltenden Wachstumskurs einer jungen, vitalen, aber strukturschwachen Kirche". Dieser seit den 1960er Jahren aufgekommene Trend gehe vor allem mit dem Zuzug vieler Katholiken aus dem Westen einher, die in den wirtschaftlich florierenden Ländern Arbeit suchen, so Hinder. Ihre Gläubigen seien multinational, multilingual, kulturell aufgeschlossen und gehörten zu 80 Prozent dem lateinischen Ritus an. "Wir sind eine Kirche von Ausländern für Ausländer", so Hinder.


In einem Durchgang durch die von den beiden apostolischen Vikariaten Kuwait und Arabien betreuten Länder (Vereinigte Arabische Emirate, Bahrain, Katar, Oman, Jemen und Saudi-Arabien) zeichnete Bischof Hinder das Bild einer agilen, jungen Kirche, die sich unter sehr unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen als eine beachtenswerte, vor allem soziale Kraft etabliert hat.

Am unsichersten im Jemen

Am unsichersten gestaltet sich derzeit die Situation im Jemen. Unter den aktuell rund 24 Millionen Einwohnern gebe es nurmehr rund 4.000 katholische Christen, organisiert in vier Pfarren. In der Stadt Aden gibt es noch drei restituierte katholische Kirchen. Es herrsche eingeschränkte Kultusfreiheit, die Sicherheitslage für Christen sei aber generell problematisch, so Hinder. "Undurchsichtig" sei die Lage vor allem seit dem Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh. "Niemand weiß, wohin die Reise geht."

Nicht minder angespannt sei die Lage für die Christen in Saudi-Arabien. Zwar seien unter den rund 26 Millionen Einwohnern rund 1,5 bis 2 Millionen Katholiken - für diese gebe es jedoch weder Kultus- noch Religionsfreiheit. Private Gottesdienstfeiern würden toleriert, bei öffentlichem Bekanntwerden könnten diese jedoch auch zu Verhaftung oder Landesverweis führen. Der vergleichsweise hohe Anteil an Katholiken hängt laut Hinder vor allem mit dem hohen Anteil von Philippinos zusammen - rund zwei Millionen -, die in Saudi-Arabien arbeit suchen.

Deutlich besser gestalte sich die Lage dagegen in den Ländern Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Für die rund 80.000 Katholiken im 2,7 Millionen Einwohner zählenden Oman herrsche auf dem Gebiet kirchlicher Liegenschaften Kultusfreiheit. Probleme bereite die Visa-Beschaffung für Priester aus dem Ausland, aber ansonsten sei die Beziehung zu den Behören gut.

Emirate: Sieben katholische Schulen

Ähnliches gelte für die Vereinigten Arabischen Emirate, deren acht Millionen Einwohner zu 80 Prozent aus Ausländern bestehen. Die Zahl der Katholiken wird auf 500.000 bis eine Million geschätzt, organisiert in sieben Pfarren. Auch hier gebe es auf dem Gebiet der Kirchenliegenschaften Kultusfreiheit. Seit dem Jahr 2007 unterhält der Heilige Stuhl mit den Emiraten offizielle diplomatische Beziehungen. Es gibt sieben katholische Schulen, die rund 17.000 Schüler "aus allen sozialen Schichten und allen Religionen" unterrichten, so Hinder.

Auch in Katar bilden die Ausländer die Mehrheit unter den 1,7 Millionen Einwohnern. Die Zahl der Katholiken beläuft sich auf rund 250.000. Bis vor wenigen Jahren musste die Seelsorge dort noch im Geheimen betrieben werden. Seit Amtsantritt des gegenwärtigen Emirs Hamad bin Chalifa Al Thani 1995 habe sich die Lage jedoch verbessert, seit 2008 gebe es eine große katholische Kirche und weitere, vom Emir gratis zur Verfügung gestellte kirchliche Liegenschaften.

Ähnliches gelte auch für Bahrein und Kuwait. In Bahrein leben laut Hinder gegenwärtig rund 60.000 Katholiken, es gebe eine eigene katholische Schule und gute Beziehungen zu den Behörden. Die seit rund einem Jahr andauernden politischen Unruhen hätten bisher für die Katholiken noch keine gravierenden Folgen gehabt, so Hinder. In Kuwait, dessen Bevölkerung von 3,5 Millionen ebenfalls zu rund 70 Prozent aus Ausländern besteht, leben rund 350.000 Katholiken. Kuwait-Stadt ist seit den 1950er Jahren Sitz des Apostolischen Vikars, seit 2001 auch Sitz des Apostolischen Nuntius für Kuwait, Bahrain und Katar. Seit 2009 hat dieses Amt der kroatisch-kanadische Vatikandiplomat Petar Rajic inne.

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.


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